112 – im Notfall gibt es nur die eine Wahl

eingestellt am 11.02.2022 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Am 11.Februar schickt die Feuerwehr ein Informations-Gewitter durch ihre Kanäle, um für den einzigartigen Einsatz zu sensibilisieren und Nachwuchs in den jüngeren Generationen zu gewinnen. Foto: Anja Hilgert

 

Im Notfall gibt es nur eine Wahl: den kostenfreien und europaweiten Notruf 112!
Am 11. Februar wird europaweit der Tag des Notrufs bedacht: Dieses Datum steht für die wichtigste Nummer in der Not: 112. Wer diesen Notruf wählt, bekommt überall in Europa umgehend qualifizierte Hilfe. Sei es bei einem medizinischen Notfall, einem Brand oder einem Unfall.

Um die Bevölkerung für dieses Thema zu sensibilisieren und über die Arbeit der Feuerwehren und Rettungsdienste zu informieren, veranstalten die deutschen Berufsfeuerwehren seit vier Jahren das „Twitter-Gewitter“. Hier gewähren die Feuerwehren über den Kurznachrichtendienst „Twitter“ an diesem Tag einen Einblick hinter die Kulissen von Feuerwehr, Rettungsdienst und Leitstellen und informieren tagesaktuell über ihre Einsätze.

 

 

Immer in Bereitschaft: Der Einsatz der Feuerwehr

Im Tagesgeschäft der Dresdner Feuerwehr laufen über den Twitter-Kanal sämtliche Informationen zu den Einsätzen, über konkrete Gefahren und besondere Ereignisse.

Die Pressestelle der Feuerwehr Dresden informiert und warnt die Bevölkerung über die Sozialen Netzwerke. Außerdem stellt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe die Warnapp NINA zur Verfügung, eine „Notfall-Informations- und Nachrichten-App“ des Bundes für Smartphones, die der Zusendung dringlicher Warnmeldungen an die Bevölkerung dient.

 

Deutschlandweit gilt im Notfall immer die eine Nummer. Foto: Anja Hilgert

 

Einblick ins Einsatzgeschehen

62 Berufsfeuerwehren aus verschiedenen deutschen Städten, darunter Bautzen, Zwickau und zum zweiten Mal auch Dresden lassen am 11. Februar 2022 ab acht Uhr ein „Twitter-Gewitter“ über Deutschland ziehen. Bis 20 Uhr twittert die Pressestelle der Feuerwehr Dresden über das Einsatzgeschehen in der Landeshauptstadt und gibt interessante Einblicke in den Alltag von Feuerwehr und Rettungsdienst. Außerdem werden aktuelle Zahlen und Statistiken des Anrufaufkommens in der Integrierten Regionalleitstelle Dresden veröffentlicht. 

„Die Sozialen Netzwerke sind aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Vor allem hier verbreiten sich Informationen heutzutage in atemberaubender Geschwindigkeit. Dies birgt für die Gefahrenabwehrkräfte neue Chancen zur Warnung und Information der Bevölkerung, stellt sie aber auch vor neue Herausforderungen, denn nicht selten muss Falschmeldungen entgegengewirkt werden“ stellt der Erste Bürgermeister Detlef Sittel fest. „Je größer unsere Reichweite in den sozialen Netzwerken ist, umso mehr Menschen können wir im Ernstfall in kürzester Zeit erreichen.“ 

 

Öffentlichkeit erzeugen und Nachwuchs gewinnen

Der Amtsleiter des Brand- und Katastrophenschutzamtes, Dr. Michael Katzsch, betont das notwendige soziale Miteinander, nicht nur dieser Aktion: „Der Teamgeist innerhalb der Feuerwehren ist gerade in diesen herausfordernden Zeiten ganz besonders wichtig. Durch die Interaktion der teilnehmenden Berufsfeuerwehren untereinander wird ein Gemeinschaftsgefühl erzeugt.“ Aktionen wie das Twittergewitter gelten als ein wichtiges Mittel der Öffentlichkeitsarbeit und sind „elementarer Bestandteil unserer Nachwuchsgewinnung“ , so Dr. Katzsch.

Ob YouTube, Facebook, Instagram oder Twitter, die Feuerwehr Dresden zeigt mit Berufsfeuerwehr und 21 Stadtteilfeuerwehren auf den Portalen die gesamte Bandbreite ihres Tätigkeitsfeldes.

 

Foto: Alexander Bernstein

 

Rettungsdienst vor Ort

Jüngste Beispiele aus der Johannstadt, wie die Personenrettung auf der Elbfähre, Balkonbrand und  Einsätze an den dicht bewohnten Hochhäusern, der Brandalarm in der Oberschule, die Rettung einer Seniorin zeigen die allgegenwärtige Präsenz der Feuerwehr und ihrer Martinshörner in unserem Stadtteil.

Den lauteren Ton macht die Sirene, wenn sie probeweise jeden Mittwoch über die Häuserschluchten der Nördliche Johannstadt tönt. Dresden gehört in Deutschland zu den Städten, die über ein intaktes Sirenennetz verfügen. Über vier verschiedene Signale kann die Bevölkerung z.B im Falle eines Großbrandes mit sofortiger Alarmwirkung erreicht werden:

 

  • Probealarm
    in Sachsen immer mittwochs 15 Uhr: 1 Ton von 12 Sekunden Dauer
  • Feueralarm
    3 Töne von je 12 Sekunden Dauer mit 12 Sekunden Pause
  • Warnung vor einer Gefahr
    6 Töne von jeweils 5 Sekunden Dauer mit 5 Sekunden Pause (1 Minute Heulton)
    – – – Rundfunkgerät einschalten und auf Durchsagen achten!
  • Entwarnung
    1 Dauerton von einer Minute
    – – – Die Gefahr besteht nicht mehr. Informieren Sie sich!

Die Johannstädter Rettungswache

In der Johannstadt hat 2015 auf der Gerokstraße 33 das Deutsche Rote Kreuz den Dienst in der neu gebauten Rettungswache der Johannstadt aufgenommen. Mit dem frei stehenden Gebäude, das direkt an den großflächigen Straßenraum anschließt, wurde die offene Bebauungslücke zur Trinitatiskirche gefüllt und architektonisch ein besonderer Blickpunkt geschaffen, der dem Gebäude die Aufmerksamkeit zuträgt, die seiner besonderen Funktion entspricht.

Die Organisation und Koordination des Rettungsdienstes untersteht dem Amt für Brand- und Katastrophenschutz. Die Rettungswache ist mit eigenem Rettungsdienstpersonal und einer großen Anzahl an Einsatzfahrzeugen ausgestattet, wie Notarztwagen, Rettungs- und Krankentransportwagen sowie Fahrzeugen für den Personensondertransport, die im Unglücks- und Bedarfsfall unmittelbar vor Ort zum Einsatz kommen.

 

Soziale Johannstadt: Umfrage zur Lebensqualität im Viertel

eingestellt am 04.02.2022 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Wie findet Sozialleben statt in der Johannstadt, was macht soziales Leben im Stadtteil aus und wie ließe es sich aktuell verbessern: Bürger_innen können jetzt ihren Bedarf in einer Umfrage der Landeshauptstadt erfassen lassen Foto: Victor Smolinski

 

Das Amt für Stadtplanung und Mobilität sieht auch im Jahr 2022 Bedarf zur Verbesserung der Lebensverhältnisse von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in vier Dresdner Stadtgebieten: Auf dem Radar der Landeshauptstadt stehen Friedrichstadt, Gorbitz, Prohlis und das Gebiet Johannstadt/Pirnaische Vorstadt.
In der Johannstadt sind in den vergangenen Jahren bereits umfangreiche Fördermittel in die Sanierung der Gebäude und Freiflächen geflossen, was in vielen Bereichen des Stadtteils zu einer erfreulichen, positiven Entwicklung geführt hat. Nun steht das soziale Leben der Johannstädter*innen im Blick. 

 

Johannstadt sozial

* * * Was gibt es in der Johannstadt in der Freizeit zu tun? * * * Welche Angebote zum Spielen gibt es für Kinder? * * Was können Jugendliche tun? * * *  Wie geht man aus in der Johannstadt? * * * Wo können Nachbarn sich treffen? * * * Wie sind Senior*innen aktiv? * * * Welche Angebote vermitteln Bildung, welche machen Spaß? * * * Wer braucht was in der Johannstadt? * * *

Alle Bewohner*innen des Stadtteils sowie im Gebiet ansässige Träger sozialer Projekte sind eingeladen, per Umfragebogen dem Amt für Stadtplanung und Mobilität mitzuteilen, wie sich aus ihrer Sicht die Situation in Johannstadt/Pirnaische Vorstadt aktuell verbessern lässt.

Die Fragen der Umfrage sind gezielt darauf ausgerichtet, konkrete Bedürfnisse nach Freizeit-, Sport-, Bildungs- oder Unterstützungsangeboten zu ermitteln, mit denen sich Möglichkeiten und Lebensgefühl im Stadtteil aufwerten lassen.
Was trägt dazu bei, daß Menschen, sich in der Johannstadt wohl und sozial aufgehoben fühlen und sich einzeln, in Familie oder in Gruppe gerne, aktiv in der Johannstadt als ihrem Stadtteil aufhalten.

 

Per Umfrage für mehr Sozialleben

Um Situation und Bedarf vor Ort möglichst bürgernah und authentisch zu ermitteln, startet das Amt für Stadtplanung und Mobilität seine Befragung am heutigen Freitag mit einer Laufzeit für einen Monat.

In diesem Zeitraum haben Stadtteilbewohner*innen die Möglichkeit, ihre Bedürfnisse an sozialen Angeboten im Stadtteil in die Umfrage mit einzubringen.

Der Umfragebogen kann in Deutsch oder Englisch ausgefüllt werden. In zentralen Anlaufstellen, z. B. bei Vereinen, Bürgertreffs oder Begegnungsstätten liegen Fragebögen aus, die Interessierte händisch ausfüllen und vor Ort zurückgeben können. Die Rückmeldungen der unterschiedlichen Teilnehmergruppen fließen anschließend in Konzepte ein, mit denen die Landeshauptstadt Fördermittel beantragt.

 

Wie sozial geht es zu im Stadtteil – was macht die Qualität eines sozial erfüllten Lebens in der Johannstadt aus – Fragen, die nach mehr Palaver für vielfältige Antworten rufen! Eine Umfrage der Stadt gibt den Auftakt  Foto: Anja Hilgert

Entwicklung in der Johannstadt hat Platz nach oben

Da die Johannstadt ihren Zahlen nach als benachteiligter Stadtteil gilt, soll zur Beantragung von Fördermitteln ermittelt werden, was es zur Belebung des Stadtteils braucht: Den nötigen Entwicklungsbedarf zeigen Indikatoren an wie eine geringe Anzahl an Gewerbetreibenden und kleineren Wirtschaftsunternehmen, eine gleichzeitig überdurchschnittlich hohe (Langzeit)Arbeitslosenquote, ein proportional hoher Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund, viele neu Zugezogene im Quartier, ein hoher Anteil alter und älterer Menschen und ein hoher Prozentsatz Alleinerziehender.  

Themen der Kinder- und Jugendarbeit und der sozialen Integration bilden Schwerpunkte im Entwicklungsbedarf. Es sollen zusätzlich gewünschte Angebote aufgespürt werden, die dazu beitragen, den Stadtteil in seinem Sozialleben besser aufzustellen.

 

 

Mosaikbänke im Garten des Johannstädter Kulturtreff, Foto: Bertil Kalex

Zum ESF Plus-Förderprogramm

Die Landeshauptstadt sieht vor, die Aufnahme der Gebiete Johannstadt/Pirnaische Vorstadt in das Förderprogramm „Nachhaltige soziale Stadtentwicklung Europäischer Sozialfonds Plus 2021 – 2027“ (ESF Plus) zu beantragen.

Mit dem Programm finanzieren die Europäische Union, der Freistaat Sachsen und die Landeshauptstadt Dresden Angebote, die sozial benachteiligten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zugutekommen sollen. Beispielhafte Vorhaben sind Familienberatungsstellen, Sport- und Bildungsangebote, Nachbarschaftstreffs, Selbsthilfewerkstätten oder Gemeinschaftsgärten.

 

Auslagestellen der Umfragebögen im Stadtteil

Johannstadthalle/Vereinshaus Aktives Leben
Holbeinstraße 68
01307 Dresden

Familientreff Paulinchen
Bundschuhstr. 2
01307 Dresden

Wir sind Paten
Bundschuhstr. 2
01307 Dresden

Familienzentrum Pauline
Papstdorfer Straße 41
01277 Dresden

Johannstädter Kulturtreff
Elisenstraße 35
01307 Dresden

Bibliothek Johannstadt
Fetscherstraße 23
01307 Dresden

 

Weitere Informationen

  • Umfrage zur Verbesserung der Lebensqualität in der Johannstadt
    vom 4. Februar bis 4. März 2022
  • Link zur Umfrage
  • Landeshauptstadt Dresden
    Amt für Stadtplanung und Mobilität
    Abteilung Stadterneuerung
  • Telefon 0351-4883417
  • Fax 0351-4883821
  • E-Mail esfplus-beteiligung@dresden.de

Per Direktfunk in die Stadtverwaltung: Die neue „Mängelmelder“-App ermuntert zur Beschwerde

eingestellt am 03.02.2022 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Mangel und Dreck sollen weg - die Stadtverwaltung müht sich und ringt darum, bürgernah Möglichkeiten zur Abhilfe zu schaffen. Foto: Anja Hilgert

 

Die Stadtverwaltung ersucht die Bürgerschaft digital um Mithilfe bei der Pflege des städtischen Umfelds. Dass Bürge*innen ein Auge darauf haben, in welchem Zustand sich ihr Umfeld befindet, möchte sich die Verwaltung zu Nutze machen – mit der neuen Mängelmelder-App. 

 

Wenn der schweifende Blick sich regelmäßig an Müll und Dreck und Mängeln stößt, erzeugt das schnell ein Gefühl von Unwohlsein, sich womöglich auch nicht geborgen und sicher, dadurch unzufrieden oder verängstigt zu fühlen. Unter Nachbar*innen entlädt sich das Missfallen vielleicht im Schwatz vor der Haustür, landet auf der Straße: Wenn Rinnsteine mit moderndem Herbstlaub und angewehtem Plastik verstopfen, liegt der Gedanke an die Gosse nicht fern. Zugemüllte Parkbuchten, in die alle fahren, aber keiner sich kümmert, entwickeln sich zu unansehnlichen Halden. Auch eine wochenlang defekte Straßenlaterne oder die zerschossene Scheibe der Bushaltestelle sind solche Dinge, die Laune und Nerven belagern.

Dem will die Stadtverwaltung nun entgegenkommen mit einem neuen Online-Portal, dem sogenannten „Mängelmelder“. Dieser gilt als ein „Beteiligungsformat“ einer „modernen Verwaltung“, wie die Homepage verrät: Die Behörde kann damit direkt Meldungen aus der Bevölkerungsschicht empfangen: Was als Dorn im Sichtfeld liegt, kann vor Ort vermeldet werden und wird innerhalb der Behörde an die entsprechenden Stellen weitergeleitet. Die Stadtverwaltung gibt sich damit zeitgemäß. Der jetzt sogenannte „Mängelmelder“ löst die zuvor sogenannte „Dreck-Weg-App“ ab.

 

Wenn Dreckansammlung das Befinden stört, verspricht die Mängel-App Abhilfe. Foto: Anja Hilgert

 

Meldewesen für Bürger*innen

Mit der App können Nutzer*innen in neun verschiedenen Kategorien Probleme aus den Dresdner Stadtteilen melden. Der Ort der Meldung lässt sich via GPS erfassen oder alternativ über eine Markierung in der Stadtkarte eintragen. Außerdem können Bilder hochgeladen werden, die die Verschmutzung sichtbar machen.

Um die Anwendung zu nutzen, braucht es ein Smartphone, Tablet oder einen Computer. Die Installation einer gesonderten App ist nicht notwendig. Wer den Mängelmelder häufiger benötigt, könnte sich sogar ein Lesezeichen auf dem Smartphone anlegen und hätte so mit einem Klick auf das Symbol direkten Zugriff. 

In der Pressemeldung der Stadtverwaltung klingt Ermunterung an: Jemand vor Ort könnte ja auf freiwilliger Basis vielleicht sogar ein Selbstverständnis als eine Art „Mängel-Beauftragter“ entwickeln.

 

Selbstbeschrittene Pfade, die mitten in den Stadtteil führen Foto: Victor Smolinski

Navigation der Information

Die Landeshauptstadt Dresden führte 2013 die Dreck-Weg-App als eine der ersten Anwendungen einer digitalen App für die Bürger*innen im Freistaat Sachsen ein. Wie sehr sowohl der Service als auch die Möglichkeit zum Mithelfen für eine saubere Stadt geschätzt werden, zeigen Die Nutzerzahlen stiegen steig: Während 2020 insgesamt 1.798 Meldungen bei der Stadtverwaltung eingingen, waren es im vergangenen Jahr 3.082 Meldungen.

Die alte „Dreck-Weg-App“ wird heute abgeschaltet. Damit endet die Veröffentlichung in den App-Stores für neue Nutzer*innen. Wo jedoch die App bereits auf dem Smartphone installiert ist, lässt sie sich weiterhin öffnen, allerdings ohne dass die dort abgesetzten Meldungen noch beim Empfänger, also der Stadtverwaltung ankommen.

Die bereits länger geplante Umstellung zog die Stadtverwaltung auf den 1. Februar vor, da das laufende System von der Sicherheitslücke Log4j betroffen war, die Mitte Dezember 2021 weltweit für Furore gesorgt hat.

Da die Software auf extrem vielen Servern und in Umgebungen eingesetzt ist, gilt die Schwachstelle Log4j als hoch alarmierend und gefährlich für die Netzsicherheit. Es wird damit gerechnet, dass Behörden und Firmen angreifbar geworden sind und insgesamt Daten abgegriffen werden können wie z.B. auch sensible Nutzerdaten, Zugangsdaten oder Zahlungsdaten. Mit solchen Daten lässt sich u.a. konkret Geld verdienen. Da Nutzer*innen nicht einfach sehen können, ob und wo diese Sicherheitslücken bestehen, kann das Problem nur durch die Betreiber von Onlinediensten gelöst werden. In der Stadtverwaltung hat der Eklat im System am kleinen Beispiel der „Dreck-weg-App“ zur umgehenden Stilllegung geführt.

In puncto Stadtteil-Fürsorge bleibt zu erwähnen: Die Stadtverwaltung nimmt ebenso auch telefonische Meldungen entgegen. Das Mängel-Melde-Telefon ist unter dem Behördenruf 115 zu erreichen. 

Weitere Informationen

In der Bereitschaft, sich überraschen zu lassen – Weihnachten in und um die Trinitatiskirche

eingestellt am 24.12.2021 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: (Foto: Anne Schikora)

 

Neben allen Diskussionen, die gesellschaftlich und bis in die Familien hinein geführt werden, bringt Weihnachten ein Moment von anderer Qualität ins Spiel. Lichterglanz und süßer Duft, lebendiges Grün, ins Zimmer geholt, bilden dafür die einstimmende Kulisse. Die Vorbereitungen wurden durch den Advent getragen bis zum Vortag, wo der Raum bereitet, die Stuben geschmückt werden. Dazu Musik, die verzaubert. Das Bemühen, Geheimnisse zu hüten, in Päckchen gepackt. Alles geht zu aufs erwartete Ereignis, etwas, das auf besondere Weise berührt, in der Dunkelheit, der Zurückgezogenheit der Natur, was wir dann Weihnachten heißen. 

 

Auch mit Kalender ist nicht vorhersehbar, wann und wo es sich ereignet – Weihnachten. Auf der Zielgeraden, im Zugang auf die Heilige Nacht, wird es stille. Das Treiben lässt nach. Manchen wird weich zumute. Hier möchte man fragen: Und bei Dir? Wann ist Weihnachten geworden? Wann beginnt es, das weihnachtliche Fest? Mit dem Unerwarteten, das ganz anders kommt als zuvor gedacht oder vorgestellt, da öffnet sich eine Möglichkeit. Im Moment des Stockens gibt sich die Gelegenheit, den festen Lauf und die übliche Sicht der Dinge aufzugeben. Nachzulassen, zu stocken und dann aufzumerken und genau zu schauen, Raum zu geben. Damit etwas Neues, so nicht Gewesenes auf uns zukommen kann.

 

 

Die Bereitschaft, sich überraschen zu lassen

Für das Weihnachten in diesem Jahr spricht sich Tobias Funke, Jugendkirchenpfarrer und Pfarrer in der Ev.-Luth. Kirchgemeinde Johannes-Kreuz-Lukas Dresden vor allem für den Wunsch aus, „sich überraschen zu lassen. Kinder machen es uns vor: In vorweihnachtlicher Aufregung sind sie im vorfreudigen Erwarten von etwas Besonderem.“ Wie wäre es, wenn wir zum Weihnachtsfest dieses Jahr aktiv diese Bereitschaft mit einbringen, offen zu sein, sich ins Staunen versetzen zu lassen. 

Es kann sein, jemand meldet sich ganz unerwartet mit einem Weihnachtsgruß, es kann ein Geschenk sein, es kann auch eine Antwort sein, die sich aus einem Gespräch plötzlich ergibt und die mehr oder Anderes enthält als man im Vorhinein bei sich so gedacht hätte. Der Wunsch für Weihnachten beinhaltet für dieses Jahr besonders die aktive Qualität des Zuhörens, des Lauschens damit in der Gesellschaft und in den Familien wieder dieser unvorhergesehene Moment von Offenheit einziehen kann, der Anderes als das Eigene sich zeigen lässt. 

 

(Foto: Anne Schikora)

 

Angebote vor Ort und online durch die Weihnachtsfeiertage

Die Aktivitäten für dieses Weihnachten verlaufen wieder etwas anders als gedacht, aber aus den Erfahrungen mit im Jahresverlauf erfolgreich erprobten Online-Formaten kann die Kirchgemeinde den Erfordernissen der aktuellen Lage ganz gut entsprechen.

Das Krippenspiel der Konfirmanden und ein Krippenhörspiel der Kinder werden als Onlineformate auf dem YouTube Kanal der Johanneskirchgemeinde eingestellt sein.

Außerdem gibt es eine sachsenweite Weihnachtsaktion “Gemeinsam Stille Nacht” , welche online über Sachsen und Dresdenfernsehen heute um 18 Uhr ausgestrahlt wird.

Hier wird auch ein kurzes Stück der Weihnachtsgeschichte vom Dach der neuen Jugendkirche und somit über den Dächern der Johannstadt gelesen.

Vorab konnte jede*r Zuschauer*in auch selbst “Stille Nacht” digital aufnehmen und einsenden, was dann zum großen Chor zusammengeschnitten ausgestrahlt wird – man darf gespannt sein!

 

Folgende Angebote gibt es vor Ort :

  • Freitag, 24. Dezember, Heiliger Abend

ab 10.00 Uhr Weihnachtsweg im Freien für Familien mit kleinen Kindern bis 12.00 Uhr
Pfarrer Tobias Funke, Trinitatishaus, Fiedlerstraße 2

14.30 Uhr Christvesper mit vorab aufgezeichnetem Kinderkrippenspiel
Vikar Philipp Oberschelp und Gemeindepädagogin Sandra Eisner, Trinitatishaus, Fiedlerstraße 2

15.00 und 16.00 Uhr Christvesper mit vorab aufgezeichnetem Krippenspiel der Konfirmanden
Pfarrer Tobias Funke, Johanneshaus, Haydnstraße 23

16.30 Uhr Christvesper im Freien mit der Gottesdienstwerkstatt
Pfarrerin Eva Gorbatschow, Trinitatishaus, Fiedlerstraße 2

17.00 und 18.00 Uhr Christvesper,
Pfarrerin Carola Ancot, Johanneshaus, Haydnstraße 23

  • Samstag, 25. Dezember, 1. Weihnachtstag

10.00 Uhr Gottesdienst, im Anschluss singt voraussichtlich die Kantorei,
Vikar Philipp Oberschelp, Trinitatishaus, Fiedlerstraße 2

  • Sonntag, 26. Dezember, 2. Weihnachtstag

9.30 Uhr Gottesdienst mit Streichermusik, der Posaunenchor spielt im Anschluss vor dem Johanneshaus,
Pfarrerin Carola Ancot, Johanneshaus, Haydnstraße 23

 

* Frohe Weihnachten *

Eingeigelt durch den Winter – Igelhilfe in Johannstadt

eingestellt am 22.12.2021 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Menschliche Zuwendung hilft, gut durch den Winter zu kommen (Foto: Anja Hilgert)

Ein Bedürfnis, das die beharrlich nasskalte Jahreszeit hervorruft, ist bei vielen, zuhause zusammengerollt wie die Katze am Ofen durch den Tag zu schlummern. Die verhältnismäßig warmen Temperaturen halten aber geschäftig und die Leute sind trotz Regen und Zugluft beständig weiter auf den Beinen.
So geht es auch denjenigen Tieren, die fürs Einrollen vorbildlich stehen: Igel, die ihren ganzen Körper zur warmen Mitte hin zusammenziehen, wenn’s von aussen gefährlich für sie wird. Laut verbreitetem Schulbuchwissen sollten die stachligen Freunde derzeit bereit für den Winterschlaf sein und kommen doch nicht so leicht zur Ruhe, wie Mensch sich das vorstellt.

 

In der Johannstadt wird durch den Stadtteilfonds ein Projekt gefördert, das den Igeln zu Hilfe kommt, die aus unterschiedlichen Gründen nicht schaffen, gut durch den Winter zu kommen. Bereits im vergangenen Jahr war aus der Bewohnerschaft der Nördlichen Johannstadt eine Initiative für Igel-Pflegestellen in Privathaushalten des Stadtteils gestartet worden. Überproportional viele Igel, vor allem kleine, junge oder verletzte, kranke und unterernährte Tiere waren im Stadtgebiet gefunden und bei der Igel-Kita Dresden abgegeben worden.
Das Findelheim für Igel kam an Grenzen, die vielen Tiere zu versorgen und stieß im Johannstädter Projekt Igelhilfe auf das Engagement aus der Bewohnerschaft, Pflegeaufenthalte in private Haushalte, besonders Familien mit Kindern zu vermitteln. 

Wir waren einer der Haushalte, die im vergangenen Winter einen solchen vom Stadtteilfonds 2020 geförderten Stall auf dem Balkon stehen hatten, in dem zwei jugendliche Igelburschen Quartier bezogen, sich kugelrund gefressen und letztlich auch ihren Winterschlaf vollzogen haben. Letzten Endes ging alles gut. Aber so einfach wie vorgestellt, war das Unternehmen nicht gewesen. Wie wenig wir bekannt sind mit den Stachelhäutern, war die erste Feststellung, die wir uns eingestehen mussten.

 

Ein Igel macht sich vertraut (Foto: Anja Hilgert)
Jeder Igel hat seinen eigenen Charakter (Foto: Anja Hilgert)

Wer möchte in der Haut eines Igels stecken

Als dieses Jahr nun wieder alles Laub von den Bäumen gefallen und die Zeit der grauen Tage eingezogen war, hatte ich eines Morgens ein Erlebnis, das mich an die Geschichte mit den Igeln wieder erinnerte. Ich hatte mich mit dem Fahrrad gerade vom Bordstein abgestoßen, um das Käthe-Kollwitz-Ufer zu kreuzen, als mich etwas, das auf dem Mittelstreifen lag, jäh stoppen ließ: Was da lag, war eine leere Igelhaut!

Nur die Haut, mit all ihren Stacheln daran, war übrig vom Tier und lag mitten auf der vielbefahrenen Straße. Wie war sie dahin gekommen? Nur die Haut und keine Spur vom Körper, kein Kampf, kein Blut, nichts sonst war zu sehen. Offenbar war die stachelbesetzte Haut der ungenießbare Überrest eines vollzogenen Festmahls. Ich mutmaßte, dass es die Krähen gewesen sein mussten, die den Igel erbeutet und alles für sie Verwertbare gefressen und den Rest fallen gelassen hatten. Aber hier auf der Straße? Oder war doch gar ein Fuchs der Fressfeind gewesen? Ich kenne mich nicht genügend aus unter den Tieren, war meine Einsicht. Die Igelhaut blieb ein Rätsel und ich trug sie mitsamt vieler offener Fragen zurück ins Gebüsch. 

 

Fundstück Stachelhaut (Foto: Anja Hilgert)

 

Fett gepolstert und kugelrund

Der Winter, der jetzt eigentlich herrschen sollte, ist zu warm als dass ein Igel, der für die wirklich kalte Zeit fett gepolstert und kugelrund gefressen sein muss, in seinem Rückzug bliebe. Solange sich die Gelegenheit bietet, und Temperaturen bis 7 Grad den Körper warm halten, wird er weiter fressen, Würmer, Insekten, Sämereien suchen wollen und dafür aufs unverdeckte offene Feld hinaus pirschen. Da mag es sein, er bringt sich selbst in tödliche Gefahr, noch dazu an nahe gelegenen, viel befahrenen Straßen.

 

Ein kleiner Igel auf der Suche nach einem WInterquartier (Foto: Torsten Görg)

 

Anpassungsleistung Winterschlaf

Doch nicht um Tiere, die gesund im natürlichen Kreislauf stehen, geht es in dem Projekt der Johannstädter Igelhilfe, sondern um solche, die zum Überleben zu schwach sind und Hilfe benötigen.
Ohne nötige Fettreserven und ohne Quartier, das die Bedingungen für einen gut geschützten Rückzug ermöglicht, kann sich das Tier nicht in den Winterschlaf begeben, d.h. sich mit seinem Organismus nicht der Umgebung hingeben. Voraussetzung für diese Vertrauensleistung ist je nach Körpergröße des Igels ein Gewicht von mindestens 500 bis 1300 Gramm. Manche Tiere, die im späten Herbst gefunden werden, haben nur 200/300 Gramm Körpergewicht. Damit würden sie im Winter erfrieren.

 

Auch 2021 setzen sich wieder Familien in der Johannstadt für hilfsbedürftige Igel ein. (Foto: Claudia Riedrich)

 

Um zu überleben, passt sich der Organismus des Tiers seiner Umgebung an: Der ganze Stoffwechsel des Igels senkt sich im Winterschlaf auf ein Minimum des Überlebensnotwendigen ab: Der Herzschlag geht von 180 bis 260 Schlägen auf zwei bis zehn Schläge pro Minute, der Atem von durchschnittlich 50 Atemzügen auf 5 bis 10 pro Minute und die Körpertemperatur verringert sich von 35°/36°C auf ca. 4°C.
Das lebende Tier erstarrt zu einer kompakten kalten Kugel, die nicht zu öffnen ist. 

Wie für Menschen der Schlaf und die Ruhe Erholung und Regeneration bringen, so ist für den Igel der Winterschlaf die von der Natur gut eingerichtete lebenserhaltende Maßnahme, die Zeit der ärgsten Gefahren zu überbrücken und gesund durchzuschlafen.

 

Der Winter ist die Zeit der Pflege

In unseren städtischen Gartenanlagen und den Hinterhöfen nach städtischem Verschnitt, bepflastert, mit Carport und Müllstellplätzen, vielleicht einer Sandkiste, fehlt es an Gebieten, die sich für Igel zur Überwinterung eignen. Mit dem letzten Rasenschnitt im Herbst wird meistens der Garten so aufgeräumt und winterfest gemacht, dass nichts übrig bleibt an Gestrüpp, Fallholz, Totholz und Unterholz. Selbst Stein- oder Tonziegelhaufen und Brennholzstapel sind eine Seltenheit und damit bleibt kein geeignetes Terrain für Igel, um sich über Winter einzukugeln.

Deshalb werden nach Beschluss des Stadtteilbeirats in seiner 13. Sitzung am 30.9.2021 auch dieses Jahr im Stadtteil die zehn wohnraumnahen Igel-Unterkünfte weiter betrieben. Dabei handelt es sich um Kleintierställe, die gestopft mit Stroh und Laub sich zur Einigelung eignen.
Gesucht und gefunden wurden Johannstädter Einzelpersonen und Familien mit Kindern, die die Ställe bei sich aufstellen und ausgestattet mit allem Notwendigen für den Winterschlaf der anvertrauten Igel Sorge tragen. Während der Pflegeaufenthalte werden neben der Fütterung Gewicht und Ausscheidung kontrolliert sowie für Auslauf gesorgt. Die Pat*innen erhalten dazu eine fachliche Einweisung sowie eine Grundausstattung an Einstreu, Futter und Medikamenten.

 

Winterschläfer brauchen Ruhe auf dem Balkon (Foto: Anja Hilgert)

 

Staunen und Lernen an den Pflegekindern

Als Edgar und Borger bei uns auf dem Balkon wohnten, bekamen wir sie fast nie zu sehen. Tagsüber schliefen sie und verhielten sich ruhig, kamen aber nachts in Aktivität und rumpelten und räumten in ihrem Strohkokon. Morgens war der Futternapf mit dem feinen Katzenfutter leer gefressen und täglich war es nötig, den Stall von Kot und Urin zu reinigen. Es schneite, aber es fiel nur mal der Eine und mal der Andere, nachtweise in Schlaf. Wir warteten, wann das Futter gänzlich unangerührt stehen würde und fragten uns, ob wohl und wann wohl die Igelburschen bereit seien für den erwarteten Winterschlaf. Es hat lange gedauert, bis sie endlich im Februar und März für lange Strecken durchschliefen. Umso schöner war es dann, sie wohlbehalten hervorkommen zu sehen, aus ihrer Einigelung. Und als sie vom Igelkitateam abgeholt wurden, zur Entlassung in die Freiheit, waren es zwei prächtige Kolosse, die an Gewicht gut zugenommen hatten und kräftig zum Loslaufen waren.

 

Ein junger Igel verabschiedet sich aus seinem Quartier in einer Familie (Foto: Anja Hilgert)

 

 

Weitere Informationen

  • Projekt Igelhilfe im Stadtteilfonds Johannstadt
  • Der Verlag für Rechtsjournalismus ist auf die Stadtteilredaktion zugekommen und stellt vor dem Hintergrund des Projektes Igelhilfe einen kostenfreien Ratgeber zum Thema “Igel und die Hilfe für die kleinen Säugetierezur Verfügung. Hier finden interessierte Bürger*innen einen transparenten Überblick sowie umfangreiche Informationen zu den folgenden Aspekten:
  • Stehen Igel unter Naturschutz?
  • Igel zugelaufen: Hilfe, aber wie?
  • Bußgeld Igel nach Bundesländern

Hier geht es zum kostenfreien Ratgeber:
https://www.bussgeldkatalog.org/tierschutz-igel/

 

Vermisst: Die spielenden Kinder, Bronzeskulptur vor der Johanna

eingestellt am 16.12.2021 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Die spielenden Kinder werden vermisst im Viertel Foto: Peter Weidenhagen igeltour Dresden

Manche vermissen, dass sie nicht mehr bei uns im Viertel tanzen – die beiden Kinder aus Bronze, die im Pflanzbeet vor der 102. Grundschule Johanna ihrer Lebensfreude so ausgelassen Schwung verliehen. Die Figurengruppe, die seit Jahrzehnten zum Stadtteil gehört, wurde als verschwunden gemeldet. Die Stadtteilredaktion hat die Spur aufgenommen…

 

Besagte Figurengruppe besteht aus einem jugendlichen Mädchen im sommerlichen Kleid, an dem der Rocksaum hochwippt, so sehr nimmt sie Schwung, einem kindlichen Jungen von hinten unter die Arme zu greifen und ihn hoch, vom Boden abzuheben.
Sich im Kreise drehend, lehnt das Mädchen sich gegen die Schwerkraft und zieht den Körper des Jungen mit sich, wie im Flug, bis die Beine des Knaben den Boden verlassen und mit der Fliehkraft der ganze Körper schwerelos hängt, der Junge sich der Leichtigkeit überlässt.
Mädchen wie Junge strahlen beim Kreiseln vor ausgelassener Freude, der beide sich hingeben.

 

Drehen sich zu allen Jahreszeiten, die spielenden Kinder der Bronzeplastik “Lebensfreude” vor der Johanna
Fotos: Peter Weidenhagen igeltour Dresden

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Lebensfreude im öffentlichen Raum

„Lebensfreude“ heisst die Bronze-Skulptur, die die Dresdner Bildhauerin Hildegard Jahn-Wiegel (1922-2009) im Jahr 1974/75 geschaffen hat. Mit 138 cm sind die Figuren etwa lebensgroß gefertigt. Für den Jungen und das etwas größere Mädchen, beide im Kindesalter, sollen die Tochter und der jüngste Sohn der Künstlerin Modell gestanden haben. Heute ist das Werk Teil der Sammlung des Kunstfonds des Freistaates Sachsen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und zählt damit zum Inventar einer der bedeutendsten Kunstsammlungen zur sächsischen Kunst nach 1945.

Nach Auskunft von Bertil Kalex, der sich im Rahmen des derzeit ausgeschriebenen Johannstädter Fotowettbewerbs 2021 “Kunst im öffentlichen Raum – Kunst am Bau” mit Kleinplastik im Stadtteil befasst, handelt es sich „um eines der wenigen Kunstwerke, welche im Rahmen des Wiederaufbauprogramms nach dem Krieg in Johannstadt an Ort und Stelle aufgestellt wurden. Viele andere im Stadtteil befindliche Kleinplastiken sind sogenannte Zweitaufstellungen, z.B. das Relief “Flug der Kraniche” von Rudolf Sitte vor der JohannStadthalle oder die Bronzeplastik “Traubenesser” aus der 1960er Jahren von Erich Otto vor dem Vereinshaus auf der Dürerstraße.“

 

Erwartete Rückkehr im Herbst 2022 Foto: Peter Weidenhagen igeltour Dresden

 

Die spielenden Kinder sind weg

Nachdem im Laufe diesen Jahres der „Schullebensraum“ in der Grundschule Johanna aufgewertet und neu gestaltet worden ist und insbesondere der Schulhof nach den Bauhüttenwochen viel kreativ-künstlerische Gestaltung erfahren und mehr und mehr kindgerechte Gestalt angenommen hat, fiel den daran aktiv Beteiligten nun auf, dass die Kunst vor dem Eingangstor zur Schule fehlt. Im Beet, wo die Kinderfiguren aus Bronze standen, klafft eine deutliche Lücke. Dass diese beiden spielenden Kinder weg sind, erschien ganz unverständlich und sorgte für zweifelnde Fragezeichen.

Wie Ramona Eichler, Mitarbeiterin im Amt für Kultur und Denkmalschutz, Abteilung Kultur und Kommunikation im Sachgebiet Kunstförderung/Kunst im öffentlichen Raum auf Anfrage nun mitteilte, „wurde die Figurengruppe wegen Bauarbeiten gesichert und von der Baufirma eingelagert. Nach Abschluss der Baumaßnahmen – voraussichtlich Herbst 2022 wird sie wieder am Standort aufgestellt.“ Also ist alles im Reinen.

 

Im Bild der Kunst

Seit Jahrzehnten standen sie wie selbstverständlich am Ort vor der Schule und waren im Vorbeigehen vielleicht sogar wenig geachtet, da immer da. Jetzt aber fehlen die Figuren und werden vermisst.

Vielleicht spiegelt sich hier im Bild der fehlenden Bronzeplastik auch das, was gerade wirklich vermisst wird: Das Tanzen fehlt. Die Freizügigkeit. Fröhliches Spielen, sich bei den Händen zu fassen und Feste zu feiern fehlt. Wir haben es für selbstverständlich gehalten. Das Kunstwerk hat es hervorgehoben und den besonderen Moment purer Lebensfreude manifestiert. Jetzt, wo das Gefühl wie eingelagert ist, vermissen wir das Elixier. Sehnsucht regt sich. Vielleicht, wenn auch die Beine den Boden nicht verlassen vor Freude, so können doch die Blicke gehoben, Gesichter offen und die Mundwinkel beweglich bleiben. Wir leben von der Leichtigkeit, vom Ausdruck der Freude, einander im Miteinander zu begegnen.

Gesammeltes Wissen : ZEILE 3 liegt jetzt druckfrisch in Johannstädter Läden aus

eingestellt am 11.12.2021 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Pünktlich vor den Festtagen gibt es die dritte Ausgabe des Stadtteilmagazins ZEILE jetzt frei erhältlich in der Johannstadt Foto: Anja Hilgert

 

Die ZEILE 3 ist druckfrisch in ihrem Heimat-Stadtteil eingetroffen: Überall in der Johannstadt, Nord wie Süd, liegt die dritte Ausgabe der ZEILE ab sofort (FR/SA und Beginn der nächsten Woche) in den kleineren Geschäften des Einzelhandels aus, auf Ladentheken, in Apotheken, Arztpraxen, möglichst flächendeckend im Stadtteil verteilt, dass sie in der ganzen Johannstadt möglichst allen in die Hände fällt. Für gute Lektüre zum Jahresende ist somit gesorgt. Die dritte Ausgabe des beliebt werdenden Stadtteilmagazins hat den Themenschwerpunkt WISSEN. Druckfrisch in Farbe und auf hochwertigem Papier präsentiert sich die ZEILE diesmal als ein Fundus vielfältig gesammelten Wissens, das speziell aus unserem Stadtteil zusammengetragen ist!

 

 

Die ZEILE ist das hochwertig gedruckte Johannstädter Stadtteilmagazin, das zweimal im Jahr von Stadtteilbewohner*innen selbst geschrieben, für Menschen gemacht ist, die in der Johannstadt wohnen und leben. Lokaler geht es nicht. Das ist die ZEILE.

 

Unter dem Themenschwerpunkt WISSEN finden sich in ZEILE 3 wiedererzählte Erinnerungen, gesammelte Erfahrungen, Schätze an Kenntnissen und besondere Fähigkeiten aus dem Johannstädter Stadtteil Foto: Anja Hilgert

 

 

 

WISSEN: Wieso Weshalb Warum

…das sind die drei großen Fragen, mit denen Kinder sich unerbittlich die Welt erklären lassen. Und dieser Drang, es wirklich und ganz unbedingt wissen zu wollen, ist unerschöpflich: Wieso? Weshalb? Und warum?? 

Die dritte Ausgabe des Johannstädter Stadtteilmagazins ZEILE ist dem Wissen unseres Stadtteils auf die Spur gegangen. Welches Wissen kommt in der Johannstadt zusammen?

Überall begegnen wir besonderem Wissen. Vor allem die Älteren wissen viel. Oder die, die viel unterwegs sind – ihnen ist viel schon begegnet.
Die Großnichte des Schokoladenfabrikanten Clauß teilt ihre Erinnerungen aus den industriellen Anfängen in der Johannstadt. Der Zeit der vielen Eckläden im Gründerzeitviertel widmet die langjährige Anwohnerin Inge Kieshübel ein Gedicht. Warum jetzt in der ehemaligen Schokoladenfabrik eine Baustelle ist und was schon im kommenden Jahr dort neu eröffnen wird, dieses Wissen teilen Architekten und die Geschäftsführerin des Kinderschutzbund Ortsverband Dresden e.V..

Darüber hinaus zeugt ZEILE 3 von der rettenden Tat eines Einzelnen, der sich das heute noch stehende Gebäude der Sparkasse verdankt. Neben Schokoriegeln und farbenfrohen Werbebannern geht es in ZEILE 3 um das alte Wissen der Bäume in der Johannstadt, manche von ihnen mehr als 100 Jahre alt. Vom Lernen in Johannstadt Schulen, von Spezialwissen und Insiderwissen, von Wissensspeichern, alten Liedtexten und verlorenem Wissen ist die Rede, außerdem von besonderen Kenntnissen und Dingen, die man im Stadtteil unbedingt wissen sollte.

Viele Stimmen des Stadtteils haben zur ZEILE 3 beigetragen. Erstmals gibt es eine eigene Bildstrecke im Stadtteilmagazin, mit hochaufgelösten Fotos, von denen jedes einzelne ein einzigartiges Portrait des Stadtteils darstellt.

 

 

Das Johannstädter Stadtteilmagazin kommt unter den Tannenbaum Foto: Anja Hilgert

 

Ein solcher Ausschnitt kann nur neugierig machen und so soll es sein – ohne Neugierde und brennendem Interesse kann kein Wissen entstehen. Jede*r, die oder der diese Zeilen hier liest, gehe los und hole sich das neue Heft der Printausgabe des vierteleigenen Stadtteilmagazins, das nahezu nur die Johannstadt und kaum ein anderer Stadtteil Dresdens so hat.

 

 

 

Die Verteilstellen: Johannstadt – Kulturtreff – Copy Sauer = Bücherschrank

Die ZEILE ist für alle Interessierten im Stadtteil kostenlos bzw. gegen freiwillige Spende erhältlich.

Da auch der Johannstädter Kulturtreff und die JohannStadthalle als soziokulturelle Einrichtungen schließen mussten – bleibt als andauernde Verteilstelle nur er: Der Bücherschrank. Im öffentlichen Raum auf dem Bönischplatz immer erreichbar, für alle frei zugänglich, duldsam und wacker ist er der treue Mitstreiter, der für Johannstädter*innen das Stadtteilmagazin feil bietet. Die ZEILE sollte dort durchgängig ausliegen. Dafür tragen Stadtteilredaktion und der Johannstädter Kulturtreff Sorge. Allerdings auch nur in kleinem personellen Aufgebot.
Sollten die Fächer im Bücherschrank einmal blank und ohne die ZEILE sein, geben Sie bitte gern Rückmeldung an redaktion@johannstadt.de, damit wir entsprechend unmittelbar reagieren können.

Nachdem Copy Sauer als feste ‚Zentrale‘ geschlossen hat, wo die ZEILE im ersten Jahr ihres Erscheinens stets greifbar und immer verlässlich nachzufragen gewesen ist, bräuchte es einen neuen solchen Ort, der einfach da und offen ist. So waren es gefühlt die Sauers, die alle Arbeitstage der Woche von früh bis spät im Herzen der Johannstadt ihr Ladengeschäft betrieben haben, das als solches auch ein Umschlagplatz für Stadtteilgespräch, Neuigkeiten und Meinungsaustausch war. 

Dass das nun fehlt, war diesen Monat spürbar. Viele standen fassungslos vor der für immer verschlossenen Tür auf der Ecke der Pfotenhauerstraße, die die Sauers mit ihrem Copyladen markiert hatten. Was bleibt übrig?! Die Stadtteilredaktion hat auf dem Schirm, das Stadtteilgeplauder nicht abebben zu lassen, sondern im Gegenteil, aufzugreifen, was sich zeigt, um es in Umlauf und ins Gespräch zu bringen. Für Anregung und Information ist das Ohr der Johannstadt offen: Bitte kommentieren Sie direkt auf dieser Seite in der Kommentarfunktion unter den tagesaktuellen Artikeln oder senden Sie ihre Zuschriften an redaktion@johannstadt.de.

 

Flexibel sein war auch bei der dritten Ausgabe die Devise der Verteilaktion im Viertel           Foto: Anja Hilgert
Auslieferung der ZEILE zum dritten Adventwochenende: v. li. n. re.: Gerd Hammermüller, Anja Hilgert, Janek Deußing Foto: Joos Brähler

 

 

 

 

 

 

 

ZEILE-Freundeskreis, Newsletter und Spendenbutton

Da der Kreis an Lesern und Leserinnen sowohl der ZEILE als auch von johannstadt.de wächst, wird es im neuen Jahr 2022 einen eigenen Newsletter der Stadtteilredaktion geben mit Highlights und Lieblingsberichterstattung des Monats, mit Tipps, Ankündigungen und Terminen, die den Stadtteil betreffen.

Interessierte können sich schon jetzt melden für den ZEILE-newsletter bzw. Interesse bekunden am ZEILE-Freundeskreis unter redaktion@johannstadt.de.

Wem die ZEILE und der Erhalt des Stadtteilmagazins – gedruckt und online auf johannstadt.de  in der Johannstadt etwas wert ist, darf gern einen frei gewählten Spendenbeitrag für die Arbeit der Stadtteilredaktion überweisen per Spendenbutton auf johannstadt.de oder händisch an den Stadtteilverein Johannstadt e.V..

Kunstschaffende über 55 Jahre können sich bewerben für Arbeitsstipendien in bildender Kunst und Literatur

eingestellt am 15.10.2021 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Das Amt für Kultur und Denkmalschutz ruft auf, jetzt Stipendiat*in zu werden und eigenes künstlerisches Schaffen voranzubringen Foto: Anja Hilgert

Das Amt für Kultur und Denkmalschutz schreibt acht Stipendien für freiberuflich tätige Kunstschaffende ab Jahrgang 1966 aus und fördert künstlerische Arbeit im Stadtraum Dresden in den Sparten bildende Kunst und Literatur mit Arbeitsstipendien in Höhe von je 1.250 Euro. 

 

Auch in der Johannstadt haben alteingesessene Künstler und Künstlerinnen mit Wurzeln in der Landeshauptstadt ihren Wohnsitz oder aber Atelierräume, in denen ihre Werke entstehen. Manchmal ist es eine künstlerische Handschrift, eine bestimmte Formsprache oder ein farbliches Kolorit, das für Wiedererkennen sorgt und mit dem Schaffen eines künstlerisch tätigen Menschen in Verbindung bringt. Künstlerische Werke vermitteln auf jeweilige besondere Art Botschaften, Gedankenwelten, Gefühle, die auf einzigartige Weise Menschen miteinander verbinden ohne dass sie sich begegnen.

Das ausgeschriebene Arbeitstipendium richtet sich an solche kreativ schaffenden Menschen, die mit ihrem Tun in der vergangenen Zeit kaum oder wenig an die Öffentlichkeit treten konnten. Es ist ein Signal, künstlerischem Wirken wieder den Raum zu weiten – denn Kunstwerke nähren den Menschen.

 

Generation 55 plus

 

Gefördert werden Projektvorhaben zur Weiterentwicklung der eigenen künstlerischen Arbeit und die Fertigstellung künstlerischer Arbeiten unter den aktuellen Krisenbedingungen. 

Bewerbungen sind bis Dienstag, 2. November 2021 möglich.
Einzureichen sind neben einer Projekt- bzw. Vorhabenskizze, ein tabellarischer Lebenslauf und ein Nachweis der haupterwerblich ausgeübten selbstständigen Tätigkeit. Fördervoraussetzung ist die haupterwerbstätige künstlerische Arbeit.

Bewerben können sich freiberuflich tätige Künstlerinnen und Künstler sowie Autorinnen und Autoren mit Hauptwohnsitz Dresden, die mindestens 55 Jahre alt sind und deren künstlerische Tätigkeit im Haupterwerb ausgeübt wurde bzw. wird. Voraussetzung für die Bewerbung ist der Nachweis der selbstständigen künstlerischen Tätigkeit durch eine Mitgliedschaft in der Künstlersozialkasse, in einem entsprechenden Berufsverband oder durch eine eidesstattliche Erklärung. 

 

 

Geschützte Bedingungen für kreatives Arbeiten Foto: Anja Hilgert

 

Eher unter dem Radar der Öffentlichkeit

Dr. David Klein, Leiter des Amtes für Kultur und Denkmalschutz bewirbt das Projekt für Dresdner Kunstschaffende: „Wir wollten mit diesen Arbeitsstipendien eine Zielgruppe besonders in den Fokus nehmen, die eher unter dem Radar der Öffentlichkeit arbeitet – die Generation 55 plus. Oftmals sind diese Künstlerinnen und Künstler von Ausschreibungen und Stipendien allein durch ihr Alter ausgeschlossen. Eine nachhaltige Kulturförderung kann nicht ausschließlich den Fokus auf die Förderung von jungen Talenten legen, sondern sollte einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen.“ 

Das Stipendienprogramm wird in Kooperation mit der Hanna-Johannes-Arras-Stiftung vergeben. Die Stiftung mit Sitz in Stuttgart fördert in Dresden Kunst und Kultur der Sparten Musik, bildende und darstellende Kunst, Literatur und Baukunst. 

Stefan Arras, Vorstand der Hanna-Johannes-Arras-Stiftung erklärt zur Förderung des Dresdner Vorhabens: „Eine öffentliche Darstellung ihres Schaffens war für viele Künstler in Zeiten der Pandemie nur unter erschwerten Bedingungen oder gar nicht möglich. Die künstlerische Arbeit wurde eingegrenzt, was manchen Künstler schwer belastet und teilweise auch in eine prekäre Lage geführt hat. Wir als Kunst-Stiftung wollen uns der Betroffenen annehmen und ihnen den Weg zurück zur Normalität erleichtern. Dazu beteiligen wir uns gerne an dem vom Kulturamt der Stadt Dresden aufgelegten Stipendienprogramm.“ 

 

 

Der formlose Antrag (nicht handschriftlich) ist zu senden an: 
Amt für Kultur und Denkmalschutz, Postfach 12 00 20, 01001 Dresden.
Unterstützung bei der Antragstellung bietet der Künstlerbund Dresden e. V. per E-Mail: berufsverband@kuenstlerbund-dresden.de und Telefon: 0351-8015516.

 

Weitere Informationen

www.dresden.de/generation55

Kulturtreffpunkt im Gründerzeitviertel der Johannstadt – Willkommen in Johannstadt e.V. bezieht eigene Räume 

eingestellt am 14.10.2021 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Ein neuer Anfang in Räumen mitten im Viertel: Willkommen in Johannstadt ist ab jetzt fest vor Ort im Stadtteil Foto: Anja Hilgert

 

Ein neuer Treffpunkt und Ort für Veranstaltungen hat in der Johannstadt seine Türen geöffnet. Mitten im Wohngebiet der gründerzeitlichen Johannstadt, in einem ehemaligen Ladengeschäft auf der Hertelstraße, hat der Verein Willkommen in Johannstadt e.V. (WIJ) eigene Räumlichkeiten bezogen.
Mit Empfangsbereich, Küche und zwei anliegenden Seminarräumen hat sich der Verein einen ständigen, zentralen Ort für soziales und interkulturelles Engagement geschaffen. Die Angebote und Veranstaltungen nehmen im Oktober Fahrt auf – und alles aus reinem Ehrenamt.

 

Endlich vor Anker im Hafen des Johannstädter Stadtteils

Unter der Devise „Helfen macht Freu(n)de“ organisieren Ehrenamtliche in der Johannstadt seit sechs Jahren lebenspraktische Unterstützung für Menschen, die im Zuge globaler Flüchtlingsströme neu in die Johannstadt und darüber hinaus zugewandert sind.

 

Willkommensinitaitive: Katrin Witte, Marie-Charlotte Lukas und Birgit Roth (v. li n. re)
in Vorbereitung der neuen Räume Fotos: Anja Hilgert

 

Begonnen hat alles Ende 2015, als eine aus Containern bestehende Siedlung von Notunterkünften an der Ecke Fiedlerstraße / Fetscherstraße aufgebaut worden war, die als Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete in der Johannstadt dienen sollte. Damals regte sich spontan enorme Hilfsbereitschaft im Stadtteil, um die erwarteten Menschen nach ihrer Flucht mit dem Notwendigsten direkt zu unterstützen. Eine lose Gruppe Johannstädter Bürger*innen rief damals im Johannstädter Kulturtreff zu einem ersten Vernetzungstreffen auf. Alle Beteiligten waren überrascht, als viel mehr Menschen dem Aufruf folgten als der Saal fassen konnte. Aus diesem Impuls gründete sich die Initiative „Willkommen in Johannstadt“, die dann vier Jahre später zum Verein formierte.

Was dann nicht wie geplant kam, war der Bezug der Erstaufnahmeeinrichtung. Aber für die Bürger*innen in der Johannstadt waren sie Anstoß genug, ein selbst organisiertes Netzwerk mit tragfähigen Organisationsstrukturen aufzubauen, um Integration und interkulturelle Nachbarschaftshilfe im Stadtteil zu fördern. 

Freiwillig Engagierte des WIJ e.V. bieten seither auf vielseitige Weise Unterstützung an für Asylsuchende und Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrungen.
In Form von Sachspenden bis zur Wohnungssuche, über Sprach- und Computerkurse, Übersetzungen, Beratung bei Jobsuche und Behörden-gängen bis zu Hausaufgabenbetreuung und Lernpatenschaften bringen Menschen ihre Kenntnisse und Fähigkeiten ein für Menschen, die mit ihrer Biografie kulturell und gesellschaftlich an einem totalen Neuanfang stehen.

 

Begegnung im erweiterten nachbarschaftlichen Raum : Eva Hesse, Hannes Kettner (WIJ+ KaffeefürAlle), Mario Peisker   Foto: Anja Hilgert

 

Was sich damit verbunden regt, ist mehr als sachliches Angebot und Nachfrage. Auf menschlicher Ebene kommen Geben und Nehmen unmittelbar in Austausch, Freude und Interesse am gegenseitigen Kennenlernen bewegen das Engagement.

 

Vom Nomadentum zum neuen Standort

Durch kontinuierliches Dranbleiben hat WIJ mit über 700 Interessierten und Unterstützer*innen, darunter vielen ehrenamtlich Aktiven ein beachtliches Netzwerk im Bereich der Integrationsarbeit aufgebaut, das niedrigschwellig allen zugänglich ist. 

Clemens Hirschwald, Ehrenamtskoordinator der Stadt Dresden, in dessen Aufgabenbereich es fällt, Initiativen und Vereine zu unterstützen, die sich für Integration engagieren, erkennt im Wirken des Vereins sogar eine ausserordentlich große Leistung: „WIJ zählt zu den Gruppen, bei denen man aufgrund der langfristigen Entwicklungen sehen kann, ‚die bringen was voran’.“ 

Lob und Anerkennung auch von Seiten der Stadt haben nicht lange auf sich warten lassen – WIJ gehört zu den für seine Arbeit bereits mehrfach offiziell gewürdigten Vereinen. Im Oktober 2018 wurde der Verein mit dem mit 5.000 Euro dotierten Dresdner Integrationspreis ausgezeichnet. 

2020 gipfelte die öffentliche Anerkennung noch einmal, als Claus-Peter Reisch, der für sein Engagement in der Seenotrettung den Erich-Kästner-Preis des Dresdner Presseclubs erhalten hatte, sein Preisgeld zwischen den drei vergleichbar arbeitenden Willkommensinitiativen in Johannstadt, Löbtau und Laubegast aufteilte – für WIJ mit einer Aufstockung auf 7.500 €.

 

Clemens Hirschwald im Gespräch mit Katrin Witte beim Eröffnungsfest  auf der Hertelstraße. Foto: Anja Hilgert

 

Hirschwald sieht WIJ als Stadtteilbündnis „gut aufgestellt, seit langer Zeit, sehr nachhaltig. Da ist es wichtig, ein Fundament zu legen, dass die Arbeit sich in den Stadtteil hinein verstetigen kann. Das geht nur, wenn man eigene Räume zur Verfügung hat und man nicht immerzu sehen muss, wo kann man sich hier und dort, von einem Raum zum anderen, mit seinen Angeboten mal einmieten.“

 

Mit kleinen Schritten viel erreichen

Die nomadischen Zeiten, das Aufschlagen mit Deutschkursen, Gesprächen und anderen Angeboten in Räumen anderer Akteure des Stadtteils verlangten den Vereinsmitgliedern viel Flexibilität und Ausdauer ab, vor allem aber Kraft, alle Beteiligten zur richtigen Zeit am richtigen Ort miteinander zu vernetzen. Um diese Vernetzungsarbeit zu stabilisieren, wurde nach weitem Weg 2017 für den Verein eine Koordinationsstelle mit mittlerweile 16 Wochenstunden geschaffen. 

 

 

Marie-Charlotte Lukas zusammen mit Annick Ghaldouni / Wir sind Paten e.V. beim Eröffnungsfest. Foto: Anja Hilgert

 

Diese Position hat seit April 2020 Marie-Charlotte Lukas inne und damit den Hut auf, das ehrenamtliche Engagement in der Johannstadt zielführend zu organisieren. Ihre Freude an den neuen Räumen ist doppelt motiviert: Nach dem Einstieg im reinen Homeoffice kommen die wirklichen Begegnungen mit den Menschen, die die Arbeit des WIJ ausmachen, nun erst richtig zur Geltung: Die Motivation ist hoch, friedliches und offenes Miteinander, gegenseitigen Respekt und Interesse und Neugier für andere Kulturen weiter im Stadtteil zu beleben.

 

Kaffee für alle unterstützt die Feierlichkeiten: Edeltraud Haß im Gespräch, Birgit Roth in der Tür

 

 

Das Kernstück sind die Patenschaften

Aus wenig viel zu machen ist eine Erfahrung, die nachhaltig zum Engagement ermutigt.
Das Kernstück des WIJ bilden die zwischen Zugewanderten und Einheimischen geknüpften Patenschaften. Das unkomplizierte nachbarschaftliche Selbstverständnis, sich gegenseitig mit praktischen Hilfestellungen im alltäglichen Leben zu unterstützen, gab den Impuls, Menschen, die sich gegenseitig etwas geben, miteinander in Kontakt zu bringen.

Im Wesentlichen begründet sich der Einsatz auf Empathievermögen: Menschen in ihren Herausforderungen zu sehen und ihnen eine Hand zu reichen, schafft Raum für echte Begegnungen.

Katrin Witte hat in diese Richtung schon viele Menschen miteinander in Kontakt gebracht. Sie betreut mit viel Geschick und noch mehr Herz die AG Paten-Vermittlung des WIJ: „Die Familien laden zu sich nach Hause ein und es ist immer berührend, zu erleben, wie der erste Kontakt entsteht. Manchmal geht es ganz schnell, dass sich gemeinsame Interessen finden und der Kontakt gleich persönlich wird. Und manchmal braucht es anfangs Geduld um Vertrauen aufzubauen. Auf jeden Fall gewinnen beide Seiten, die eigenen Probleme erscheinen plötzlich klein. Das Wichtigste: neugierig sein.”

Der Verein unterstützt den Beziehungsaufbau und lädt ein zu offenen Picknicks, mit Musik, Spiel und gemeinsamen Ausflügen. Aus manchen unterstützenden Bekanntschaften sind Freundschaften gewachsen.

 

Hakam Jaouni an der kulinarischen Festtafel des Mitbring-Buffets                 Foto: Anja Hilgert

 

Neue Seminar- und Veranstaltungsräume
im WIJ-Büro der Hertelstraße Fotos: WIJ e.V.

 

 

 

 

 

 

 

 

Im werten Wohngebiet der Johannstadt

Direkt auf der Straßenkreuzung zwischen gründerzeitlichen Altbauten gelegen, ist die neue Adresse des Vereins mitten hinein gezogen ins werte Wohngebiet der Johannstadt.
Direkter Kontaktaufnahme steht nichts im Wege. Es geht sogar ein gewisser Brückenschlag aus von dem neuen Standort. 

Das eigentliche Handlungsfeld des Vereins ist dort, wo die zu begleitenden Menschen und Familien leben. Deren Wohnumfeld ist vornehmlich der Bereich der Neubauten von Johannstadt-Nord, besonders zwischen Pfotenhauer und Florian-Geyer-Straße. Auch im Blockbau des sogenannten Wohnhofs leben viele der Neuzugezogenen. Angesichts der hier überdurchschnittlich repräsentierten sozialen, sprachlichen und kulturellen Vielfalt auf engstem Raum finden sich die Mietparteien vor geballten Herausforderungen im Zusammenleben.

 

Blick auf die zum teils bereits fertig sanierten Häuser des Wohnhofes. Foto: Philine Schlick

 

Hausversammlungen im Wohnhof

Ausgehend von der Initiative eines syrischen Bewohners des Wohnhofs entwickelte das Quartiersmanagement Nördliche Johannstadt gemeinsam mit Willkommen in Johannstadt ein stadtweit einzigartiges Einwohner*innen-Pilotprojekt im Wohnhof Pfotenhauerstraße/ Hopfgartenstraße/Elisenstraße. Finanziell gefördert wird das Projekt durch Vonovia und den Stadtbezirksbeirat Altstadt.
Zwei Mitarbeiterinnen von WIJ sind seit Mai diesen Jahres involviert, um Hausversammlungen und die Wahl von Haussprecher*innen zu initiieren und die diversen Mietparteien einzubeziehen in das gemeinschaftlich selbstorganisierte Gestalten der unmittelbaren Wohnumgebung. Aus den gewählten Haussprecher*innen soll sich ein Wohnhofbeirat konstituieren, der dann perspektivisch eigenständig über die Förderung von gemeinwohlorientierten Projekten im Wohnhof, finanziert durch einen Wohnhoffonds, verfügen kann.
Letztlich gilt es, das Zusammenleben vor Ort zu verbessern und dadurch auch die Lebensqualität im Wohngebiet insgesamt zu steigern.

 

Es ist Platz für noch mehr Gäste …. Foto: Bertil Kalex

 

Ehrenamtliche Unterstützung in den Schulen

Für neu ankommende wie für angestammte Familien ist die Schule für ihre Kinder eine wichtige Bezugsadresse. Ehrenamtliche des WIJ unterstützen in der Grundschule Johanna Lehrer und Lehrerinnen direkt im Unterricht, Kinder mit anderen Herkunftssprachen in das deutsche Schulsystem einzuführen und in der gemischten Klasse Deutsch als Zweitsprache (DaZ) zu lehren. In der 101. Oberschule fördern Ehrenamtliche im Anschluss an den Unterricht einmal wöchentlich Schüler*innen in kleinen Gruppen in den Fächern Mathe, Physik, Englisch, Deutsch.Dies soll nun nach der coronabedingten Pause wieder anlaufen und wird teilweise in den neuen Räumen stattfinden.
Darüber hinaus arbeiten Ehrenamtliche als Lernpat*innen in den Familien zuhause, zur Unterstützung eines Kindes bei Hausaufgaben oder bei der Festigung des Lernstoffes in einzelnen Fächern. Für diese wertvolle Arbeit werden stets weitere Bereitwillige gesucht.

 

Was lange währt, wird … richtig gut

Entsprechend steht das Eröffnungsfest der neuen Räume in der Johannstadt für eine dementsprechend große Etappe im Stadtteil bereits geleisteter Arbeit. Am festlichen Auftakt bildet sich mit ab, was durch die Initiative von einigen engagierten Stadtteilbewohner*innen unter den Menschen der Johannstadt ins Leben gekommen ist.

Beim Einzugsfest sammelten sich gesellige Interessierte und Besucher*innen sowohl in den Räumen als auch bis auf die Gehsteige hinaus. Es war ein gut besuchtes Fest, dessen bunte, lockere und wahrnehmbar frohe Ausstrahlung dem Wohngebiet eine schöne Färbung und Belebung verliehen hat.

 

Langfristig und nachhaltig

Mit den Erfahrungen der letzten Jahre sind kostbare Ressourcen entstanden: In erster Linie kompetente, erfahrene Mitstreitende sowie darüber hinaus Allianzen mit ansässigen Vereinen und Institutionen im Stadtteil, wie z.B. zur Johanniskirchgemeinde oder zur Evangelischen Hochschule, die bereitwillig Räume geöffnet haben. Mit dem Orchester Paradiesisch Musizieren arbeitet der Verein seit 2015 gerne zusammen und man unterstützt sich informell.
Kooperationspartner wie u.a. den Johannstädter Kulturtreff e.V., die Internationalen Gärten oder Wir sind Paten e.V. zu haben, bedeutet, Angebote kontinuierlicher und Veranstaltungen breiter aufstellen zu können: Ob Teilnahme beim jüdischen Tanzball, große Yalda-Nacht oder arabischer und persischer Filmabend  – WIJ versteht es, die verschiedenen Kreise miteinander zu verbinden, die dadurch wachsen und sich gegenseitig stärken können.

 

Die Arbeit des WIJ erhält eine erhöhte Reichweite, wie Clemens Hirschwald betont: „Bei diesem Verein kommt hinzu, dass hier die Integrationsarbeit über das normale Maß deutlich hinausgeht. Die Johannstadt hat so viele Patenschaften zu Geflüchteten vermittelt und so viele Projekte auf die Beine gestellt, die in den Stadtteil hinein wirken, zum Beispiel das interkulturelle Senior*innencafé >Baklava und Eierschecke<, die Migrant*innen und Senior*innen zusammenbringt: Hier ist ein enormer Mehrwert, der auch nachhaltig, auf lange Sicht wirkt. Deshalb ist es in Zukunft wichtig, öffentliche Finanzmittel zur Verfügung zu stellen für die vereinsgetragene Stadtteilarbeit“, sagt der Ehrenamtskoordinator der Stadt Dresden und bekräftigt bei seinem Besuch des Eröffnungsfestes: „Wir haben wieder einen Anfang gemacht“, und meint damit die ausstrahlende Wirkung, die von den neuen Räumen ausgehen kann: „Gerne unterstützen wir den Verein auf seinem weiteren Weg, in den Stadtteil hineinzuwirken.“

 

 

Weitere Informationen

Willkommen in Johannstadt e.V.
Hertelstraße 24
01307 Dresden
willkommen-in-johannstadt.de/ueber-uns/

Kontakt für Info und Fragen:
info@willkommen-in-johannstadt.de

Offene Sprechstunde:
Montag 16 – 18 Uhr
Mittwoch 12 – 14 Uhr

Offene Angebote vor Ort:

  • Sprachkurs Deutsch für alle”
    jeden Donnerstag von 19:00 bis 21:00 Uhr
  • Sprachkurs Deutsch für Frauen” mit Kinderbetreuung
    jeden Mittwoch von 09:00 bis 11:00 Uhr
  • Teestube am Mittwoch
    jeden Mittwoch ab 18:00 Uhr
  • Für alle Projekte und Angebote des Vereins werden immer auch neue Mitstreitende gesucht: Aktuelle Lernpat*innen-Gesuchefinden Sie zum Beispiel hier  / Interessierte erhalten weitere Informationen und Unterstützung unter info@willkommen-in-johannstadt.de
  • Auch Sachspenden für die Bildungsangebote sind sehr willkommen – zum Beispiel Kartons, Stifte, Papier (auch größere Formate), Hefte (besonders mit Linien für Schreibanfänger), allgemein Büro- und Bastelmaterial, Laminierfolien, Kinder-Spiele (Karten-, Brettspiele), vielleicht auch Kinderbücher und Laptops für den Computerkurs.
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Testfahrer*innen gesucht für Parkplatz-App

eingestellt am 29.09.2021 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Parkflächen werden rar in den Städten - nicht nur in der Johannstadt Foto: Anja Hilgert

 

Autofahrer*innen kennen das: Mehrere Runden um den Block drehen, immer wieder vorbei an besetzten Parkbuchten, lauern, sich in Bereitschaft halten, dass eine Bucht frei wird, damit der eigene Pkw sie einnehmen kann. Dasselbe Spiel, das alle Anderen in der gleichen Situation auch spielen, manche allabendlich, regelmäßig zum Feierabend. Diese Not teilt, wer Kraftfahrzeugbesitzer*in in der Stadt ist.
Zuviel Autos sagen die Einen, zu wenig Parkplätze sagen die Anderen.

 

Problem erkannt

In der Johannstadt ist damit ein brisantes Thema angesprochen: Parkplätze sind ohnehin knapp und es steht dem Stadtteil bevor, dass weitere Parkplätze wegfallen, die meisten ersatzlos. ‘Problem erkannt’, sagen jetzt Wissenschaftler*innen der Frankfurter Universität für Angewandte Naturwissenschaften (Frankfurt University of Applied Sciences / Frankfurt USA) und forschen nach alternativen Modellen, die helfen, die Situation zu entschärfen.

Nicht für oder wider das Auto dreht sich der innovative Ansatz, sondern es geht schlicht um das Randphänomen der Parkplatzknappheit, nämlich der Frage, wie man die unnötige Zeit des Suchens und damit den belastenden Kraftstoffausstoß vermeiden und das Parkplatzfinden effizienter gestalten kann.

 

Für den Parkplatz ums Karrée – Die leidige Suche nach dem Abstellplatz fürs Kfz           Foto: Torsten Görg

 

Testfahrer*innen gesucht

Dazu haben die Wissenschaftler*innen die App „start2park“ entwickelt, die die Dauer der Parkplatzsuche vorhersagen soll. Im Forschungsprojekt „start2park – Parksuche erfassen, verstehen und prognostizieren“ wird in verschiedenen Städten und urbanen Zentren der Parksuchverkehr untersucht, so jetzt auch in Dresden. Dazu sucht die Hochschule ab sofort Testfahrer*innen, die die App nutzen.

Mitmachen können Autofahrende aus jedem Ort Deutschlands. Die App trackt die Parkplatzsuche an vielen unterschiedlichen Standorten und zu vielen unterschiedlichen Zeitpunkten und ermittelt verschiedenste Einflussfaktoren. Daraus wird ein Prognosemodell entwickelt, welches in der Lage ist, die Parksuchzeit für individuelle Fahrten vorherzusagen. Auch mittlere Parksuchzeiten nach Stadtteiltypen und Uhrzeiten können abgeleitet werden. Nach Ablauf des Forschungsprojektes soll das Prognosemodell in Navi-Apps integriert werden. Das Forschungsprojekt start2park wird durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert.

Simone Prüfer, Leiterin des Dresdner Straßen- und Tiefbauamtes ermuntert zur Beteiligung: „Wir begrüßen das Forschungsprojekt und möchten die Dresdner auffordern, es zu unterstützen. Die systematische Erfassung von Parksuchzeiten nach Stadtteilen und Uhrzeiten wäre ein sehr hilfreicher Faktor für ein effizientes Parkraummanagement. Problemstellen könnten aufgezeigt und die Parksuchzeiten durch gezielte Verkehrsplanung reduziert werden.“

 

Parkplatz oder nicht Parkplatz

Ob sich damit tatsächlich die Park-Problematik lösen oder gar das Aufkommen an privaten Personenkraftfahrzeugen im innerstädtischen Raum sich reduzieren lässt, gehört beim Erforschen mit auf den Prüfstand.
Die Wissenschaftler*innen mutmaßen, dass ein realistischeres Bild von der gesamten Autofahr- und Parksuchzeit auch dazu beitragen könnte, dass mehr Menschen auf alternative, klimafreundlichere Verkehrsmittel umsteigen.

 

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