eingestellt am 16.12.2022 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: zum ersten Mal festlich: Die Winterausgabe des Stadtteilmagazins lädt ein zu Lesung, Punsch und Plauderei
Die neue ZEILE ist da !
Das Stadtteilmagazin hat seine erste offene Feierstunde: ZEILE 5 erscheint mit weihnachtlicher Lesung und Punsch zum gegenseitigen Kennenlernen von Stadtteil-Autor*innen und Zeile-Leser*innen.
Stadtteilverein und das Utopolis-Projekt Plattenwechsel.Wir in Aktion öffnen die Tür des Stadtteilladens als Kreativort und Nachbarschaftstreff.
Gute Gelegenheit, in Austausch und Gespräch zu kommen – oder auch bloß, um ein Exemplar der ‘Neuen’ noch für den weihnachtlichen Gabentisch zu ergattern:
Am Samstag 17.12. von 16 bis ca 18.30 Uhr sind die kostenfreien Exemplare der druckfrisch neuen Ausgabe der ZEILE erstmals Stadtteilladen erhältlich, bevor sie auf Ladentheken, Arztpraxen, Einrichtungen und Geschäften der Johannstadt zum Mitnehmen ausliegen.
Die ZEILE ist ein bürgerschaftliches Projekt, mit viel Engagement von Johannstädter*innen für Johannstädter*innen gemacht.
Zur ersten Verteilaktion am 19./20./21.12. im Stadtteil sind mithelfende Hände herzlich willkommen!
Auch im neuen Jahr sollen Infostände das Magazin in Johannstadt unter die Leute bringen – wer mitmachen will, melde sich! Gerne auch im ZEILE-Büro im Johannstädter Kulturtreff (Elisenstr.35), jeden Donnerstag von 15-17 Uhr!
Kontakt und weitere Informationen:
redaktion@johannstadt.de und hilgert@johannstadt.de
ZEILE-Büro im Johannstädter Kulturtreff (Elisenstr.35), jeden Donnerstag von 15-17 Uhr
eingestellt am 05.03.2022 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Darf ich bekannt machen: Madame Klimbim, berufserfahrene Clownin, die ihr neues Domizil im Stadtteil bezogen hat Foto: Anja Hilgert
Der Tag an dem Frau Klimbim in unsere Nachbarschaft zog, ist es wert, im Kalender angekreuzt zu werden. Es war der zweite oder dritte durchgängig sonnige Tag im Jahr. Zwar eisekalt, aber der Himmel klar und blau und die Forsythien zeigten schon erste gelbe Spitzen.
Frau Klimbim ist eine kleinere, energiegebündelte Person, die am liebsten gestreifte und geringelte Kleidung trägt. In mehreren Schichten übereinander. Je nachdem, wie sie sich dreht und wendet, lugt, immer an verschiedener Stelle, ein anderer Farbzipfel hervor. Frau Klimbim besitzt eine Quirligkeit, die kaum jemals still steht. Ihr knallrot leuchtender Mantel macht, dass man sie schon von Weitem sieht. Und sobald der Blick sie entdeckt, spielt sich ein Lächeln aufs Gesicht.
Die Neue in der Nachbarschaft
Auf einmal war sie da. Niemand wusste von ihr, bis sie einzog, bei uns im Viertel. Das war am Dienstag, einem ganz gewöhnlichen Wochentag. Alles im Viertel ging seinen normalen Gang. Sie kam vom anderen Ende der Welt. Sie kam ganz neu hier an und zog in eine kleine Wohnung, zentral in der Johannstadt. Ein Übergangsquartier, fürs Erste, bis sich vielleicht etwas anderes bietet. Sie wohnt mittendrin, ihre Hausadresse ist der kleine Container, der auf der Grünfläche zwischen den hohen Häuserblocks aufgestellt ist, hinter den Kaufhallen und dem Parkplatz an der Pfeifferhanns-Straße.
Zum Einzug brachte sie gute Laune mit. Dadurch, dass sie davor viel gereist war in ihrem Leben, kannte sie manche Menschen schon von woanders her. Sie grüßte beinah jede und jeden, die vorbei kamen. Als sie beim Einzug zum ersten Mal ihr Fenster öffnete, machte sie die Flügel weit auf und beugte sich mit ganzem Oberkörper heraus, dass ihr Kopf mit den vielen Locken die ganze Straße überblickte.
Zwei Männern, die vorbei spazierten, warf sie einen Gruß zu und rief: „Ja, hallo! Auf ein schönes Miteinander!“ Wir lernten sie gleich beim Vornamen kennen: Ciboulette heisst sie, Ciboulette Klimbim. Etwas an ihr ist wohl ein bisschen wie französisch, aber darüber spricht sie nicht weiter. Sie ist einfach da. Und daraus macht sie das Beste, was in dem Moment jetzt gerade möglich ist.
Stadtteilclownin in Johannstadt
Frau Klimbim ist Yaëlle Dorison und sie ist Clownin und Zirkuspädagogin von Beruf. An der 101.Oberschule arbeitet sie als Schulclownin mit den Klassen. Zum Jahresbeginn 2022 kam sie durch das Kulturförderprojekt UTOPOLIS des Johannstädter Kulturtreff zur Stadtteilclownin beauftragt in die Johannstadt.
Erste Auftritte und Kontakte in der neuen Rolle machte Ciboulette Klimbim mobil in verschiedenen Einrichtungen des Stadtteils wie Kindertreff JoJo, Familientreff Mosaik und Café Halva sowie unterwegs auf dem Wochenmarkt am Bönischplatz.
Sie bringt mit, was zwanzig Jahre Berufserfahrung ihr an Clownerie, Kontaktmöglichkeiten und sozialer Kompetenz an die Hand gegeben haben. Clownin zu sein bedeutet, in jeglicher Situation die vermittelnde Brücke zu sein. Mit der Magie der Improvisation lassen sich die Qualitäten jeder Situation federleicht oder mit Ach und Krach entkleiden und verwandeln. Bei Madame Klimbim stehen die Antennen etwas anders und damit betreibt sie in der Johannstadt auf unnachahmlich sympathische Art Stadtteilclownerie de luxe.
Die neue Nachbarin
Zum ersten März war es soweit für die Einzugsparty von Frau Klimbim an ihrer jetzigen festen Wohn-Adresse im Stadtteil. Alle, die sie schon getroffen hat, hat sie gleich auch zu sich nach Hause eingeladen. Viele sind gekommen und bevölkerten ihre Terrasse vor dem Fenster zum Garten, die leere Mitte zwischen den hoch ragenden Häusern. Viele Kinder mit ihren Eltern, junge Jugendliche und andere bunt Interessierte, die das schöne Wetter nach draussen, an der Nase lang und in unersättliche Neugier zog.
Lustig war es in jedem Fall: Eine Einzugsrede, auf der aufgewickelten Klorolle notiert, wurde mit viel Herz und Humor vom Podest verlesen und blattweise unter die Leute verteilt. Stich- und Schlagworte – heissen die wirklich so? – standen darauf:
Verteilt wurde Hoffnung, Freude und Glücklichsein, das schon erwähnte Miteinander, auch Leichtigkeit war dabei und ganz groß geschrieben: Utopie. Ciboulette Klimbim fordert mit heiteren Gesten ernsthaft auf, Fragen zu stellen und dem Wohnen in der Johannstadt auch mit unbequemen Themen auf den Zahn zu fühlen.
Das genau ist die Rolle der zeitgenössischen Närrin: Naiv, tollpatschig und dreist genug, um die Leute (über sich selbst) zum Lachen zu bringen – zugleich intelligent, mutig, fokussiert und weitsichtig genug, um an einem geheimen roten Faden Menschen auf Neuland zu führen, vor dem sie vielleicht sogar mächtig Angst haben. In unseren Zeiten Zukunft zu gestalten ist keine leichte Herausforderung. Im permanenten Spiel zwischen Ernst und Leichtigkeit gelingt es Yaëlle Dorison in ihrem Clownswesen Ciboulette Klimbim spontan, auf jeden Fall, überall Zwischenräume zu schaffen, Raum zu geben, um zu träumen, etwas aufplatzen zu lassen, zu lachen und überhaupt Emotionen ihren Platz und den passenden Ausdruck zu geben.
Mercis und ein offenes Ohr
Im Plattenwechsel-Container ist sie ab jetzt zu regelmäßigen Zeiten zuhause und lädt zu sich ein: Madame Klimbim, Ciboulette, mag Gesellschaft und würde sehr gern zu ihren Sprechstunden Besuch empfangen oder auch auf einen Spaziergang mitgenommen werden. Ansonsten liebt sie Post in ihrem Briefkasten am Container und wünscht sich Zuschriften mit allen möglichen Fragen, Wünschen, Sorgen – sie hat ein offenes Ohr für ihre Nachbarschaft.
Zum Schluss ihrer Party gab es ganz viele handgeschriebene Mercis zum Mitnehmen, den Klopapiercharme und das lachergreifende KlimBim. Kinder hatten Marshmallows am Lagerfeuer gegrillt und die Erwachsenen hatten ihr Gespür wieder offen für das, was Menschen verbindet und mutig macht fürs Leben und ein gelingendes Miteinander.
eingestellt am 13.07.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Stadtansicht Johannstadt. Foto: Philine Schlick
Noch bis Sonntag können sich Nachbarschaftsvereine, Stadtteilzentren, gemeinnützige Organisationen, Sozialunternehmen sowie engagierte Gruppen und lose Zusammenschlüsse von engagierten Nachbar*innen unter für den Deutschen Nachbarschaftspreis bewerben.
Gesucht werden Projekte, die sich für ein offenes, solidarisches und lebendiges Miteinander in ihrer Nachbarschaft einsetzen.
Engagement soll sichtbar werden
„Die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, wie wichtig die Nachbarschaft ist. Gute Nachbarinnen und Nachbarn sind füreinander da, stehen für einander ein und machen damit unsere Wohnquartiere attraktiver. Gerade in der Generationenbegegnung, in Kultur und Sport, im Bereich Nachhaltigkeit und in puncto Vielfalt sind sehr viele Dresdnerinnen und Dresdner aktiv. Das muss gewürdigt und anerkannt werden! Ich hoffe auf und wünsche mir viele Bewerbungen aus Dresdens Stadtteilen und Ortschaften, damit das vielfältige und lebendige Engagement in unserer Stadt weithin sichtbar wird“, ruft Sozialbürgermeisterin Dr. Kristin Klaudia Kaufmann zur Bewerbung für den Deutschen Nachbarschaftspreis auf.
Preisverleihung im November
Der Deutsche Nachbarschaftspreis ist eine Initiative der gemeinnützigen nebenan.de Stiftung, die durch Partner*innen aus Wirtschaft und Verwaltung unterstützt wird. Der Preis ist mit insgesamt 57.000 Euro dotiert. Die Preisträger*innen werden in einer Preisverleihung im November geehrt. Ausgezeichnet werden 16 Siegerprojekte auf Landesebene und fünf Themensieger: Generationen, Kultur & Sport, Nachhaltigkeit, Öffentlicher Raum und Vielfalt.
eingestellt am 22.06.2020 von Philine Schlick, Headerbild: Zum siebten Mal tagte am vergangenen Donnerstag der Stadtteilbeiratrat. Es handelt sich um ein Modellprojekt. Foto: Philine Schlick
Am Donnerstag hat der Johannstädter Stadtteilbeirat zum siebten Mal getagt: Acht Projekten wurde finanzielle Unterstützung beschieden. Die Bürger*innen bewiesen mit ihren Anträgen Kreativität: Gesund Händewaschen mit grüner Seife, Nachbarschaftlichkeit durch Gärtnern, ziemlich beste Baumfreunde auf Kalenderblättern … Die Ideen überzeugten, wenngleich einige noch eines Feinschliffs bedürfen.
Vier intensive Stunden lang wurde auf der 7. Beiratssitzung am vergangenen Donnerstag angehört, diskutiert und entschieden. Die JohannStadthalle stellte ihre Räume zur Verfügung, um ausreichend Abstand zu gewährleisten.
Neben einem Rückblick auf erfolgreich verlaufene Projekte wie den zweiten Teil der Hochhausmelodien, galt es mit Beschlüssen über neue Anträge in die Zukunft zu blicken. Die sieht grün bis rosig aus.
Die “Eule” feiert 33. Geburtstag mit Tag der offenen Tür
Mit einem Sommerfest möchte das Jugendhaus Eule am 24. Juli 2020 an der Marschnerstraße seinen 33. Geburtstag feiern. “Es soll ein Tag der offenen Tür zum gegenseitigen Kennenlernen sein”, sagt Anne Gruner vom Jugendhaus.
Am Nachmittag wird es Musik, Sport und Spiele geben. Mit dabei sind u.a. der Jugendtreff Trini, der LeihLaden und der Kindertreff JoJo. Abends rocken Bands die “Johann-Stage” im Club. Bis zum 26. Juni muss das Team des Jugendhauses noch entscheiden, ob und wie das Fest in Einklang mit aktuellen Corona-Schutzverordnungen stattfinden kann.
Der Wohnhof Pfotenhauer-/Elisen-/Hopfgartenstraße ist ein interkulturelles Pflaster: Über zwölf verschiedene Sprachen werden hinter den 28 Eingängen gesprochen, die zu je 40 Wohnungen führen. Das fanden Anne Richter und Gabriele Feyler heraus, indem sie 56 Interviews durchführten. Sie fragten, was Bewohner*innen mögen und was nicht. Es stellte sich heraus, dass in vielen Problemen bereits eine Lösung liegen könnte.
Bewohner*innen bemängelten fehlenden Kontakt zwischen Nachbarn, Lärm (der fällt derzeit vermehrt durch die Rekonstruktion des Gebäudes an) oder herumliegenden Müll. Viele wohnen schon lang hier, mögen die Umgebung und sind bereit sich zu engagieren, entnahmen die Antragstellerinnen den gesammelten Daten.
Nun ist ein Workshop geplant, um die Nachbarschaft miteinander zu vernetzen. Eine Idee ist z.B. Kinder und Senior*innen in Großeltern-Patenschaften zu vermitteln. Auch könnten sich Engagierte zum Gärtnern, Hausaufgaben erledigen oder gemeinsamem Aufräumen zusammentun.
Die Fördermittel aus dem Verfügungsfonds fließen in die Begleitung von Arbeitsgruppen, die sich der Realisierung von Mini-Projekten widmen. Nachbar*innen sollen als Kulturmittler und Ansprechpartner für die einzelnen Vorhaben fungieren und so dauerhaft einen Dialog im Haus schaffen.
TSV Rotation Dresden 1990 e.V. denkt schon im Juni an Weihnachten
Ein alter (Un-)Bekannter ist das Weihnachtsturnen des TSV Rotation. Seit vielen Jahren stellt der Turnverein ein zweistündiges Weihnachtsprogramm mit Tanz, Kostümen und Beleuchtung auf die Beine. Kerstin Illner vom 90-köpfigen Verein denkt schon jetzt an Weihnachten und stellte einen Antrag zur Förderung der Veranstaltung, die zusehends aufwendiger wird.
Dargeboten wird das Schauturnen alljährlich in der Turnhalle 102. Grundschule “Johanna”. Aufgrund des anstehenden Neubaus steht diese vermutlich im nächsten Jahr nicht zur Verfügung. “Unser Repertoire eignet sich aber auch für jede andere Bühne”, bot Kerstin Illner an. “Wir sind offen für neue Auftrittsorte.” Neben der Förderung des Events über rund 350 Euro aus dem Verfügungsfonds ergab sich im Gespräch für den TSV Rotation die Möglichkeit, eine Tonanlage aus dem Bestand der 101. Oberschule Johannes Gutenberg zu leihen. Die vereinseigene Tonanlage war bei einem Einbruch gestohlen worden, berichtete Kerstin Illner.
Grün ja, grün … Grüne Seife und Grüne Pfote 66
Die Corona-Isolation hat Anzhelika Dementyeva gemeinsam mit ihrer Familie genutzt, um sich mit einem Thema zu beschäftigen, das während der Krise an Bedeutung gewonnen hat: flüssige Handseife.
Sie möchte aus Pflanzenölen und selbst angebauten Kräutern Seife herstellen, die freundlich zu Haut und Umwelt ist. Frei von Erdöl, künstlichen Farben und Aromen. Der Beirat sah großes Potential in der Idee, allein war die Idee noch nicht ganz ausgereift, befanden einige Beiratsmitglieder.
Die Sinnfälligkeit und das Engagement wurden jedoch gelobt, die Förderung gewährt. Anzhelika Dementyeva kann sich mit rund 1500 Euro aus dem Stadtteilfonds an die Umsetzung von Rezepturen und Workshops machen.
Inspirierend hat die Coronakrise trotz allen Drucks auch auf die Hausgemeinschaft der Pfotenhauerstraße 66 gewirkt. “Wir sind durch Corona näher zusammen gerückt und haben uns gegenseitig geholfen”, berichten Lars Hauptmann und Marthy Lehmann. Das sei durch kleine Handreichungen wie z.B. Paketannahmen für Nachbar*innen geschehen.
Dieses zarte Pflänzchen wollen die Antragsteller*innen weiter pflegen: Zwei Hochbeete, ein Regenwasserspeicher und Pflanzungen sollen den gemeinsamen Innenhof zu einem Ort machen, an dem man sich gern trifft und um den man sich gemeinschaftlich kümmert. Zur Verfügung stehen dafür jetzt rund 990 Euro aus dem Stadtteilfonds.
Mein Freund, der Baum – porträtiert in einem Jahreskalender
Daran geknüpft ist die Organisation eines Fotowettbewerbs. Die 13 schönsten Baummotive werden in einem Jahreskalender abgedruckt, so das Ziel. “Vielleicht entwickeln sich aus dem gemeinsamen Interesse Baumpatenschaften”, hofft Marie Engelin.
Corona bremst nicht nur “Café für alle” aus
Die Kontaktbeschränkungen und der Wegfall von zahlreichen Veranstaltungen hat das mobile “Café für alle” schwer getroffen. Um wieder an den Start gehen zu können, hat das 4-köpfige Team um Uwe Tröger die fahrbare Kaffeeküche mit Spuckschutz und Hygienespendern versehen.
Die Kosten für die erforderlichen Umbauten über rund 320 Euro bekommen die Kaffeeköche aus dem Stadtteilfonds gefördert, damit das Café wieder rollen kann.
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie kamen nicht nur beim Café zum Tragen. Anke Ostermeyer vom Stadtplanungsamt musste mitteilen, dass die Gestaltung des Bönischgartens vor dem geplanten Stadtteilhaus aufgrund der verhängten Haushaltssperre nach 2025 verschoben werden muss.
Ebenso verschoben werden muss der Ausbau der ehemaligen Blumenstraße. “Das wird dann in aller Ruhe gemeinsam mit dem Stadtteilhaus passieren”, versuchte Anke Ostermeyer das Positive daran zu sehen.
Infos zu Stadtteilbeiratssitzungen in der Johannstadt
Die 8. Sitzung findet öffentlich am 15. Juli zwischen 17.30 und 21 Uhr statt Gemeindezentrum Fiedlerstraße der evangelisch-lutherischen Johannes-Kreuz-Lukas-Gemeinde statt. Alle Unterlagen zu den Sitzungen können hier eingesehen werden.
In Stadtteil- und Verfügungsfonds stehen noch Gelder für Projekte zur Verfügung. Anträge für die Beiratssitzung am 15. Juli werden bis allerspätestens 28. Juni noch entgegengenommen.
eingestellt am 07.04.2020 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Mitmachaktion: Johannstädter Brieffreundschaften Foto: Anja Hilgert
Mal ehrlich: Wie lange ist es her, dass sich in Ihrem Postkasten ein liebevoll beschriftetes Briefkuvert fand? Nicht Druckversion, Längsformat mit Sichtfenster, amtliche Post, sondern besseres Papier, mit vorne darauf Ihrem Namen in Handschrift geschrieben? Etwas, das man zärtlich und mit Vorfreude durchs Treppenhaus und in die Wohnung trägt, um einen Moment ganz besonderer Verbundenheit zu entfalten? Wie lange ist das her? Dass Ihnen jemand per Hand geschrieben hat?
Gute alte Brieffreundschaft
Die gute alte Brieffreundschaft erwartet in der Johannstadt ein Revival.
In den letzten zwei Wochen sind Straßen, Wege und Plätze im Stadtteil leer an Menschen geworden. Man sieht sich kaum noch. Das öffentliche Getriebe hat nachgelassen. Die Amsel hört man jetzt lauter schlagen und man erkennt den rotierenden Klang des Krans, der sich über der Baustelle bei Aldi und Konsum weiterhin dreht. Es geht kontrolliert und lautarm zu im städtischen Raum.
Einzelne allein oder in Paarkonstellation sind geraden Schrittes unterwegs, ein verstohlener Blick vielleicht, vielleicht ein Lächeln, wenn man sich, so verordnet reduziert unterwegs, doch noch gegenseitig wahrnimmt.
Mit Stift und Papier in den Kontakt
Daraus möchte eine Aktion des Johannstädter Kulturtreff e.V. mehr werden lassen. Unter dem titelgebenden Namen von UTOPOLIS stiftet das künstlerische Format von Plattenwechsel – WIR in Aktion die Johannstadt dazu an, die Aufmerksamkeit füreinander aufzugreifen und soweit auszubauen, dass ein Gruß, ein Wortwechsel, ein Nachfragen, vielleicht ein Dialog und eventuell ein steter Kontakt entsteht. Per Einladung in allen Johannstädter Briefkästen ruft die Aktion aktuell zu Johannstädter Brieffreundschaften auf, d.h. mitzumachen, „mit Stift und Papier in Kontakt zu bleiben“, entweder Kontakte zu Nachbarn aktiv zu ergreifen oder „auch in der aktuellen Lage neue Menschen kennenzulernen“!
Greif zur Feder, Nachbar*in!
In der Johannstadt leben pro Hauseingang oft bis zu 20-40 Parteien, die in ihre Ein-/Zwei-/Dreiraumwohnungen eingekehrt, sich dort nun die meiste Zeit aufzuhalten haben. Schneckenhäuser? Zelle? Bunter Wohnraum? Was machen die Menschen drinnen, wo sie vielleicht gern draußen oder lieber auch untereinander wären?
Fast schon leise ist es auf den Straßen der Johannstadt. Mit wenig Austausch. Mit mehr allein und nach Hause Getragenem. Persönliches, wie auch immer gefärbtes Leben geschieht zu größten Teilen in den großen Johannstädter Häusern, drinnen, hinter den Fassaden, die nun manchmal noch flächiger, noch mehr als Platte erscheinen. Heiter ausgeleuchtet stehen alle unter blauem Himmel, die Sonne strahlt und der Frühling ist im Kommen.
Briefe sind anders
Persönliche Briefe sind eine Kostbarkeit. Waren sie schon immer. Und eine Rarität, das sind sie heute vor allem, selten geworden. Ungewohnt in Zeiten unmittelbarer Kommunikation und Erreichbarkeit und der Vielzahl elektronisch verfügbarer Kanäle. Briefpost diente einst einmal der Überbrückung weiter Distanzen zwischen Menschen, die zwar fern von einander und sich dennoch nah waren. Oder man schrieb einen Brief, wenn etwas anders nicht oder schwer zu sagen war. Im Brief kann etwas zur Sprache kommen. Das macht geschriebene Briefe besonders und manchmal besonders schön. Die Worte klingen hier anders.
Briefe verhelfen, sich und die Sicht auf die Welt in Gedanken und Worten auszudrücken, für die der Telefonhörer zu eng und der Chat zu offen ist. Briefe sind anders. Und sie werden immer zur rechten Zeit empfangen, denn den Zeitpunkt des Lesens kann man selbst bestimmen oder gar zelebrieren.
Jetzt, wo selbst die direkte Nähe zum Nachbarn in diffuse Ferne verrückt, kann ein persönlich gerichtetes Wort viel und mindestens einen kleinen Zauber wirken.
Vom Küchentisch aus sinnieren
Auch in Zeiten absoluter Stilllegung von Versammlungs- und Veranstaltungsorten erlischt das Bedürfnis und Verlangen nach Verständigung, Austausch und Gespräch nicht mit, sondern besteht eher gesteigert fort. Soziale Medien und virtuelle Plattformen zeichnen derzeit gesteigerte Aktivitäten, Treffpunkte werden virtuell eingerichtet. Völlig kontaktlos will niemand sein. Briefe sind persönlich mitgeteilte Gesten und Momente zum Anfassen.
Ob am Küchentisch, am offenen Fenster oder bäuchlings vom Bett oder Boden aus – wie und wo hängen Sie Ihren Gedanken nach oder sinnen, wie es dem oder jener wohl jetzt gerade geht?
Wer also nicht weiß, wohin mit dem Überschuss an Ungesagtem, Unbewegtem, Nicht-Mitgeteiltem und still in sich hinein Gesprochenem, der und die greife zu Stift und Papier und mache mit: Dem menschlichsten aller Bedürfnisse nachzukommen: Sich an- und auszusprechen: Ein Wort zu wenden: Sich zu erkundigen: Nachzufragen: Liebe zu verschicken: Gedanken zu erweitern: Sich mitzuteilen: Kontakt aufzunehmen: Auf Empfang zu warten… und alles zu tun, was es an Wunderbarem heißt, Briefe zu schreiben, zu versenden und zu erhalten! Stell Dir vor, Du schließt Freundschaft, gleich um die Ecke, im selben Stadtteil, gar nicht weit von hier, in unmittelbarer Nachbarschaft, per Brief!
Wie es funktioniert:
>>> Notiz mit Name, Adresse, Alter, Interessen/Hobbies verfassen >>> per Brief senden oder direkt einwerfen bei: Johannstädter Kulturtreff e.V., Elisenstr.35, 01307 Dresden oder per e-mail: kontakt@johannstaedterkulturtreff.de >>> per Post Adresse und Steckbrief eines Nachbarn oder einer Nachbarin durch den Johannstädter Kulturtreff e.V. erhalten und loslegen mit der Brieffreundschaft in der Johannstadt!
Hinweis der Redaktion: Der im Rahmen des Projektes „Online-Stadtteilmagazin“ erschienene Beitrag wurde nicht von der Landeshauptstadt Dresden bzw. dem Quartiersmanagement erstellt und gibt auch nicht die Meinung der Landeshauptstadt Dresden oder des Quartiersmanagements wieder. Für den Inhalt des Beitrags ist der/die Autor*in verantwortlich.
Das Corona-Virus macht besonders für anfällige Personengruppen alltägliche Gänge zu einem gesundheitsgefährdenden Risiko. Auf dem Nachbarschaftsportal nebenan.de hat sich ein Kreis Freiwilliger zusammengefunden, der Hilfe bei Gassirunden, Einkäufen und Erledigungen anbietet.
Junge, solidarische Menschen aus der Johannstadt haben sich zusammengetan um zu helfen. Bei Gassirunden, beim Gang zu Post und Bank, bei Einkäufen möchten sie besonders ältere Menschen und Menschen, die zu den sogenannten Risikogruppen zählen, unterstützen.
Erreichbar ist die Gruppe täglich zwischen 10 und 20 Uhr unter der Rufnummer 015731004088. Per Anruf oder SMS können Absprachen getätigt werden.
Wer Teil dieses Projektes sein und Hilfe für andere Menschen in diesem Viertel anbieten möchte, kann sich unter Angabe einer Telefonnummer gerne melden: corona.soli01307@spurenlos.net.
Hinweis der Redaktion: Der im Rahmen des Projektes „Online-Stadtteilmagazin“ erschienene Beitrag wurde nicht von der Landeshauptstadt Dresden bzw. dem Quartiersmanagement erstellt und gibt auch nicht die Meinung der Landeshauptstadt Dresden oder des Quartiersmanagements wieder. Für den Inhalt des Beitrags ist der/die Autor*in verantwortlich.
eingestellt am 28.05.2018 von Torsten Görg (QM Johannstadt)
Als eines von „1000 Festen“ zum bundesweiten „Tag der Nachbarn“ fand am 25.5.2018 im Bönischgarten das Johannstädter Brotbackfest statt. Um ein Zeichen für die Vielfalt und das Miteinander zu setzen, feierten knapp 100 Besucher*innen einen Nachmittag lang ihre Nachbarschaft. Darunter waren nicht nur Nachbar*innen, sondern auch prominenter Besuch. Die Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey, die Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration Petra Köpping und die Bundestagsabgeordnete Susann Rüthrich hatten sich unter die Gäste gemischt und suchten mit den Johannstädter*innen das Gespräch.
Aus zahlreichen Nachbarschaftsprojekten fiel die Wahl auf das Johannstädter Brotbackfest in Dresden, da Giffey bewusst ein aktives Projekt besuchen wollte, welches durch seine Maßnahmen und Aktionen selbst eine lebendige Nachbarschaft fördert. “Nachbarschaft heißt, dass man sich für mehr interessiert, als nur für sich selber […]”, so die Ministerin. Bis in die Abendstunden wurde zusammen geplaudert, geträumt, gespielt und natürlich jede Menge leckeres Brot gebacken. Eingeladen hatten die Kornkreise Dresden, eine nachhaltige Brotback-Initiative von BewusstSinn e.V. Der Stadtteilverein Johannstadt e.V., der Kindertreff JoJo, der Märchenerzähler Frank-Ole Haake und die Kita BioPolis hatten sich an der Gestaltung des Festes beteiligt.