Elbe putzen zum World Cleanup Day am 16. September

eingestellt am 14.09.2023 von Andrea Schubert (Stadtteilverein), Headerbild: City-Light-Plakat der Landehauptstadt Dresden „An die Säcke, fertig? Los!“, Gestaltung: Feuerpanda GmbH

Neben der Elbwiesenreinigung im Frühjahr ist der World Cleanup Day im September Anlass für die zweite große Müllsammelaktion an der Elbe. Am 16. September gibt wieder es zahlreiche Putzaktionen in Dresden, auch in der Johannstadt. Elbe putzen zum World Cleanup Day am 16. September weiterlesen

Dresdner Nachtlauf sorgt am 18.8. ab 17:30 Uhr für Verkehrseinschränkungen in der Johannstadt

eingestellt am 17.08.2023 von Andrea Schubert (Stadtteilverein), Headerbild: Absperrung Elberadweg für Lauf-Event wird vorbereitet, Foto: Andrea Schubert

Am Freitag, 18. August 2023, findet der 14. Dresdner Nachtlauf statt. Die Jüngsten ab drei Jahren starten bereits 19 Uhr zum Bambini-Lauf. Ab 19.15 Uhr beginnt der 1,2 Kilometer-Kinderlauf. Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 11,5 Kilometer-Strecke geht es um 20 Uhr an den Start. Der 6,2 Kilometer-Lauf beginnt um 22 Uhr. Dresdner Nachtlauf sorgt am 18.8. ab 17:30 Uhr für Verkehrseinschränkungen in der Johannstadt weiterlesen

Dresdner Ruder- und Kanurennsport soll Weltklasse bleiben

eingestellt am 01.08.2023 von Bertil Kalex (Stadtteilverein), Headerbild: Ruderhaus Cotta, Foto: Jana Zesch, Landeshauptstadt Dresden

Dresden ist nach der Leistungssportreform der einzige Bundesstützpunkt für die Sportart Rudern in Sachsen und bedarf einer zukunftsfähigen Gestaltung, mit dem Ziel, dass auch weiterhin Ruderinnen und Ruderer aus Dresden und Sachsen bei Weltmeisterschaften und Olympische Spielen antreten. Dresdner Ruder- und Kanurennsport soll Weltklasse bleiben weiterlesen

Vor zehn Jahren: Scheitelpunkt des Elbe-Hochwassers erreicht Dresden

eingestellt am 06.06.2023 von Andrea Schubert (Stadtteilverein), Headerbild: Dresden Hochwasser Juni 2013. Blick auf die Albertbrücke vom Johannstädter Ufer. Foto: Bertil Kalex

Am 6. Juni 2013 stand die Elbe in Dresden 878 Zentimeter hoch. Es war der Scheitelpunkt des Elbe-Hochwassers. In jeder Sekunde flossen damals rund 3.800 Kubikmeter Wasser die Elbe hinab – das entspricht in etwa dem Inhalt von etwa 25.000 Badewannen. Vor zehn Jahren: Scheitelpunkt des Elbe-Hochwassers erreicht Dresden weiterlesen

Gastbeitrag: Abschied vom Burnout-Baum an der Elbe

eingestellt am 21.07.2021 von Anja Hilgert, Headerbild: Die alte Weide ist zur sichtbaren Bruchstelle des Lebens geworden und regt Menschen an, ihre Geschichte zu erzählen. Foto: Ferdinand Saalbach

In Anbetracht des vielen Wassers in der Elbe steht die Ankündigung von Seiten des städtischen Umweltamtes im Raum, dass der alte gestürzte Baum, den kraftvolle Wetter endgültig entwurzelt und zu Fall gebracht haben, von seinem Standort weg und davon geschafft wird, bevor die Fluten den Stamm womöglich zu einem gefährlichen Treibgut machen können.
Der alten Weide, die auch der Johannstädter Lieblings-Baumkalender 2020  und die Momentaufnahmen im Stadtteilmagazin ZEILE als ein besonderes Kunstwerk der Natur würdigten, kommt jetzt noch einmal vermehrte Aufmerksamkeit zu und eine Art Segen, durch den Beitrag, den der Johannstädter Autor und Musiker Ferdinand Saalbach in der Redaktion eingereicht hat.

 

Gastbeitrag von Ferdinand Saalbach

 

Ein gefallener Baum, der in den Stadtteil starke Bindungen hat           Foto: Ferdinand Saalbach

 

Abschiede tun weh. Vor allem, wenn sie für immer sind. Heute habe ich erfahren, dass der Baum, der für mich zu einem Symbol meiner eigenen Überlebenskraft und Wandlung geworden war, gestorben ist. 

Damit war die Zeit gekommen, Abschied zu nehmen. Abschied davon, dass ich einfach vorbeispazieren und mulmig gerührt zu ihm aufblicken konnte. Abschied davon, mich durch ihn an meine Geschichte zu erinnern. Abschied davon, ihn als Vorbild für Überlebenswillen und Stärke zu sehen. Abschied von der Gelegenheit, anderen Menschen die Geschichte von seiner Rettung zu erzählen, wenn wir mal mehr und mal weniger zufällig an ihm vorbeiliefen. 

Als ich diesmal in seiner Mitte stand, musste ich aber immer wieder darüber nachdenken, was ein Bekannter vorher in der Runde gesagt hatte, in der ich vom Schicksal des Baumes erfuhr: Er lebt doch noch, wir alle hier reden drüber. 

Und mir wurde klar, dass sich zwar die Form ändert, nicht aber der Geist. Der Baum wird über die nächsten Monate – oder vielleicht sogar Jahre – langsam zerfallen. Er wird Nährboden sein für neue Pflanzen, aus seinen Trieben und Samen wird vielleicht eines Tages ein neuer Baum entstehen. Aber was er zu Lebzeiten geschaffen hat, wird fortwirken. 

Die Geschichte, die ich mit ihm erlebt habe, wird genauso fortwirken wie die gedruckte Geschichte, die daraus entstanden ist. Die Bekanntschaften, die ich über diese Geschichte geschlossen habe und die Geschichten, die aus dieser Bekanntschaft entstanden sind, werden fortbestehen. Dass er mich in Kontakt mit dem Stadtteilmagazin gebracht hat, dadurch neue Kontakte entstanden sind und Texte wie dieser hier geschrieben werden, ist Verdienst dieses Baumes. Und das ist nur das, was er für mich getan hat. 

Er hat zu Lebzeiten so gewirkt, dass er weit über seinen Tod hinaus spürbar bleiben wird. Der hohle, der gepeinigte, der geschändete Baum, der sich allem Schlimmen, das ihm angetan wurde, widersetzt und einfach immer weiter gelebt hat. Der besonders werden konnte, eben weil er so viel Furchtbares erleben musste. Er hat seine Geschichte geschrieben, er hat inspiriert, an ihn wird man sich erinnern. An ihn werde ich mich erinnern. Weil wir so viel gemeinsam haben. 

Sein Tod aber ist auch ein Zeichen für mich. Es ist ein Zeichen, Abschied zu nehmen von der Verbindung mit der Vergangenheit. Das Aufblicken zu einem Symbol, die Erinnerung an die eigene Geschichte, all das darf nun gemeinsam mit den sterblichen Überresten des Baums langsam zerbröckeln und immer unscheinbarer und bedeutungsloser werden. Ich werde den Baum noch häufig besuchen und ihm bei seiner Auflösung zusehen. Ich werde ihn dabei ein letztes Mal als Symbol benutzen. Bis ich kein Symbol mehr brauche. 

Dann wird er nur noch eine Erinnerung sein. Eine Erinnerung, die in mir und vielen anderen weiterleben wird. 

 

 

Das Leben hat kein Ende. Foto: Ferdinand Saalbach

 

Weitere Informationen

  • FERDINAND SAALBACH
    Autor, Speaker, Moderator und Musiker

Kontakt: +49 (0)151 / 41 44 45 23
kontakt@ferdinand-saalbach.de

www.ferdinand-saalbach.de

www.steine-im-rucksack.de

 

Undine geht zu Wasser – Der Pegelstand der Elbe steigt

eingestellt am 21.07.2021 von Anja Hilgert, Headerbild: der aktuelle Wasserpegel ist noch nicht alarmauslösend, auch nicht für brachliegende Wassernymphen. Foto: Birgit Kretzschmar
Am Elbufer unweit des Johannstädter Fährgartens scheint die metallene Undine gestürzt zu sein. Der Elbpegel steigt – besteht Gefahr für die Skulptur? Das fragte sich eine Leserin und wandte sich an die Stadtteilredaktion.
Mit den Worten “Guten Morgen liebe Stadtteilredaktion” hat in unserem Postfach die Woche begonnen. Darin liegt eine Sorge bekundet angesichts der immer breiter werdenden Elbe: Die Sorge um den steigenden Pegelstand. Der Fluss führt schon seit Tagen stetig steigend Hochwasser. Nicht nur die Dampfer scheinen im Strom der Wassermengen flussabwärts schneller zu fahren, auch ganze große Baumstämme und Horste an Treibgut schwimmen in der Fahrrinne mit beachtlicher Geschwindigkeit gen Hamburg und der Elbmündung zu.

Orte stiller Bindung

Die Sorge am Johannstädter Ufer betrifft zwei Standorte, wo nahe am Wasser zwei Kunstwerke erreichtet sind. Auf unterschiedliche Weise sind diese beiden Kunstwerke bedeutsam und haben speziell eine besondere Bedeutung für einzelne Menschen, die hier in der Johannstadt zu Hause sind. Orte, die aufgrund solcher stillen Bindungen häufig und regelmäßig besucht werden, haben eine Ausstrahlung. Im Verweilen dort vor Ort wird spürbar, dass ihnen Bedeutendes innewohnt, auch wenn ihnen das äußerlich vielleicht gar nicht abzulesen oder anzusehen ist.

Ein ‘gefallenes Mädchen’

Das eine Werk ist die künstlerisch geschaffene Skulptur von Angela Hampel am Johannstädter Elbufer – eine Frauengestalt, die ihre mythische Geschichte einer Wassernymphe, die an Land gegangen ist, erzählt.
Die Nachricht im Postfach ist ihr gewidmet und sie stammt von Birgit Kretzschmar, die als leidenschaftliche, professionelle Reisende keine tiefen Wasser scheut, sondern emphatisch ums Wohl der feingliedrigen Plastik bangt, die ihrem Wesen nach dem Wasser ja zugehörig ist:
“Zur Zeit ist unsere Johannstädter Undine ein “gefallenes Mädchen” und liegt bäuchlings am Elbufer. Das Wasser blubbert ihr schon fast in die Ohren.
Ob sie – so dort liegend – den Wassermassen standhalten kann, wenn der Pegel steigen sollte?”, fragt die Johannstädterin.

Undine wird bleiben

An der hoch aufrechten Stahlskulptur, die mit dem Titel “Undine geht” flussnah am Ufer errichtet wurde, befindet sich vorsorglich ein Klappmechanismus, der ermöglicht, das Kunstwerk bei Hochwassergefahr nieder zu legen. Damit sich die reissende Elbe nicht am Widerstand fängt und kein Treibgut daran anstaut, ist die Undine der Fließrichtung angepasst und in dieser Woche vorsichtshalber waagerecht zu ihrer Verankerung abgelegt worden.
Das spricht für einen erhöhten Wasserstand, jedoch in Dresden nicht für Hochwasseralarm. Die Elbe führt diese Woche einen Wasserstand von circa 3,08 Meter, das ist selbst für brach liegende Wassernymphen nicht besorgniserregend.

Abschließende Sanierung der Albertbrücke

eingestellt am 28.06.2021 von Anja Hilgert, Headerbild: Die Verbindung zwischen alt und neu wird mit abschließenden Sanierungsarbeiten wieder hergestellt Foto: Anja Hilgert

Ab Montag, 28. Juni 2021, geht die Sanierung der Albertbrücke in die letzte Runde. Die Sanierung der letzten Strombögen beginnt: Damit sind nun die Bögen sechs, sieben und acht an der Reihe, deren Überarbeitung seinerzeit 2019 ausgesetzt und aufgeschoben wurde, um der dringend erforderlichen Sanierung der vielbefahrenen Carolabrücke den Vorrang zu geben. Ab dem heutigen Montag ist nun die Albertbrücke in Arbeit genommen und kann nur über die linke Fahrspur in Richtung Neustadt befahren werden. 

Umleitung des Rad-und Fußverkehrs auf die rechte Fahrspur

Für die Arbeiten an der Johannstädter Elbebrücke sind Verkehrseinschränkungen nötig. Abgesperrt wird jeweils der Geh- und Radweg im Bereich des Bogens, an dem gerade gearbeitet wird sowie ein technologisch erforderlicher Arbeitsbereich davor und danach. Der Fuß- und Radverkehr wird infolgedessen über die rechte Fahrspur geleitet.

Deshalb ist bis zunächst Donnerstag, 30. September 2021 auf der Albertbrücke vom Sachsenplatz kommend nur die linke Fahrspur befahrbar. Die Sanierungsarbeiten finden zunächst auf der Oberstromseite der Albertbrücke statt. Der Verkehr auf der Unterstromseite aus Richtung Neustadt kommend kann ungehindert die Brücke passieren, bis die Bauarbeiten auf die Unterstromseite wechseln.

 

Ein Sperrzaun trennt den auf die Fahrbahn umgeleiteten Radweg von der einspurig verbliebenen Fahrbahn für Kraftverkehr
Foto: Anja Hilgert

 

Brückenpfeilersanierung für den dauerhaften Halt über Wasser

Die Gewölbeunterseiten und die Pfeiler aus Sandstein weisen teilweise Risse, Abplatzungen, alte Reparaturstellen aus Beton, offene Fugen sowie Hohlstellen auf. Je nach Größe des Schadens werden Steine repariert, ergänzt oder ausgetauscht. Auch alte Eisenteile müssen entfernt werden. Die Risse im Sandstein werden mit Trasskalk verfüllt.

Die Kosten betragen circa 1,7 Millionen Euro. Ausgeführt werden die Arbeiten von der Firma Sächsische Bau GmbH Niederlassung Westsachsen.

 

 

Albert- und Carolabrücke im Wechselmodell

Von 2014 bis 2016 sanierte das Straßen- und Tiefbauamt die Oberseite der Albertbrücke. Die Brücke erhielt unter anderem eine neue Fahrbahnplatte aus Stahlbeton und wurde um rund 3,6 Meter verbreitert. Die Instandsetzungsarbeiten an den Bögen begannen 2018. Bis 2019 sanierte das Straßen- und Tiefbauamt die Vorlandbögen sowie den ersten Flussbogen auf der Neustädter Elbseite.

Wegen der dringend erforderlichen Sanierung der Carolabrücke entschied man damals, die Strombögen sechs bis acht zu einem späteren Zeitpunkt zu sanieren. Gleichzeitige Sanierungsarbeiten an den benachbarten Elbbrücken hätten zu großen Verkehrseinschränkungen geführt. Die Arbeiten können jetzt nach Fertigstellung des Zug A der Carolabrücke fortgesetzt werden. Seit Montag, 21. Juni 2021 kann der Verkehr auf der Carolabrücke wieder ungehindert fließen.

Bis Juli 2022 werden die Sanierungsarbeiten aller Voraussicht nach auch an der Albertbrücke abgeschlossen sein.

 

Weitere Informationen: www.dresden.de/de/stadtraum/verkehr/bruecken/albertbruecke.php

Gans schön rätselhaft – die Graugänse in der Johannstadt

eingestellt am 30.03.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Graugänse an der Elbe mit Blick auf die Johannstadt. Foto: Matthias Kunert

Die Elb-Gänse in der Johannstadt warfen bei einer “Zeile”-Leserin zahlreiche Fragen auf. Die Stadtteilredaktion möge sich auf die Suche nach Antworten machen, bat sie in einer Zuschrift. Wir watschelten los, auf den Spuren der Gänse.

Das Wappentier der Johannstadt könnte eine Gans sein. Keine goldene, sondern eine Graugans: Selbstbewusst, international, gesellig, rührig, durchsetzungsstark, familiär. Anders als ihr Name vermuten lässt, trägt sie ein braun-creme-farbenes Gefieder. Das ist nicht das einzige Rätsel, das sie aufgibt. Eine Leserin wandte sich per E-Mail an die Stadtteilredaktion:

“Wo kommen sie her, warum kommen sie? Manchmal sitzen hunderte rechts und links vom Fahrradweg, dann, am nächsten Tag sind nur noch welche auf der linken oder rechten Seite, und dann wieder sind sie plötzlich alle weg (nicht eine sitzt noch am Ufer). Sie fressen unentwegt Gras, sind also fleißig. Wo sind sie, wenn sie ‘weg sind’, denn am nächsten Tag sind sie alle (soweit ich das beurteilen kann) wieder da. Und wenn sie für immer weg sind, wo fliegen sie dann hin? Legen sie Eier, wo brüten sie, und wo sind die Kleinen, alle sind gleich groß. Ich höre sie nachts schnattern, wann schlafen sie?”

Der Ruf der Graugänse ist in der Johannstadt wohlbekannt. Foto: Matthias Kunert

Die Graugans als Wintergast

Die Graugans mit ihrem wiegenden Watschelgang strahlt Sesshaftigkeit aus. Und tatsächlich, gerade im Winter besiedeln das Johannstädter Elbufer Gänse. Was machen die denn hier?

Sebastian Schmidt vom Umweltamt kann das Rätsel lösen: “Die meisten der gegenwärtig an der Elbe zu beobachtenden Graugänse gehören nicht nach Dresden, sondern sie sind nur als Wintergäste bei uns. Die Elbe ist eine wichtige Zuglinie für durchziehende Wasservögel im Winter und zieht diese an.” Beheimatet auf jahrtausendealten Routen also.

Vom Zug- zum Standvogel

Von der Raststätte Dresden-Fährgarten geht es für die Graugänse weiter in den Süden bis auf die iberische Halbinsel, an die Adria, nach Tunesien und Algerien. Aber auch beim Vogelzug hat der Klimawandel Einflüsse: Durch steigende Jahrestemperaturen überwintern die Tiere immer weiter im Norden.

Einige ziehen nicht mehr, sondern werden sesshaft und damit von Zug- zu Standvögeln. Besonders dort, wo es reichliche Futtergründe gibt. Die Johannstadt zählt sicherlich dazu: Während tausende Artgenoss*innen Weihnachten und dem Martinstag zum Opfer fallen, wird den grauen Eminenzen in Johannstadt mit Krumen gehuldigt. Auf dem natürlichen Speiseplan der Graugans stehen Samen, Kräuter und Gräser, die sie an den Elbwiesen ebenfalls findet.

Zuviel energiereiches Futter wie Brot macht die Tiere schnell fett und damit krank. Bei guter Gesundheit haben sie das Zeug zu wahren Urgesteinen und können an die zwanzig Jahre alt werden.

Johannstadt in Teilzeit, Reise durch ganz Europa

In ganz Sachsen ansässig ist der bis zu vier Kilogramm schwere Wasservogel seit dem 19. Jahrhundert. “Der Bestand zählt zwischen 400 bis 600 Graugans-Brutpaare, vor allem in der Lausitz (dort sind auch wichtige Teiche zum Übernachten), weniger im Elbe-Röder-Bereich und nur einzelne in Nordwestsachsen. Auf Durchreise und Rastpause dagegen sind 3500 bis 4000 Gänse in Sachsen unterwegs”, führt Sebastian Schmidt aus.

Das ist auch der Grund, warum die Johannstädter Teilzeitgänse nie beim Brüten oder mit Gösseln zu sehen sind. “Die überwiegende Anzahl der zur Zeit in der Johannstadt zu beobachtenden Gänse ziehen also ihre Jungvögel gar nicht bei uns auf, sondern tun dieses in kälteren Regionen nördlich oder östlich von uns und kommen uns nur im Winter besuchen”, so der Experte.

Die Brutgebiete liegen in Großbritannien, an der skandinavischen Küste sowie in ganz Kontinentaleuropa nordöstlich einer Linie von Dünkirchen bis Patras in Griechenland, wobei die Hauptbrutgebiete sich in den Niederlanden, Norddeutschland, an der Südküste der Ostsee sowie in einem Gebiet zwischen Österreich, Ungarn und Tschechien befinden. Während ihrer Reisen ist die Graugans in ganz Europa anzutreffen.

Graugänse werden bis zu vier Kilo schwer. Foto: Matthias Kunert

Imposant sind die Vögel, neugierig und zweifelsohne majestätisch. Mit gerecktem Hals schreiten sie über den Onkel und kommentieren tratschend und glucksend das Gedrängel auf dem Fahrradweg. Hin und wieder lassen sie Federn – man findet sie im platt gedrückten Gras, ebenso wie ihre grünlichen Hinterlassenschaften.

Die Gänse zupfen Hälmchen am Fährgarten, ruhen mit dem Kopf unterm Flügel am Elbstrand und schippern hinüber zur Prießnitzmündung, um den Stockenten das Fürchten zu lehren. Graugänse sind tag- und nachtaktiv. Wenn sie bei der Futtersuche gestört werden, nehmen sie ihre Mahlzeiten einfach im Dunkeln ein. Deshalb hört man sie auch in der Nacht schnattern.

“Schütze, was du liebst” – Das Umweltamt bewirbt die Dresdner Elbwiesen

eingestellt am 24.03.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Foto: Christina Eppers

Das Umweltamt der Landeshauptstadt Dresden legt in diesem Jahr einen speziellen Fokus auf die Dresdner Elbwiesen. Besonders das vergangene Jahr habe gezeigt, wie wertvoll “das grüne Band Dresdens” für Menschen, Pflanzen und Tiere ist. Nur durch gegenseitige Rücksicht bleibt die Natur mitten in der Stadt erhalten.

„Mit dem Frühlingsanfang kommt wieder sichtbar Leben in das grüne Herzstück unserer Stadt: Unsere Elbwiesen“, freut sich Dresdens Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen auf den Beginn der warmen Jahreszeit. „Die Dresdner Elbwiesen sind das Markenzeichen unserer Stadt, sie machen Dresdens Silhouette erst möglich und laden zum Spazieren, Wandern und Verweilen ein”, führt sie aus.

Motiv der CityLightPlakate zur Aktion: “Schütze, was du liebst”. Foto: Stadt Dresden

Von enormer Bedeutung für Mensch und Tier

Und nicht nur das: “Die Elbwiesen haben eine enorme ökologische Bedeutung für unsere Stadt“, ergänzt sie. Die Umweltbürgermeisterin stellt die Elbwiesen deshalb gemeinsam mit dem Umweltamt und dem Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft in den Mittelpunkt der Öffentlichkeitsarbeit.

Die Kampagne startet das Umweltamt mit neuen City-Light-Plakaten. Sie tragen den Slogan „Anziehend vielfältig. Unsere Elbwiesen“ und sind an Dresdens Straßen zu sehen. Auf der städtischen Internetseite zu den Elbwiesen gibt es unter dem Motto „Schütze, was du liebst“ viel Wissenswertes über typische Pflanzen und Tiere dieses Naturraums zu entdecken. Es wird erklärt, welche Bedeutung die Elbauen für Stadtklima und Artenvielfalt haben, aber auch welche Interessenkonflikte zuweilen entstehen und wie jede*r etwas zu ihrem Schutz und Erhalt beitragen kann.

Wiesenknopf, Bunthummel und Biberburg

Die Elbwiesen sind ein Landschaftsschutzgebiet und Heimat vieler Tier- und Pflanzenarten. Einige Vertreter*innen sind geschützt, manche gefährdet oder sogar schon länger nicht mehr gesichtet. Häufig unbeachtet stehen Glatthafer, Großer Wiesenknopf und Wiesenstorchschnabel am Wegesrand, die Sumpfschrecke sucht im hohen Gras Deckung oder die Bunthummel ist auf Nahrungssuche. Im vergangenen Jahr beschrieb Anja Hilgert von der Stadtteilredaktion das blühende Leben zwischen Gräsern und Pflanzen und ihren Pat*innen an den Elbwiesen.

Die Wiesenflockenblume (Centaurea jacea) leuchtet noch spät im Jahr und setzt einen Akzent für den Schutz von Insekten aller Art, Hummeln, Schmetterlinge, Falter und Bienen, die in dieser Wiese eine Weide haben.  Foto: Anja Hilgert

Erholung, Auslauf und Naturschutz

Für mehr Aufmerksamkeit sorgt dann schon die Sichtung eines Bibers, wie es am Johannstädter Elbufer mehrere gibt. All diese Tiere und Pflanzen sind typisch und kennzeichnen das Ökosystem Elbwiesen. Diese Vielfalt gilt es zu bewahren und zu schützen.

Die Umweltbürgermeisterin erläutert: „Unser Fokus liegt auf dem Naturraum Elbwiesen und dem Schutz der Artenvielfalt. Wir zeigen, welchen Schatz wir vor der Tür haben, dass dieser nicht selbstverständlich ist und pfleglich behandelt werden will.“

Magisches Geschenk an Ruhe und Glückseligkeit: Die selbstgebaute Schaukel am Elbestrand. Foto: Anja Hilgert

Gleichzeitig sind die Elbwiesen ein Ort der Erholung und Begegnung. Die Umweltbürgermeisterin betont: „Gerade im vergangenen Jahr, als coronabedingt viele Menschen nur noch im näheren Umfeld unterwegs waren und sich die Freizeitaktivitäten oft auf einen Spaziergang oder eine kleine Radtour beschränkten, zeigte sich der große Wert der Elbauen.” Die Elbwiesen seien immer geöffnet und locken gerade bei gutem Wetter tausende Menschen an. “Damit wir weiterhin die Schönheit dieser Landschaft genießen können, jeder auf seine Weise, müssen wir ein gutes Miteinander finden, ein Miteinander von Natur und Mensch geprägt von Rücksicht und Achtsamkeit”, so Jähnigen.

Bunt bepunktet war die Winterlandschaft vor lauter Vergnügen. Foto: Anja Hilgert

Schaugarten an der Waldschlößchenbrücke

Neben dem Potpourri an Fakten und Hintergründen, informiert das Umweltamt auf seiner Internetseite über aktuelle Führungen und Aktionen direkt vor Ort, die hoffentlich im Sommer wieder möglich sind. Beispielsweise entsteht schon seit vergangenem Jahr an der Waldschlößchenbrücke auf der Neustädter Seite ein kleiner Schau-Garten mit Blick auf die Elbwiesen, wo Besucher*innen verweilen, gärtnern und sich informieren können.

“Schütze, was du liebst” – Die Dresdner Elbwiesen