eingestellt am 06.02.2022 von Philine Schlick, Headerbild: Die Familienbäckerei Siemank führt ihr Geschäft in der fünften Generation. Foto: PR
Die Traditionsbäckerei Siemank lädt zwischen dem 7. und 19. Februar zur “Semmelprobe” ein. Für einen Gutschein gibt es ein Brötchen gratis. Außerdem ist die neue Ausgabe des hauseigenen Magazins “Blätterteig” erhältlich.
Wer am Sonntagmorgen seine duftenden Siemank-Brötchen haben will, muss lange anstehen. So beliebt ist das Backwerk der Traditionsbäckerei aus Laubegast, die in der Johannstadt eine Filiale an der Florian-Geyer-Straße unterhält. Im Februar wartet der Familienbetrieb – nunmehr in fünfter Generation! – mit einer schmackhaften Aktion auf.
Die Bäckerei ist dafür bekannt, stets neue Sorten zu ersinnen – ob körnig oder glatt, hell oder dunkel, mit Weizen oder Dinkel. Etwas Neues ausprobieren kann die geschätzte Kundschaft in der Aktionswoche ziwschen dem 7. und dem 19. Februar. Im Internet kann ein Gutschein herunter geladen werden, für den es dann ein Brötchen nach Wahl gratis zum Kosten gibt.
Das Magazin “Blätterteig” erscheint in der zweiten Ausgabe. Foto: PR
Semmelmeister und Frauenpower
Schmausen und Schmökern: Parallel zur Semmelprobe erscheint auch die zweite Ausgabe des Kundenmagazins “Blätterteig”, das in Bild und Text auf 24 Seiten die Firmen- und Regionalgeschichte beleuchtet.
“Ein Hauptkapitel ist den »starken Frauen in der Siemank-Geschichte gewidmet, denn sechs Frauen haben diesen Familienbetrieb besonders mitgestaltet und geprägt”, teilt das Team mit. Das Heft ist kostenfrei in der Filiale erhältlich.
Bäckerei Siemank in der Johannstadt
Florian-Geyer-Straße 58
Geöffnet Montag bis Freitag von 7 bis 18 Uhr, Sonnabend: 7 bis 12 Uhr, Sonntag: 7.30 bis 11 Uhr
eingestellt am 04.02.2022 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Wie findet Sozialleben statt in der Johannstadt, was macht soziales Leben im Stadtteil aus und wie ließe es sich aktuell verbessern: Bürger_innen können jetzt ihren Bedarf in einer Umfrage der Landeshauptstadt erfassen lassen
Foto: Victor Smolinski
Das Amt für Stadtplanung und Mobilität sieht auch im Jahr 2022 Bedarf zur Verbesserung der Lebensverhältnisse von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in vier Dresdner Stadtgebieten: Auf dem Radar der Landeshauptstadt stehen Friedrichstadt, Gorbitz, Prohlis und das Gebiet Johannstadt/Pirnaische Vorstadt. In der Johannstadt sind in den vergangenen Jahren bereits umfangreiche Fördermittel in die Sanierung der Gebäude und Freiflächen geflossen, was in vielen Bereichen des Stadtteils zu einer erfreulichen, positiven Entwicklung geführt hat. Nun steht das soziale Leben der Johannstädter*innen im Blick.
Johannstadt sozial
* * * Was gibt es in der Johannstadt in der Freizeit zu tun? * * * Welche Angebote zum Spielen gibt es für Kinder? * * Was können Jugendliche tun? * * *Wie geht man aus in der Johannstadt? * * * Wo können Nachbarn sich treffen? * * * Wie sind Senior*innen aktiv? * * * Welche Angebote vermitteln Bildung, welche machen Spaß? * * * Wer braucht was in der Johannstadt? * * *
Alle Bewohner*innen des Stadtteils sowie im Gebiet ansässige Träger sozialer Projekte sind eingeladen, per Umfragebogen dem Amt für Stadtplanung und Mobilität mitzuteilen, wie sich aus ihrer Sicht die Situation in Johannstadt/Pirnaische Vorstadt aktuell verbessern lässt.
Die Fragen der Umfrage sind gezielt darauf ausgerichtet, konkrete Bedürfnisse nach Freizeit-, Sport-, Bildungs- oder Unterstützungsangeboten zu ermitteln, mit denen sich Möglichkeiten und Lebensgefühl im Stadtteil aufwerten lassen.
Was trägt dazu bei, daß Menschen, sich in der Johannstadt wohl und sozial aufgehoben fühlen und sich einzeln, in Familie oder in Gruppe gerne, aktiv in der Johannstadt als ihrem Stadtteil aufhalten.
Per Umfrage für mehr Sozialleben
Um Situation und Bedarf vor Ort möglichst bürgernah und authentisch zu ermitteln, startet das Amt für Stadtplanung und Mobilität seine Befragung am heutigen Freitag mit einer Laufzeit für einen Monat.
In diesem Zeitraum haben Stadtteilbewohner*innen die Möglichkeit, ihre Bedürfnisse an sozialen Angeboten im Stadtteil in die Umfrage mit einzubringen.
Der Umfragebogen kann in Deutsch oder Englisch ausgefüllt werden. In zentralen Anlaufstellen, z. B. bei Vereinen, Bürgertreffs oder Begegnungsstätten liegen Fragebögen aus, die Interessierte händisch ausfüllen und vor Ort zurückgeben können. Die Rückmeldungen der unterschiedlichen Teilnehmergruppen fließen anschließend in Konzepte ein, mit denen die Landeshauptstadt Fördermittel beantragt.
Wie sozial geht es zu im Stadtteil – was macht die Qualität eines sozial erfüllten Lebens in der Johannstadt aus – Fragen, die nach mehr Palaver für vielfältige Antworten rufen! Eine Umfrage der Stadt gibt den Auftakt Foto: Anja Hilgert
Entwicklung in der Johannstadt hat Platz nach oben
Da die Johannstadt ihren Zahlen nach als benachteiligter Stadtteil gilt, soll zur Beantragung von Fördermitteln ermittelt werden, was es zur Belebung des Stadtteils braucht: Den nötigen Entwicklungsbedarf zeigen Indikatoren an wie eine geringe Anzahl an Gewerbetreibenden und kleineren Wirtschaftsunternehmen, eine gleichzeitig überdurchschnittlich hohe (Langzeit)Arbeitslosenquote, ein proportional hoher Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund, viele neu Zugezogene im Quartier, ein hoher Anteil alter und älterer Menschen und ein hoher Prozentsatz Alleinerziehender.
Themen der Kinder- und Jugendarbeit und der sozialen Integration bilden Schwerpunkte im Entwicklungsbedarf. Es sollen zusätzlich gewünschte Angebote aufgespürt werden, die dazu beitragen, den Stadtteil in seinem Sozialleben besser aufzustellen.
Mosaikbänke im Garten des Johannstädter Kulturtreff, Foto: Bertil Kalex
Zum ESF Plus-Förderprogramm
Die Landeshauptstadt sieht vor, die Aufnahme der Gebiete Johannstadt/Pirnaische Vorstadt in das Förderprogramm „Nachhaltige soziale Stadtentwicklung Europäischer Sozialfonds Plus 2021 – 2027“ (ESF Plus) zu beantragen.
Mit dem Programm finanzieren die Europäische Union, der Freistaat Sachsen und die Landeshauptstadt Dresden Angebote, die sozial benachteiligten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zugutekommen sollen. Beispielhafte Vorhaben sind Familienberatungsstellen, Sport- und Bildungsangebote, Nachbarschaftstreffs, Selbsthilfewerkstätten oder Gemeinschaftsgärten.
Auslagestellen der Umfragebögen im Stadtteil
Johannstadthalle/Vereinshaus Aktives Leben
Holbeinstraße 68
01307 Dresden
eingestellt am 04.02.2022 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Foto der Polizeiwachstelle Altstadt. Foto: PS
An der Pfotenhauerstraße hat ein Unbekannter am Mittwochnachmittag versucht einem Mann im Alter von 85 Jahren die Geldbörse zu entreißen.
Der Täter sprach den Senior an, nachdem dieser ein Geschäft verlassen hatte. Unter einem Vorwand lockte er ihn zu einem Gebüsch und griff dort nach der Geldbörse des 85-Jährigen. Dieser konnte den Angriff abwehren und rief laut um Hilfe, woraufhin der Täter von ihm abließ und floh. Der Senior blieb unverletzt und zeigte den Sachverhalt am nächsten Tag an. Die Polizei ermittelt wegen versuchten Raubes.
eingestellt am 03.02.2022 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Mangel und Dreck sollen weg - die Stadtverwaltung müht sich und ringt darum, bürgernah Möglichkeiten zur Abhilfe zu schaffen. Foto: Anja Hilgert
Die Stadtverwaltung ersucht die Bürgerschaft digital um Mithilfe bei der Pflege des städtischen Umfelds. Dass Bürge*innen ein Auge darauf haben, in welchem Zustand sich ihr Umfeld befindet, möchte sich die Verwaltung zu Nutze machen – mit der neuen Mängelmelder-App.
Wenn der schweifende Blick sich regelmäßig an Müll und Dreck und Mängeln stößt, erzeugt das schnell ein Gefühl von Unwohlsein, sich womöglich auch nicht geborgen und sicher, dadurch unzufrieden oder verängstigt zu fühlen. Unter Nachbar*innen entlädt sich das Missfallen vielleicht im Schwatz vor der Haustür, landet auf der Straße: Wenn Rinnsteine mit moderndem Herbstlaub und angewehtem Plastik verstopfen, liegt der Gedanke an die Gosse nicht fern. Zugemüllte Parkbuchten, in die alle fahren, aber keiner sich kümmert, entwickeln sich zu unansehnlichen Halden. Auch eine wochenlang defekte Straßenlaterne oder die zerschossene Scheibe der Bushaltestelle sind solche Dinge, die Laune und Nerven belagern.
Dem will die Stadtverwaltung nun entgegenkommen mit einem neuen Online-Portal, dem sogenannten „Mängelmelder“. Dieser gilt als ein „Beteiligungsformat“ einer „modernen Verwaltung“, wie die Homepage verrät: Die Behörde kann damit direkt Meldungen aus der Bevölkerungsschicht empfangen: Was als Dorn im Sichtfeld liegt, kann vor Ort vermeldet werden und wird innerhalb der Behörde an die entsprechenden Stellen weitergeleitet. Die Stadtverwaltung gibt sich damit zeitgemäß. Der jetzt sogenannte „Mängelmelder“ löst die zuvor sogenannte „Dreck-Weg-App“ ab.
Wenn Dreckansammlung das Befinden stört, verspricht die Mängel-App Abhilfe. Foto: Anja Hilgert
Meldewesen für Bürger*innen
Mit der App können Nutzer*innen in neun verschiedenen Kategorien Probleme aus den Dresdner Stadtteilen melden. Der Ort der Meldung lässt sich via GPS erfassen oder alternativ über eine Markierung in der Stadtkarte eintragen. Außerdem können Bilder hochgeladen werden, die die Verschmutzung sichtbar machen.
Um die Anwendung zu nutzen, braucht es ein Smartphone, Tablet oder einen Computer. Die Installation einer gesonderten App ist nicht notwendig. Wer den Mängelmelder häufiger benötigt, könnte sich sogar ein Lesezeichen auf dem Smartphone anlegen und hätte so mit einem Klick auf das Symbol direkten Zugriff.
In der Pressemeldung der Stadtverwaltung klingt Ermunterung an: Jemand vor Ort könnte ja auf freiwilliger Basis vielleicht sogar ein Selbstverständnis als eine Art „Mängel-Beauftragter“ entwickeln.
Selbstbeschrittene Pfade, die mitten in den Stadtteil führen Foto: Victor Smolinski
Navigation der Information
Die Landeshauptstadt Dresden führte 2013 die Dreck-Weg-App als eine der ersten Anwendungen einer digitalen App für die Bürger*innen im Freistaat Sachsen ein. Wie sehr sowohl der Service als auch die Möglichkeit zum Mithelfen für eine saubere Stadt geschätzt werden, zeigen Die Nutzerzahlen stiegen steig: Während 2020 insgesamt 1.798 Meldungen bei der Stadtverwaltung eingingen, waren es im vergangenen Jahr 3.082 Meldungen.
Die alte „Dreck-Weg-App“ wird heute abgeschaltet. Damit endet die Veröffentlichung in den App-Stores für neue Nutzer*innen. Wo jedoch die App bereits auf dem Smartphone installiert ist, lässt sie sich weiterhin öffnen, allerdings ohne dass die dort abgesetzten Meldungen noch beim Empfänger, also der Stadtverwaltung ankommen.
Die bereits länger geplante Umstellung zog die Stadtverwaltung auf den 1. Februar vor, da das laufende System von der Sicherheitslücke Log4j betroffen war, die Mitte Dezember 2021 weltweit für Furore gesorgt hat.
Da die Software auf extrem vielen Servern und in Umgebungen eingesetzt ist, gilt die Schwachstelle Log4j als hoch alarmierend und gefährlich für die Netzsicherheit. Es wird damit gerechnet, dass Behörden und Firmen angreifbar geworden sind und insgesamt Daten abgegriffen werden können wie z.B. auch sensible Nutzerdaten, Zugangsdaten oder Zahlungsdaten. Mit solchen Daten lässt sich u.a. konkret Geld verdienen. Da Nutzer*innen nicht einfach sehen können, ob und wo diese Sicherheitslücken bestehen, kann das Problem nur durch die Betreiber von Onlinediensten gelöst werden. In der Stadtverwaltung hat der Eklat im System am kleinen Beispiel der „Dreck-weg-App“ zur umgehenden Stilllegung geführt.
In puncto Stadtteil-Fürsorge bleibt zu erwähnen: Die Stadtverwaltung nimmt ebenso auch telefonische Meldungen entgegen. Das Mängel-Melde-Telefon ist unter dem Behördenruf 115 zu erreichen.
eingestellt am 02.02.2022 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: So manchem Baum ist ein gewaltiger Zacken aus der Krone gebrochen
Foto: Torsten Görg
Sturmtief „Nadia“ hat es vorgemacht: Alles, was nicht hieb-, reiß- und rüttelfest war, das hat sich der unbändige Wind gegriffen und damit sein Unwesen getrieben. Das Monatsende im Januar war nicht nur wolkenverhangen und lichtarm, sondern sogar stürmisch. Bei der Polizeidirektion sind wegen „Nadia“ 62 Notrufe im Stadtgebiet eingegangen aufgrund umgestürzter Bäume, beschädigter Dächer, weggewehter Baustellenabsperrungen und herumfliegender Gegenstände. Windböen sind nicht zu unterschätzen.
In der Johannstadt irritieren nicht dagewesene Lücken: Auf der Streuobstwiese an der Elbe hat sich ein alter Baum nieder gelegt, in der Umgebung der Sachsenallee fehlen ein paar jüngere Baumexemplare, auf dem Gelände hinter Konsum und Aldi vermisst man die Birke, die dort immer stand, und so wundert man sich. In der Welt der Gehölze ist es klaffend hell und durchlässig geworden. Die Gründe dafür sind auch mit dem Sturmwind verwoben.
Winterliches Kettensägen
Wenn die Natur einmal aufbraust, sind die Folgen gleich zu spüren. Um einem größeren Desaster vorzubeugen, ist es nötig, vorausschauend tätig zu werden.
Mancher erwies sich als haltlos und fiel zu Boden, als der Sturmwind tobte Fotos: Anja Hilgert
Holzfäulnis frisst die Wurzeln an
Im Januar waren deshalb vermehrt Firmen im Stadtgebiet beauftragt, um Bäume zu stutzen. In der Johannstadt waren vor dem anrollenden Sturmtief von verschiedenen Grünflächen verstärkt sirrend kreischende Motorsägen zu hören, und Männer in Hydraulikkränen machten sich an Baumkronen und Baumstämmen zu schaffen, die bald krachend zu Boden fielen.
Nur im Zeitraum vom 1. Oktober bis 28. Februar sind Baumfällungen überhaupt erlaubt. Sie müssen entsprechend dem Bundesnaturschutzgesetz und der Gehölzschutzsatzung der Landeshauptstadt Dresden genehmigt sein. Der ausschlaggebende Grund, warum ein Baum weichen muss, ist die Feststellung akuter Gefährdung der Verkehrssicherheit. Am Häufigsten sind Pilzbefall, Morschung oder der Befund, dass es sich um einen absterbenden bzw. abgestorbenen Baum handelt, der Auslöser fürs Kettensägen.
Das zuständige Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft definiert drei Diagnosen: Ein Baum ist abgängig, wenn er in großem Maß den Verlust seiner Lebensfähigkeit (Vitalität) aufweist. Der Baum gilt als absterbend, wenn seine Krone zahlreiche tote Teile vorzeigt. Hat der Baum keine lebenden Triebe oder Blätter mehr, gilt er als abgestorben. Möglichst sollte kein alter Baum und auch nicht der kranke Arm eines Baumes Menschen treffen, die in Wind und Wetter unterwegs sind.
Längstmöglich werden die Bäume gesichert, wie hier im Johanngarten, wo der dicke Ast noch gern als Sitzgelegenheit angenommen wird. Foto: Anja Hilgert
Stadtbäume haben’s nicht leicht
Stadtbäume stehen meist in für sie ungünstigen Verhältnissen, an Straßen oder auf versiegelten Flächen und haben von daher oft kein einfaches, sondern oft ein gefährdetesLeben. Der Straßenrand bietet dem mächtigen Wurzelwerk kaum Platz und Luft. Der Boden ist so sehr verdichtet, dass das Wachstum der Bäume gehemmt wird. Die extremen Bedingungen des Stadtklimas wie Tausalze, Hundekot, Baumaßnahmen, Anfahrschäden durch Verkehrsunfälle beeinflussen die Gesundheit der Bäume. Daraus resultierende Holzfäule, Krankheits- und Schädlingsbefall mindern die Standsicherheit und Entwicklung der Bäume.
„Risse in der Rinde, Pilze als Symptome und Äste ab 3 cm Durchmesser sind verkehrssicherheitsrelevant und werden gegebenenfalls, wenn Schaden zu befürchten ist, von Baumpfleger*innen fachgerecht behandelt“, erklärt Dipl.-Ing. Andreas Köhler, selbständiger Fachagrarwirt für Baumpflege, seit 15 Jahren selbständig, der auf thematischen Johannstädter Spaziergängen schon mehrfach seine Expertise nähergebracht hat.
Dass Stadtbäume ihren Bedingungen, d.h. den Widrigkeiten des Standorts meist einzeln ausgesetzt seien, mache sie anfälliger, sagt Köhler: „In der Stadt haben wir viele Bäume, die auf sich allein gestellt sind. Die Mechanismen der Kommunikation und Interaktion der Bäume untereinander, wie z.B. Peter Wohlleben sie beschreibt für Baumgesellschaften, die im Wald anzutreffen sind, entfallen oder können in der Stadt möglicherweise nicht auftauchen, weil die Bäume zu weit voneinander entfernt stehen, auch die Flächen versiegelt sind.“
Dies begründet notwendigerweise eine stärkere Bedürftigkeit der Stadtbäume nach anderer – d.h. menschlicher Fürsorge und Pflege: Wie viele regelmäßig wiederkehrende Arbeitsstunden wohl alljährlich aufgebracht werden, um die Bäume einer Stadt gesund zu erhalten?
Straßenbäume an der Elsasserstraße, die einen unsicheren Stand hatten. Fotos: Anja Hilgert
Als Baumpfleger unterwegs in Johannstadt
Als selbständiger Baumpfleger gibt Andreas Köhler Einblick, wie Menschen seines Berufsstands in der Stadt unterwegs sind: Danach orientieren sich Baumpfleger zwar auch an großen Plätzen, Kreuzungen und Straßennamen, aber vor allem sehen sie Anhaltspunkte in den großen Bäumen und den Arten, die markant hervorstehen: „In der Johannstadt sind z.B. die Roteichen auf dem Bönischplatz auffällig, auch die einseitige Kastanienallee auf der Marschnerstraße, die unter Naturschutz steht oder die Urweltmammutbäume auf der Hans-Grundig-Straße bzw. Elisenstraße“, sagt der Baumkundige.
Die meisten Bäume überdauern das Leben eines Menschen, sie begleiten Generationen und sind häufig sogar Zeitzeugen über Jahrhunderte. Schnell wachsende Bäume wie Birken oder Weiden werden vielleicht 100 Jahre alt, doch z.B. eine gesunde Stieleiche, wie die am Plattenwerksgelände kann 800 Jahre und mehr alt werden.
Den Linden am Käthe-Kollwitz-Ufer, die im städtischen Themenstadtplan Bäume als zwischen 17 und 101 Jahren alt verzeichnet sind, sagt man sogar ein mögliches Alter von 1.000 Jahren für ihren oberirdischen Teil nach. Der Ginkgo, der schon vor 200 Millionen Jahren die Erde besiedelte, gilt als älteste Baumart. Der schlanke Ginkgo am Johannstädter Fetscherplatz ist laut Karte des Themenstadtplans gerade erst zehn Jahre jung.
Das Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft hält alle an den Bäumen ausgeführten Tätigkeiten für Bürger_innen transparent: Einen Überblick über Fällungen im Zeitraum von November 2021 bis Februar 2022 bietet eine im Internet veröffentlichte Liste. Die Liste basiert auf den regelmäßig durchgeführten und dokumentierten Baumkontrollen und wird in regelmäßigen Abständen aktualisiert.
Stadtbäume brauchen uns
Die Bäume brauchen uns normalerweise nicht: „Immer wenn private Kund*innen gefragt haben, welchen Schnitt ihr Baum denn brauche, hat mein Lehrmeister gesagt: Der Baum braucht keinen Schnitt, der Baum braucht uns nicht. Die Notwendigkeit eines Schnittes entsteht durch den Gedanken entweder an Ertrag, an Sicherheit, an Schönheit, an Grenzen – das sind alles menschliche Dinge. Ein natürlich wachsender Baum braucht den Einfluss des Menschen nicht“, berichtet Andreas Köhler. Da wir in der Stadt aber widrige Bedingungen geschaffen haben, die natürliches Wachstum erschweren, wenn nicht gar hindern, müssen wir regulierend eingreifen und für das gepflanzte Leben sorgen.
Neupflanzungen am Käthe-Kollwitz-Ufer. Fotos: Anja HilgertAlt weicht jung
Baumvielfalt durch Baumspenden
Pflege und Schutz aller Stadtbäume zählen zu den Pflichtaufgaben einer Stadtbewohnerschaft. Es ist eine verantwortliche Aufgabe, den aus vorigen Generationen übernommenen Baumbestand zu erhalten, zu pflegen und zu mehren. Dresden zählt derzeit einen Bestand von etwa 104.000 Bäumen – davon rund 54.550 Straßenbäume. Mehr als 140 Baumarten prägen das Stadtbild.
Werden Bäume gefällt, trägt das Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft die Verantwortung für Neupflanzungen. Neben typischen, am stärksten vertretenen Straßenbaumarten wie Linde, Ahorn und Kastanie wachsen zunehmend auch Exoten wie Ginkgo, Lederhülsenbaum und Japanischer Schnurbaum auf den öffentlichen Grünflächen im Stadtgebiet. Sie erweisen sich als resistenter im Umgang mit neuesten Umweltfaktoren wie Feinstaub und Überhitzung. Z.B. der Glockenbaum wächst unerbittlich sogar auf Schotterplätzen oder aus Asphaltritzen.
Bürger*innen können in Dresden wahlweise selbst die Lücke füllen, die durch einen gefällten Baum entstanden ist: Mit einer Spende in den FONDS STADTGRÜN kann man als Privatperson, Geschäftsinhaber_in, Verein oder Gruppe für die Neupflanzung von Straßenbäumen und Bäumen in Park- und Grünanlagen sorgen.
eingestellt am 01.02.2022 von Philine Schlick, Headerbild: Foto der Polizeiwachstelle Altstadt. Foto: PS
Am Wochenende sind Unbekannte in zwei Praxen an der Thomaestraße und der Fetscherstraße eingebrochen. Sie klauten Bargeld – und Impfdosen.
Zwei Praxen in der Johannstadt wurden am Wochenende zur Zielscheibe von Dieben. Die Polizei berichtet:
An der Thomaestraße drangen die Täter*innen offenbar durch ein Fenster in eine Arztpraxis ein und durchsuchten diese. Sie stahlen mehrere Impfdosen, 20 leere Spritzen und rund 100 Euro Bargeld. Sachschaden entstand augenscheinlich nicht.
An der Fetscherstraße hebelten Unbekannte die Zugangstür zu einer Praxis auf, rissen einen Tresor von der Wand und entwendeten diesen. Im Tresor befanden sich mehrere hundert Euro Bargeld. Angaben zur Höhe des Sachschadens liegen bislang nicht vor.