Von Blumen über Müllcontainer bis Werbesegel: Haussprecher*innen und Vonovia beraten über neue Projekte im Wohnhof Hopfgartenstraße

eingestellt am 13.06.2023 von Matthias Kunert (QM Johannstadt), Headerbild: 6. Sitzung des Wohnhofbeirats Hopfgartenstraße am 7.6.2023 in der Kita Tabaluga (Foto: Matthias Kunert)

Am Mittwoch, den 7.6.2023, kamen 9 Haussprecher*innen oder Stellvertreter*innen, zwei Vertreter der Vonovia und das Quartiersmanagement Nördliche Johannstadt zur 6. Sitzung des Wohnhofbeirats Hopfgartenstraße zusammen. Gastgeber war die Kindertagesstätte Tabaluga des Malwina e.V. 

Erste Förderprojekte des Wohnhoffonds 2023 beschlossen – weitere gesucht

In Abänderung der Tagesordnung werden zunächst zwei Anträge auf Förderung aus dem Wohnhoffonds 2023 diskutiert und anschließend beschlossen.

Die Förderung beider Projekte mit insgesamt rund 515 EUR wird einstimmig beschlossen. Anschließend werden weitere Projektideen für die Verwendung des Wohnhoffonds 2023 diskutiert, für den die Vonovia und der Stadtteilbeirat Johannstadt jeweils 2.000 EUR zur Verfügung gestellt hatten. Im Gespräch sind u.a.

  • die Aufbereitung von aus den Kellern entfernten herrenlosen Fahrrädern zur Weitergabe an soziale Einrichtungen im Stadtteil,
  • die erneute Durchführung der Malstraße am Zaun der Kindertagesstätten im Wohnhof im Rahmen der interkulturellen Wochen Anfang Oktober 2023,
  • die erneute Durchführung eines Martinsumzugs im November 2023 mit Musikkappelle und anschließendem Glühwein- / Punschausschank,
  • ein interkulturelles Fest im Wohnhof, um den Kontakt zwischen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund zu fördern,
  • Aktivitäten im Zuge des geplanten Aktionstags Sperrmüll (siehe unten),
  • eine Weihnachtsfeier.

Menschen, die dabei helfen möchten, diese oder weitere Projektideen im Wohnhof in die Umsetzung zu bringen, werden gebeten, sich mit dem Quartiersmanagement Nördliche Johannstadt in Verbindung zu setzen. Da die Mittel des Wohnhoffonds für 2023 nur noch in der nächsten Beiratssitzung am 27.9.2023 vergeben werden können, bittet das Quartiersmanagement um die Einreichung von Projektanträgen bis 10.9.2023 und unterstützt gern bei der Antragsstellung.

Der Wohnhofbeirat beschließt die ersten Förderprojekte des Wohnhoffonds 2023 (Foto: Matthias Kunert)

Die Kita Tabaluga stellt sich vor und bietet Unterstützung an

Frau Hartmann von der Kita Tabaluga, gibt einen kurzen Einblick in die Arbeit der Kindertagesstätte, in der 160 Kinder betreut werden. Die Kinder wohnen großteils im Wohnhof, ihre Familien stammen aus 25 Ländern. Um der Sprachenvielfalt begegnen zu können, verfügt die Kita auch über arabisch, tschechisch, ukrainisch und englisch-muttersprachliche Pädagog*innen. Die Kita Tabaluga bringt sich in viele Aktivitäten im Stadtteil mit ein. U.a. wurde kürzlich gemeinsam mit “Wir sind Paten” ein von der Vonovia unterstützter Fahrradkurs durchgeführt. Auch hat die Kita die Antragstellung und einen maßgeblichen Teil der Organisation der Malstraße und des Martinsumzugs im vergangenen Jahr übernommen.

Gemeinsam wird im Anschluss unter anderem überlegt, ob und wie die Kita dazu beitragen kann, den Wohnhofbeirat und die damit verbundenen Mitwirkungsmöglichkeiten bei Familien mit Migrationshintergrund bekannter zu machen, da der Anteil der Haussprecher*innen mit Migrationsanteil bislang nur klein ist. Als erste konkrete Aktivität wird die Vorstellung des Wohnhofbeirats bei dem von der Kita ins Leben gerufenen Elterncafé ins Auge gefasst, das im September erstmals stattfinden soll.

Containerstandplätze an der Elisenstraße und Blumenwiese Gerokstraße werden umgestaltet

Den größten Teil der Sitzung machte wie immer der Austausch zum Umsetzungsstand der Bewohneranliegen aus. Die Vonovia stellte die Planungen zum Umbau der Containerstandplätze an der Elisenstraße 30/32 und 34/36 vor, die ähnlich der bereits umgestalteten Stellplätze an der Pfotenhauerstraße mit einer Umzäunung und Zuordnung zu den Hauseingängen sowie einer Erweiterung um blaue Papiertonnen einhergehen soll. Auf Wunsch aus dem Wohnhofbeirat wurden die Planungen inzwischen auch so umgestaltet, dass die vorhandenen Bäume an der Elisenstraße vollständig erhalten bleiben können.

Vorgestellt wurde zudem die bereits in der letzten Sitzung angesprochene Umgestaltung der Blühwiese an der Gerokstraße, die die Abzäunung von zwei Biotopen vorsieht, jedoch den unvermeidbaren Trampelpfad von der Straßenbahnhaltestelle in Richtung Rettungswache nun mit einbeziehen soll. Vorgesehen sind ähnlich des von Herrn Vogel über den Wohnhoffonds umgesetzten Projektes “Naturschutz und biologische Vielfalt” an der Elisenstraße auch Informationstafeln, die über die Funktion der Habitate informieren. Kontrovers diskutiert wurde die ursprünglich auf Wunsch der anliegenden Haussprecher*innen in die Planung aufgenommene Sitzecke. Zwar bestand weiterhin der Wunsch, die Biotope auch als Aufenthaltsort zugänglich zu machen. Aufgrund einer befürchteten nächtlichen Ruhestörung durch wohnhoffremde Menschen im Umfeld der Straßenbahnhaltestelle wurde jedoch beschlossen, die Sitzecke nicht an der Gerokstraße, sondern im Zuge der Umgestaltung der Containerplätze an der Hopfgartenstraße im Innenhofbereich zu realisieren. Eine entsprechende Planung wird von der Vonovia in der nächsten Beiratssitzung vorgestellt.

Herr Dietze und Herr Wuttke von der Vonovia informieren über die Planung der Wiesengestaltung an der Gerokstraße (Foto: Matthias Kunert)

Umsetzung der Bewohneranliegen kommt weiter voran

Wie in jeder Beiratssitzung, konnten Vonovia und Quartiersmanagement auch dieses Mal über Fortschritte bei der Umsetzung der Liste der Bewohneranliegen aus Hausversammlung und Beiratssitzungen berichten und zugleich neue Vorschläge zur Prüfung mitnehmen. So berichtete die Vonovia über die begonnene Fahrradbereinigungsaktion und die fortgesetzte Briefkastenbeschriftung. Zum Anliegen der Balkonkraftwerke wurde informiert, dass ein Nachrüsten der erforderlichen Balkonsteckdose nach Prüfung durch den Elektriker auf Mieterkosten möglich ist. Für den Hitzeschutz wird auf Anregung des Beirats gerade ein einheitlicher Vorschlag erarbeitet, der dann allen Mieter unterbreitet werden soll. Um wie aus dem Beirat angeregt der freien Zugänglichkeit der umgebauten Containerstandplätze entgegenzuwirken, wurde die Eingangstür des Containerstandortes Pfotenhauerstraße 20 testweise mit einem Knauf ausgestattet. Da häufig jedoch Kinder zum Müllentsorgen geschickt werden, denen die Eltern aus Verlustangst keine Schlüssel mitgeben, soll zunächst beobachtet werden, ob diese Maßnahme tatsächlich zur Verbesserung oder eher zur Verschlechterung der Sauberkeit des Standorts beiträgt.

Diskutiert wurde weiterhin über Möglichkeiten zur besseren Diebstahlsicherung der Fahrräder im Keller, etwa durch Ösen im Boden, festmontierte Stangen oder die Einführung von Fahrradkellerbenutzungschips. Zur Sicherung des erneut beschädigten Wandbilds im Durchgang wurde eine brandschutzgerechte Versiegelung gefunden, die aufgebracht werden soll.

Der Aktionstag Sperrmüll im zweiten Halbjahr konnte noch nicht mit der Stadtreinigung abgestimmt werden, soll aber an einem Samstag im Oktober stattfinden. Die Beiräte sprechen sich dafür aus, die gemeinschaftliche Keller- und Wohnungsentrümpelung mit einer kleinen Feier ausklingen zu lassen. Ein entsprechender Antrag für den Wohnhoffonds soll in die nächste Sitzung des Beirats eingebracht werden.

Das Quartiersmanagement berichtet über die Eröffnung der Lili-Elbe-Straße als neuen Aufenthaltsort auch für Jugendliche und die damit einhergegangene Vergrößerung des Altglascontainerstandorts an der südlichen Pfeifferhannsstraße hin. Auf Anregung aus dem Wohnhofbeirat habe das zuständige Amt für Stadtplanung und Abfallwirtschaft zudem die Abholfrequenzen der Containerstandplätze Gerokstraße / Hans-Grundig-Straße sowie Hopfgartenstraße veranlasst. im Hinblick auf die Schaffung aufsuchender Sportangebote für Jugendliche sei ein erstes Gespräch mit Sportjugend und Kinderschutzbund geführt worden. Der Kinderschutzbund, der ab 2024 von der Schokofabrik seine Jugendarbeit mobil gestaltet, habe signalisiert, die Sportinteressen von Jugendlichen erfragen und in Abhängigkeit davon sportliche Angebote in die mobile Jugendarbeit mit aufnehmen zu wollen.

Die nächste Sitzung des Wohnhofbeirats findet am 7. Juni 2023 von 17-20 Uhr statt.

>> Sitzungsunterlagen (Download PDF)

Das Protokoll zur Beiratssitzung wird nach Erstellung und Freigabe durch die Beiratsmitglieder auf den Sitzungsseiten des Wohnhofbeirats zum Download bereitgestellt. Hier finden sich auch Informationen zu allen früheren Beiratssitzungen. Die Beiratssitzungen sind öffentlich. Für eine Reihe von Hauseingängen werden Haussprecher*innen noch gesucht. Wer sich in die Beiratsarbeit mit einbringen möchte, kann sich gern beim Quartiersmanagement melden:

Stadtteilbüro im Johannstädter Kulturtreff (Obergeschoss)
Ansprechpartner: Matthias Kunert, Torsten Görg
Elisenstraße 35, 01307 Dresden
Tel. 0351-21961804
E-Mail: info@qm-johannstadt.de

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