Im April 2022 nahm der Wohnhofbeirat Hopfgartenstraße seine Arbeit auf, ein Beteiligungsgremium aus aktuell 11 Haussprecher*innen der einzelnen Hauseingänge und der Vonovia. Unterstützt vom Quartiersmanagement Nördliche Johannstadt fanden seitdem 13 Beiratsitzungen statt, in denen über die Umsetzung von Bewohneranliegen und die Förderung von Projekten im Wohnhof Pfotenhauer- / Hopfgarten- / Elisenstraße (kurz: Wohnhof Hopfgartenstraße) beraten wurde. Nach drei Jahren wollen wir zurückblicken: Warum wurde das Projekt gestartet? Wie wurde der Beirat gebildet? Was wurde dabei erreicht und was nicht?
Warum das Projekt gestartet wurde und wer dahinter steht?
Der im Eigentum der Vonovia befindliche Wohnhof in der Dresdner Johannstadt zählt 28 Hauseingänge mit jeweils 40 Haushalten und rund 2.200 Bewohner*innen. Unter den Bewohner*innen sind sowohl Alteingesessene, die seit dem Bau der Gebäude in den 70er Jahren hier leben, als auch Zugewanderte aus der ehemaligen Sowjetunion, aus Syrien, Iran, Afghanistan, Libyen und mehr als 50 anderen Ländern. Bei rund 50% der Wohneinheiten hält die Landeshauptstadt Dresden Belegungsrechte. Ausgangspunkt des Projektes waren Konflikte und Herausforderungen im Zusammenleben, etwa im Hinblick auf Ordnung und Sauberkeit, Mülltrennung, Ruhezeiten, Lärmbelästigung, Sicherheit, Anonymität und Vereinsamung, die in Beschwerden bei der Stadt und beim im städtischen Auftrag tätigen Quartiersmanagement mündeten.
Da der Wohnhof Hopfgartenstraße in Zusammensetzung und Problemlagen charakteristisch für viele weitere Wohnhöfe in Dresden ist, unterstützt die Landeshauptstadt seit 2021 hier parallel zur von der Vonovia durchgeführten Gebäudemodernisierung ein Modellprojekt. Das vom Quartiersmanagement in Zusammenarbeit mit „Willkommen in Johannstadt e.V.“ und der Vonovia initiierte Projekt zielte darauf ab, die Bewohnerschaft intensiver zu beteiligen, Eigeninitiative und Engagement zu fördern, Konflikte zu reduzieren und ein gutes Zusammenleben im Wohnhof zu stärken. Damit sollten auch Erfahrungen für andere Wohnhöfe in Dresden mit ähnlicher Ausgangssituation gewonnen werden.
Die zunächst beim Verein “Willkommen in Johannstadt” angesiedelte Projektkoordination wurde 2021 vom Stadtbezirksbeirat Altstadt und 2022 vom Sozialamt der Landeshauptstadt Dresden gefördert. Seit 2023 wird das Projekt in Kooperation von Vonovia und Quartiersmanagement fortgeführt. Das Quartiersmanagement ist im Auftrag des Amtes für Stadtplanung und Mobilität tätig und wird unter Einsatz von Städtebaufördermitteln aus dem Programm „Sozialer Zusammenhalt“ finanziert.
Wie der Wohnhofbeirat gebildet wurde
Aufbauend auf einer 2019 durchgeführten Umfrage und einer 2020 durchgeführten Projektwerkstatt zum Zusammenleben im Wohnhof wurden in den Jahren 2021 und 2022 Hausversammlungen durchgeführt. Ziel dieser Hausversammlungen war es, a) die Bewohner miteinander in Kontakt und die wahrgenommenen Probleme und Lösungsvorschläge auf den Tisch zu bringen sowie b) jeweils eine Person als Haussprecher*in zu bestimmen, die viermal im Jahr ihren Hauseingang in einem Wohnhofbeirat mit der Vonovia vertritt. Die Versammlungen verliefen trotz erfolgter Einzelansprache der Bewohner*innen durch „Willkommen in Johannstadt“ nur teilweise erfolgreich: Während in einigen Hauseingängen bis zu 16 Personen teilnahmen, erschienen bei anderen nur wenige oder gar keine Bewohner*innen. Positiv war, dass sehr viele Bewohneranliegen und Maßnahmenvorschläge zusammengetragen wurden. Allerdings fanden sich zunächst nur in 10 der 28 Hauseingänge Bewohner*innen, die bereit waren, ehrenamtlich ihren Hauseingang im Wohnhofbeirat zu vertreten.
Der als Beteiligungsgremium der Vonovia gegründete Wohnhofbeirat nahm im April 2022 seine Arbeit auf. Bis April 2025 kam der Beirat zu 13 Sitzungen zusammen, an denen im Schnitt jeweils 10 Haussprecher*innen und / oder stellvertretende Haussprecher*innen sowie eine Vertretung der Vonovia teilnahmen. Aufgaben des Wohnhofbeirats sind 1) die Beratung zur Umsetzung von Bewohneranliegen sowie 2) die Förderung des Bewohnerengagements bei der Verbesserung des Zusammenlebens. Die Vorbereitung, Leitung und Dokumentation der Sitzungen übernahm in enger Zusammenarbeit mit der Vonovia das im städtischen Auftrag tätige Quartiersmanagement Nördliche Johannstadt. Die aktuelle Zusammensetzung des Wohnhofbeirats sowie die Ergebnisse aller Beiratssitzungen sind auf www.johannstadt.de/wohnhofbeirat einsehbar.

Was durch die Arbeit des Wohnhofbeirats erreicht wurde
In der dreijährigen Arbeit des Wohnhofbeirats wurden insbesondere folgende Ergebnisse erzielt:
Ad 1) Beratung zur Umsetzung von Bewohneranliegen
Bis Ende 2024 wurden auf der Anliegenliste des Wohnhofbeirats 250 teilweise sehr kleinteilige Maßnahmenvorschläge in den Themenfeldern „Ruhe“, „Sicherheit“, „Ordnung und Sauberkeit“, „Gestaltung Wohnumfeld und Mobilität“, „Gemeinschaftsleben“ sowie „bezahlbare und erneuerbare Energie“ erfasst und nach und nach in den Beiratssitzungen beraten. Zum aktuellen Stand sind 151 dieser Vorschläge umgesetzt. 24 Vorschläge wurden als „in Vorbereitung“, 18 als „in Prüfung“, 50 als „nicht umsetzbar“ und sieben als „zurückgestellt“ eingestuft. Die detaillierte Anliegenliste ist online unter www.johannstadt.de/gremien/wohnhofbeirat/bewohneranliegen einsehbar.
Beispiele für umgesetzte Anliegen sind demnach:
- Die Einzäunung und Vergrößerung der Containerstandplätze mit integrierten Papp- und Papiertonnen sowie deren Beschilderung mehrsprachig und mit Piktogrammen
- Die Bündelung der Entsorgungstermine für illegal entsorgten Sperrmüll mit der Folge einer deutlichen Senkung der entsprechenden Betriebskostenumlagen
- Die Aufklärung zur korrekten Müllentsorgung über mehrsprachige Flyer
- Die Entrümpelung der Keller von alten Fahrrädern sowie die Durchführung einer einmaligen kostenlosen Kellerentrümpelung im Rahmen eines Aktionstags im Oktober 2023
- Die Transparentmachung der Sicherheitssituation im Rahmen von Gesprächen mit dem Bürgerpolizisten und eines Runden Tischs zur Ordnung und Sicherheit
- Die Aufstellung weiterer Sitzgelegenheiten, darunter auch eine vis-á-vis-Bank (Erzählbank)
- Die Pflanzung von Gehölzen und die Anlage einer Blühwiese
- Die Aufstellung einer Fahrradbox für ein auf Spendenbasis verleihbares Lastenrad

Aktuell in Vorbereitung sind die Verbesserung der Beleuchtung im Wohnhof und die Installation von Hundetoiletten.
Das im Austausch einfließende Wissen der Haussprecher*innen sorgte zudem dafür, dass manche Probleme mit ganz kleinen Maßnahmen lösbar wurden. So erklären jetzt Hinweisschilder die Handhabung der elektrischen Kellertüren und sorgen dafür, dass die Türen nicht mehr regelmäßig blockiert und zerstört werden. Ebenfalls auf Hinweis aus der Bewohnerschaft wurden Abstandsschienen an den neuen Containerplätzen angebracht, die das Verschieben der Container bis an den Zaun verhindern und damit ermöglichen, dass auch Kinder die Container öffnen können und den Müll nicht mehr davor ablegen müssen.
Auch die Stadt trug mit eigenen Maßnahmen zur Umsetzung von Bewohneranliegen bei, etwa durch die Ermöglichung der kostenlosen Sperrmüllentsorgung für Dresden-Pass-Inhaber*innen, die Vergrößerung und die Erhöhung der Abholfrequenzen von Glascontainern, die Neumarkierung von Parkflächen und die Schaffung von Begegnungsräumen im Umfeld, z.B. auf der neugestalteten Lili-Elbe-Straße, im Integrativen Familienzentrum des Kinderschutzbundes oder im noch im Bau befindlichen Stadtteilhaus an der Pfeifferhannstraße.
Wo Vorschläge nicht umsetzbar waren oder zurückgestellt werden mussten, wurden die Gründe der Nichtumsetzbarkeit transparent gemacht. So wurde beispielsweise die Kameraüberwachung der Müllstandplätze durch die Vonovia aus Datenschutzgründen abgelehnt. Die gewünschte Öffnung des Schulaußengeländes der benachbarten 102. Grundschule „Johanna“ im Rahmen eines städtischen Modellprojektes wurde aufgrund der kommunalen Haushaltssituation zurückgestellt.
Vom Quartiersmanagement zusammengestellte Hinweise geben den Haussprecher*innen Handlungsempfehlungen bei der individuellen Unterstützung bei verschiedenen Problemsituationen.
Ad 2) Die Förderung des Bewohnerengagements
Um das Bewohnerengagement im Wohnhof zu intensivieren, wurde 2022 ein Wohnhoffonds eingerichtet. Die Gelder wurden zur Hälfte von der Vonovia und zur anderen Hälfte vom Stadtteilbeirat Johannstadt aus Mitteln des Verfügungsfonds Nördliche Johannstadt bereitgestellt. Über die Verwendung der Mittel entscheidet der Wohnhofbeirat. 2022 bis 24 wurden über den Wohnhoffonds insgesamt 22 Projekte mit rund 10.000 EUR gefördert. Alle bislang geförderten Projekte können auf www.johannstadt.de/typ/wohnhoffonds-hopfgartenstrasse eingesehen werden.
Gefördert wurden unter anderem folgende Projekte:
- Die Wiederherstellung und Pflege von insektenfreundlichen Wiesen, Gehölze und Mieterbeeten,
- Die Anlage von Kinderhochbeeten
- Die Vermietung und Bekanntmachung des Lastenrads Eli-Hop-Pfo
- Die Neugestaltung und anschließende Eröffnung des Durchgangs zum Bönischplatz mit zwei großen Wandbildern als Märchenpassage
- Die Anlage einer Sitzecke mit Rosenpergola
- Die Aufbereitung der defekten, aus den Kellern entfernten herrenlosen Fahrräder und deren Übergabe an Lebenshilfe und 101. Oberschule
- Die Plakataktion „Unser Zuhause soll sauber bleiben“, bei 5. Klässler*innen der benachbarten 101. Oberschule “Johannes Gutenberg” großformatige Plakate zu den Themen Müllentsorgung, -trennung und -vermeidung gestalteten und anschließend in den Foyers der 28 Hauseingänge im Wohnhof ausstellten
- Die Durchführung eines jährlichen Hoffestes mit den Kitas im Wohnhof
- Die Durchführung eines jährlichen Laternenumzugs anlässlich des Martinstags
- Die Einrichtung einer Suche-Biete-Tafel an der Kita Hopfgartenstraße 9
- Die Durchführung oder Umrahmung weiterer Veranstaltungen im Wohnhof mit Begegnungsangeboten und Infoständen, z.B. Aktionstag Müllentsorgung, Weihnachten vor der Haustür, Anwohnerfest Hopfgartenstraße.

Mit Unterstützung des Quartiersmanagements wurden Kooperationen des Wohnhofbeirats mit den Kitas, Schulen und weiteren Einrichtungen im Umfeld initiiert, die bereits in eine Reihe gemeinsamer Projekte mündeten und auch in Zukunft fortgesetzt werden sollen. So beteiligen sich an den in Kooperation mit den Kitas im Wohnhof durchgeführten Hoffesten und Laternenumzügen jedes Jahr Hunderte Familien verschiedener Altersgruppen und kultureller Herkunft.

Erfolgsbewertung – Wo haben sich die Erwartungen erfüllt, wo nicht?
Um den Erfolg des Projektes zu bewerten und über die weitere Projektausrichtung zu beraten, wird das Projekt von einer Steuerungsgruppe aus Vertreter*innen von Vonovia, verschiedenen Ämtern der Stadtverwaltung, Haussprecher*innen, Willkommen in Johannstadt e.V. und Quartiersmanagement begleitet. In ihrem letzten Treffen am 5.1.2024 hat die Steuerungsgruppe den bis dahin erreichten Stand der Projektumsetzung positiv bewertet. Gemessen an den Herausforderungen und den Erfahrungen mit ehrenamtlichem Engagement in anderen Stadtteilen mit besonderem Entwicklungsbedarf sei viel erreicht worden.
Wichtige Erfolge sind insbesondere:
- die etablierte gute Kommunikation und konstruktive Zusammenarbeit zwischen Haussprecher*innen und Vonovia
- die Überwindung bzw. Reduktion der anfänglichen Spannungen zwischen Mieterschaft und Vonovia – auch die Anzahl der Beschwerden ist seitdem deutlich zurückgegangen
- die vielen aufgenommenen Vorschläge aus der Bewohnerschaft, von denen ein Großteil umgesetzt wurde und bei nichtumsetzbaren Vorschlägen Transparenz hergestellt wurde, warum eine Umsetzung nicht möglich ist
- das hohe Engagement v.a. der Haussprecher*innen, das sich in der kontinuierlichen Teilnahme und Mitwirkung an den Beiratssitzungen und in der Mitwirkung bei Projekten ausdrückt und auch ein Beispiel für gelebte Demokratie darstellt
- der deutliche Zuwachs an von Bewohner*innen getragenen oder mitgestalteten Projekten im Wohnhof: Nachdem im Verfügungsfonds Nördliche Johannstadt in den sieben Jahren vor dem Start des Wohnhofprojektes 2015-2021 so gut wie keine Projekte aus dem Wohnhof beantragt wurden, hat die direkte Zurverfügungstellung der Mittel an den Wohnhofbeirat dazu beigetragen, dass die verfügbaren Mittel auch im Wohnhof gut genutzt werden und bislang 22 Projekte mit intensiver Bewohnerbeteiligung umgesetzt werden konnten.
Damit ist eine solide Basis erreicht.
Noch nicht erfüllt wurden die Erwartungen hinsichtlich:
- einer breiteren Einbindung der Bewohnerschaft: Zwar konnte die Zahl der Haussprecher*innen trotz einiger Wechsel in etwa stabil gehalten werden, jedoch waren die Bemühungen um eine Vergrößerung des Wohnhofbeirats um Vertreter*innen der noch fehlenden Hauseingänge bislang kaum erfolgreich. Auch die umgesetzten Förderprojekte wurden bislang meist aus dem Kreis der engagierten Haussprecher*innen getragen. Manche Alteingesessene sind desillusioniert und haben die Hoffnung auf Veränderung und (Selbst-)Wirksamkeit aufgegeben. Neuzugezogene Bewohner*innen mit Migrationshintergrund haben oft andere prioritäre Herausforderungen wie Spracherwerb, Arbeitssuche, Familiennachzug und Integration im neuen Umfeld, sind mit den Möglichkeiten einer aktiven Mitgestaltung des Gemeinwesens oft nicht vertraut und rücken sich ungern bei einer Wahl in den Vordergrund. Der eingeschlagene Weg der Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit und der Zusammenarbeit mit Kitas, Schulen und anderen Einrichtungen im Umfeld soll hier fortgeführt werden. Erfolge brauchen aber Geduld und einen langen Atem.
- einer umfassenden Lösung für die großen Problemfelder (Lärm, Müll, Konflikte): Obwohl gerade beim Thema Ordnung und Sauberkeit sichtbare Fortschritte erzielt wurden, ist eine vollständige Überwindung der Herausforderungen in den genannten Problemfeldern bislang nicht gelungen und sicher auch nicht realistisch. Um etwa den abendlichen Lärm zu reduzieren, bedarf es angesichts weggefallener Aufenthaltsräume wie der Skateranlage auf dem ehemaligen Plattenwerksgelände anderer (Frei-)Räume für Kinder und Jugendliche, deren Schaffung sich im verdichteten Wohnumfeld nicht einfach gestaltet. Um das Problem illegaler Sperrmüllentsorgung weiter zu reduzieren, bedarf es weiterer und kontinuierlicher Aufklärung und Sensibilisierung für die korrekte Müllentsorgung. Die in Kooperation mit den benachbarten Schulen angestoßenen Projekte sind hier erste Schritte und sollen fortgeführt werden. Auch der Bedarf an Kulturmittlung und Integrationsarbeit besteht fort. Da die Bemühungen des Willkommen in Johannstadt e.V. um Gewinnung von Kulturmittlern in der Anfangsphase des Projektes nicht erfolgreich verliefen, wurde eine Zusammenarbeit mit dem stadtweiten Kulturmittlerprojekt „Stadtteilmütter“ angestoßen.
Generell bleibt festzustellen, dass in Zusammenarbeit von engagierten Bewohner*innen, Wohnungseigentümer und Stadt Verbesserungen in vielen Problemfeldern möglich sind. Allerdings können die Rahmenbedingungen einer unzureichenden sozialen Mischung auf diese Weise nicht geändert werden. Angesichts des Nebeneinanders vieler Bewohner*innen mit individuellen Herausforderungen und des aufgestauten Frusts bedarf die Förderung und Aktivierung eines breiten Bewohnerengagements aus allen Milieus und Kulturgruppen Geduld und Stetigkeit. Auf diese Weise besteht die Chance, verlorengegangenes Vertrauen wieder aufzubauen und mehr Menschen für eine demokratische Mitgestaltung des Gemeinwesens zu gewinnen.
Und wie geht es jetzt weiter?
Im Jahr 2025 wird der Wohnhofbeirat Hopfgartenstraße letztmalig durch das bis 2026 auslaufende Quartiersmanagement begleitet. Inwieweit und auf welche Weise der Wohnhofbeirat und der Wohnhoffonds über 2025 hinaus fortgeführt werden können, wird derzeit durch die Vonovia im Austausch mit den Beiratsmitgliedern, dem Quartiersmanagement sowie der Landeshauptstadt beraten. In seiner Sitzung am 29.1.2025 hat der Wohnhofbeirat einen Änderungsentwurf der Geschäftsordnung beschlossen, um den bisher als Beteiligungsgremium der Vonovia definierten Wohnhofbeirat zukünftig als gemeinsames Gremium von Vonovia und Bewohner*innen des Wohnhofs fortzuführen. Anstelle der Wahl in Hausversammlungen sollen Haussprecher*innen zukünftig per Beschluss in den Beirat aufgenommen werden. Die von den Mitgliedern zukünftig für zwei Jahre gewählten Sprecher*innen des Beirats sollen die Leitung der Sitzungen übernehmen. Eine Reihe von Vereinfachungen wie der Verzicht auf ausführliche Protokolle sollen Voraussetzungen schaffen, um den Wohnhofbeirat schrittweise in die Selbstorganisation zu überführen.
Aufgrund des hohen Aufwands der Hausversammlungen und der damit gewonnenen Erfahrungen ist das gewählte Vorgehen nicht 1:1 in anderen Wohnhöfen reproduzierbar. Allerdings sollen Erfahrungen aus der Johannstadt auch bei der Entwicklung weiterer Wohnhöfe mit besonderen Entwicklungsbedarfen genutzt werden. Die Quartiersmanagements Johannstadt, Prohlis und Südhöfe (Budapester Straße) stehen dazu bereits im Austausch.