Bildungspaket unterstützt einkommensschwache Familien beim Schulstart – Schüler erhalten 116 Euro für Schulartikel

eingestellt am 16.08.2023 von Andrea Schubert (Stadtteilverein), Headerbild: Zuckertüte, Foto: Andrea Schubert

Neue Hefte, Blöcke, Stifte, Sportsachen, Bildungsticket, Kennenlernfahrt… Das neue Schuljahr beginnt für die insgesamt rund 60.000 Dresdner Schülerinnen und Schüler und ihre Eltern mit vielen Ausgaben. متابعة قراءة Bildungspaket unterstützt einkommensschwache Familien beim Schulstart – Schüler erhalten 116 Euro für Schulartikel

Radroute Dresden Ost: Bürgerinformationsveranstaltung am 29. Juni – zum Abschnitt zwischen Straßburger Platz und Stresemannplatz

eingestellt am 23.06.2023 von Andrea Schubert (Stadtteilverein), Headerbild: Bauzaunbanner Fahrradstraße, Bild: Landeshauptstadt Dresden

Am Donnerstag, 29. Juni 2023, 18 Uhr informiert die Stadtverwaltung zur Umsetzung des westlichen Abschnitts der Radroute Dresden Ost zwischen Straßburger Platz und Stresemannplatz. متابعة قراءة Radroute Dresden Ost: Bürgerinformationsveranstaltung am 29. Juni – zum Abschnitt zwischen Straßburger Platz und Stresemannplatz

Rückblick: Aktion für sichere Schulwege auf der Pfotenhauerstraße

eingestellt am 30.05.2023 von Andrea Schubert (Stadtteilverein), Headerbild: Temporäre Radwegmarkierung Pfotenhauerstraße Foto: Fuss- und Radentscheid Dresden

Am 05.05.2023 fand von 07:00 bis 17:00 auf der Pfotenhauerstraße eine Aktion für sichere Schulwege statt. Die Initiative Fuß- und Radentscheid Dresden hatte einen symbolischen Radweg eingerichtet und die Aktion mit Unterstützung des Elternrates der 102. Grundschule Johanna umgesetzt. متابعة قراءة Rückblick: Aktion für sichere Schulwege auf der Pfotenhauerstraße

Aktionstag “Ohne Mutigsein mit dem Rad zur Schule – Sichere Schulwege auf der Pfotenhauerstraße” am 5. Mai, 7-17 Uhr

eingestellt am 03.05.2023 von Andrea Schubert (Stadtteilverein), Headerbild: Plakat Sichere Schulwege Pfotenhauerstraße Bild: Fuß- und Radentscheid Dresden

Am 5. Mai will der Elternrat der 102. Grundschule und die Initiative Fuß- und Radentscheid Dresden zwischen 7 und 17 Uhr zeigen, wie Radfahrstreifen und ein Zebrastreifen zur Sicherheit vieler hundert Kinder beitragen könnten.

متابعة قراءة Aktionstag “Ohne Mutigsein mit dem Rad zur Schule – Sichere Schulwege auf der Pfotenhauerstraße” am 5. Mai, 7-17 Uhr

Siegerentwurf für Ersatzneubau der 101. Oberschule steht fest – Baustart im Frühjahr 2026 an der Cockerwiese

eingestellt am 24.04.2023 von Andrea Schubert (Stadtteilverein), Headerbild: Innenansicht 101. OS © BE Berlin GmbH

Die Landeshauptstadt Dresden plant an der Cockerwiese einen Ersatzneubau für die 101. Oberschule “Johannes Gutenberg”, weil der bisherige Standort der Schule an der Pfotenhauer Straße in der Johannstadt zu klein ist und die Dresdner Oberschulen großen Zulauf haben. متابعة قراءة Siegerentwurf für Ersatzneubau der 101. Oberschule steht fest – Baustart im Frühjahr 2026 an der Cockerwiese

Jugend-Ausgabe der ZEILE

eingestellt am 30.01.2023 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Mitschreiben, mitbestimmen, mitgestalten - Jugendliche haben die nächste Ausgabe des Stadtteilmagazins ZEILE zur freien Verfügung.

 

Der ganze Raum von 44 Seiten Stadtteilmagazin steht frei zur Gestaltung. Die kommende Ausgabe der ZEILE setzt das Titelthema JUGEND in den Fokus. 

 

Der Stadtteil verändert sich, wird – bei vergleichsweise hohem Alters-Anteil Jahr um Jahr jünger! Seit zweieinhalb Jahren versteht die ZEILE es als ihren Beitrag, den Stadtteil auf unterschiedlichen Ebenen zu vernetzen und das Leben und Tun vieler Menschen im Stadtteil darzustellen: Für mehr Einblick, mehr Dialog, mehr Offenheit und Auseinandersetzung, mit wechselnden Schwerpunktthemen.

 

Wie geht es jungen Menschen im Stadtteil?

Auf die als prekär eingeschätzte und z.T. besorgniserregende Situation von Kindern und Jugendlichen im Johannstädter Stadtteil hat der jüngst an den Stadtrat gesandte Offene Brief der Johannstädter Stadtteilrunde hingewiesen. Dazu zählt der Fakt der drohenden Schließung des Jugendclub EULE , der Wegfall des Skaterplatzes genauso wie die Raum- und Personalnot sozialer Arbeit besonders an Schulen und Horteinrichtungen der Johannstadt. Und trotzdem wachsen ja junge Menschen hier auf – was sagen sie selbst: Wie geht’s Euch in der Johannstadt?

Der Aufruf JUGEND richtet sich an Menschen, die jung sind oder es auch einmal waren: Jugendliche in der Johannstadt, die Lust darauf haben, Ausgabe 6 des Johannstädter Stadtteilmagazins mitzugestalten, kreativ, in Wort und Bild.

Die ZEILE ist ein Magazin zum Mitmachen und hofft diesmal auf junge Mitschreibende, Einzelne, Freund*innen, Gruppen, Schulklassen, von 6 bis 26, die ihre Sicht, ihren Eindruck, ihre Stimme einbringen. 44 Seiten stehen zur Verfügung!

 

JUNG sein in der Johannstadt – was heisst das?

Jede Idee, Hinweise, Kontakte, alles zählt.
Ein gutes Bild ist schon ein Beitrag!

Wo fühlt Ihr Euch wohl? Worin wünscht Ihr Euch, gehört zu werden? Was braucht Ihr? Was wollt Ihr wissen? Und was würdet Ihr direkt selbst in die Hand nehmen und gestalten, wenn der Raum dafür da ist? Oder: Was ist die Johannstadt aus jugendlicher Sicht? Was sind gute Aufenthaltsorte? Was geht gar nicht?

 

Der Aufruf geht direkt an alle jungen Menschen im Stadtteil, richtet sich aber auch an Johannstädter Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit, an Schulen, Horte, Vereine, ihren jungen Stimmen hier Gehör zu verschaffen!

> Momentaufnahme – Fundstück – VorOrt – Auf einen Besuch bei… < das sind z.B. Rubriken der ZEILE, die  auf Inhalte warten – sonst: Kreierte Eure eigenen Inhalte: Vorschläge, Beiträge, Fragen, Interviews, Texte, Bilder, Fotos, Statements an:  redaktion@johannstadt.de.

Oder kommt gern mal vorbei im ZEILE-Büro: jeden Donnerstag 15-17h im Johannstädter Kulturtreff,. Elisenstraße 35.

 

Jugendliche machen Zeitung: Die nächste Ausgabe der ZEILE wird JUNG!!

 

Weitere Informationen

Kein Text muss perfekt sein – die Stadtteilredaktion steht bei Fragen hilfebereit zur Verfügung und kann mit jeglichem Anliegen gern kontaktiert werden: Einsendungen ab sofort und bis spätestens Anfang Mai 2023 an:  redaktion@johannstadt.de

“Hey Alter!” beschert Schüler*innen der 101. Oberschule neun Laptops

eingestellt am 09.03.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Die Initiative Hey Alter! übergab der 101. Oberschule neun Laptops zum Verschenken. Foto: Philine Schlick

Die Initiative “Hey Alter!” hat heute in einer feierlichen Übergabe im kleinsten Rahmen Schüler*innen der 101. Oberschule neun Laptops beschert. Diese sind gebraucht, aber voll funktionstüchtig. Sie kommen wie gerufen.

Schulleiterin Juliana Dressel-Zagatowski strahlt. Zumindest ist das unter ihrer Maske zu erahnen. Sie nahm heute im Foyer der 101. Oberschule neun Laptops entgegen, die sie an Schüler*innen verschenken wird. “Wir machen noch die Einweisung und dann werden die in Betrieb genommen!”

Auf der Suche nach alten Laptops

Überbracht haben die Geräte Tina Gruhl und Kai-Uwe Schurig von der IT-Firma PDV-Systeme Sachsen. Ehrenamtlich beteiligen sich beide an der Initiative “Hey Alter!” Diese möbelt gebrauchte Laptops wieder auf und spendet sie jungen Menschen. Gerade in der Krise eine große Unterstützung.

Bislang wurden deutschlandweit über 2300 Laptops durch “Hey Alter!” verteilt. “Wir sind immer auf der Suche nach Unternehmen und Privatpersonen, die ihre alten Geräte spenden”, sagt Kai-Uwe Schurig. Sie werden dann bei PDV-Systeme wieder zum Laufen gebracht. Derzeit herrscht krisenbedingt ein Mangel an überschüssigen Notebooks und Laptops.

Homeoffice und Homeschooling haben technische Geräte und einen Internetanschluss unabdingbar gemacht. Wer über beides nicht in ausreichendem Maße verfügt, wird schnell abgehängt.

Keine Unterrichts-Lücken entstehen lassen

“Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrung und ihre Familien brauchen besondere Unterstützung”, weiß Juliana Dressel-Zagatowksi. “Sie haben nicht viel Zeit.” Es sei schwer, den Anschluss zu finden, wenn Land, Sprache und Schule neu sind. Das Pensum bleibe dasselbe wie für Muttersprachler*innen. Deshalb sei es wichtig, keine Lücken im Unterricht entstehen zu lassen.

Corona habe die Lehr-Situation ohnehin erschwert. “Ich hatte zu meiner Klasse am Anfang nur Kontakt über Quickmessage von Lernsax”, berichtet Hüseyin Küçük, der an der 101. Oberschule als Lehrer für Deutsch als Zweitsprache ist.

Hüseyin Küçük unterrichtet Kinder u.a. aus Afghanistan, Syrien, Bulgarien und Weißrussland. “Viele Fluchtrouten führen über die Türkei”, erzählt er. “Deshalb sprechen viele Kinder türkisch. Das ist praktisch für den Anfang, auch wenn ich im Unterricht nur deutsch spreche.”

Aus dem Lockdown lernen

Nicht alle Kinder haben einen eigenen PC zur Verfügung und kommunizieren via Smartphone. Für den Unterricht abseits der Schule ist das nur begrenzt geeignet, weswegen die neun Laptops händeringend gebraucht werden. Sie sind mit Linux und den gängigen Programmen bespielt, haben funktionstüchtige Kameras und neue Festplatten, stellt Kai-Uwe Schurig vor.

“Bei der Einrichtung eines Internetzugangs helfen unsere Schulsozialarbeiter”, bietet die Schulleiterin an. Denn schon “Papierkram” dieser Art ist für Nicht-Deutschsprachler*innen eine echte Herausforderung.

Ausgestattet mit der richtigen Ausrüstung birgt der Lockdown auch Chancen: “Zahlreiche digitale Kompetenzen haben sich unsere Schüler durch den Umgang mit Technik zuhause angeeignet”, berichtet die Schulleiterin. Aus allen 20 Klassen der 101. Oberschule wurden Empfänger*innen der “neuen alten” Geräte ausgewählt.

Hey Alter! Gebrauchte Laptops für junge Menschen

  • Hey Alter in Dresden unter diesem Link
  • Kontakt: dresden@heyalter.com
  • Projektpartner: PDV Systeme Sachsen

Dresdner Berufsschulzentrum gewinnt eku-Zukunftspreis 2020

eingestellt am 23.12.2020 von Philine Schlick, Headerbild: Garten der Nachhaltigkeit. Quelle: Berufliches Schulzentrum für Agrarwirtschaft und Ernährung

„Nachhaltige Nutzung von Wasserressourcen auf dem Schulgelände Canalettostraße“ – Mit diesem Projekt hat das Berufliche Schulzentrum für Agrarwirtschaft und Ernährung den Sächsischen eku Zukunftspreis für Energie, Klima und Umwelt 2020 gewonnen.

Den Sächsische eku Zukunftspreis hat das Sächsische Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft ausgelobt und mit 5000 Euro dotiert. Die Jury würdigt mit der Prämierung das Berufliche Schulzentrums für Agrarwirtschaft und Ernährung für seinen Einsatz für den Erhalt biologischer Vielfalt, Ressourcenschonung, regionale Wertschöpfung, Gewässerbelebung, Klimaschutz und Klimaanpassung in Sachsen. Mit dem Preisgeld soll die Bewässerungsanlage für das Hopfenfeld auf der Canalettostraße finanziert werden. Der Bau beginnt im Frühjahr 2021.

Seit 2020 Klimaschule

Das Berufliche Schulzentrum für Agrarwirtschaft und Ernährung engagiert sich seit vielen Jahren für Umweltbildung, Klimaschutz und Nachhaltigkeit, was wiederum der Ausbildung zukünftiger Fachkräfte zugutekommt. Im Jahr 2017 entstand am Standort Altroßthal der „Garten der Nachhaltigkeit“. Er begleitet den theoretischen Unterricht praxisnah und ermöglicht den Schülerinnen und Schüler einen Blick über die eigene Berufsausbildung hinaus. Darüber hinaus nimmt die Schulgemeinschaft regelmäßig an den sächsischen Klimakonferenzen teil und trägt seit 2020, als einziges Berufliches Schulzentrum in Sachsen, den Titel „Klimaschule“. Ein schuleigenes Klimaschulteam koordiniert die vielfältigen Projekte.

Kompetenzzentrum der Ernährungsberufe

„Ich freue mich sehr, dass wir so aktive Schulen in Dresden haben, die mit großem Engagement Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz in den schulischen Alltag integrieren. Die kleinen und großen Unternehmen der Region werden von dieser in Altroßthal ausgebildeten Schülergeneration profitieren, sei es bei der Erzeugung von Lebensmitteln oder bei der regionalen Vermarktung“, kommentiert Bildungsbürgermeister Jan Donhauser.

Für die Landeshauptstadt Dresden ist das Berufliche Schulzentrum für Agrarwirtschaft und Ernährung als Kompetenzzentrum der Ernährungsberufe und der grünen Berufe eine herausragende Bildungseinrichtung. Es wird wichtig sein, mit weiteren Planungsmitteln die Weichen zur Sanierung des traditionsreichen Standortes Altroßthal zu stellen. Die Erweiterung der mobilen Raumeinheiten ist in Auftrag gegeben und soll in Kürze umgesetzt werden.

Berufliche Schulzentrum für Agrarwirtschaft und Ernährung

Von Bienen lernen: Jan Sarrazin und der Bienengarten der Johannstadt

eingestellt am 24.10.2020 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Bienenhaltung in der Johannstadt mit Mehrwert für den Stadtteil Foto: Anja Hilgert

Die Flugtätigkeit war noch rege an den Einflugschneisen der Bienenkästen in den Internationalen Gärten e.V. der Dresdner Johannstadt, als noch die Spätsommersonne lockte mit langen Strahlen voll Licht und Wärme, die nicht nur Menschen verwöhnen. Wachenden Auges verfolgt der Imker im Johannstädter Bienengarten die Regsamkeit seiner Bienenvölker zum Ende dieses Bienenjahrs.

Goldrute, Amaranth und Sonnenblumen, auch letzte Kornblumen, Horte von bodenkriechender Kapuzinerkresse, Ringelblumen und die Stände von Klee und Pfefferminze wachsen als später Ausdruck sommerlicher Fülle im Gehege der Johannstädter Bienen. Sie bieten in weit geöffneten Kelchen letzte Bestände an Nektar und Blütenstaub preis. Bienen, die mit ihren Fühlern sehr feinstofflich riechen, finden hier noch späte Nahrung, um die Honigvorräte fürs Überwintern ihres Bienenvolkes weiter aufzustocken.

Letzte Sammlertätigkeiten auf der Johannstädter Bienenweide Foto: Anja Hilgert

Vom weiten Weg der Johannstädter Bienen

Bis die Bienen ein sicheres Zuhause in der Johannstadt gefunden haben, sind gut sechs Jahre vergangen. Die Idee zur Bienenhaltung im Johannstädter Stadtteil kam in einer gärtnernden Gruppe im alten Internationalen Gemeinschaftsgarten auf, der sich damals noch auf der Pfotenhauerstraße, innerhalb der Gleisschlaufe der alten Straßenbahnführung befand. Um den vielen Kindern, die dort im Garten mit wirtschafteten, zu erklären, woher die Früchte kommen, die sie ernten, ging die Interessengemeinschaft für Bienen an den Start.

Michael Beleites, Landwirt und namhafter Akteur der Umweltbewegung zu DDR-Zeiten, stiftete im Frühjahr 2014 einen ausgeflogenen Schwarm aus seinen Beständen und wurde damit Bienenvater des ersten Volkes für die Johannstadt. Es erhielt sein Zuhause auf dem Dach des Wohncontainers in den Internationalen Gärten. Beratung folgte über den Kontakt vom Imkerverein, und weil es damals nicht so war wie heute, wo Imkerkurse für Stadtbienenhaltung aufs Jahr ausgebucht sind, musste man sein Wissen erarbeiten und „das so machen, wie man’s empfohlen bekommt und am Anfang einfach nur mitlaufen“, resümiert Jan Sarrazin den damaligen Einsteig in sein heutiges Tätigkeitsfeld. 

Unter dem Rauch aus dem Smoker ziehen sich die Bienen in den Stock zurück, so kann dieser für einen Einblick aufgedeckt werden
Foto: Anja Hilgert

Tierhaltung verlangt Einigkeit

Arbeit brachte das neue Hobby genug. Über Fördermittel der anstiftung finanzierte der Verein eine erste Ausstattung an Kisten, Rahmen und auch Imker-Schutzkleidung. Es war ein „Sprung ins kalte Wasser“, gesteht Jan Sarrazin, „Was aber gut war, sich gegenseitig zu befruchten und gemeinsam an der Sache zu wachsen.“ Nach einem Jahr war deutlich, wie intensiv und beständig die Betreuung an den Tieren dran sein muss, um sie gesund zu erhalten. Eine mehrköpfige Gruppe stellte sich für die Aufgabe nicht als entsprechend handlungsfähig heraus. Zu weit lag man auseinander, zu langwierig wurden Entscheidungsprozesse, zu unterschiedlich war die Verbindlichkeit. „Tierhaltung verlangt Einigkeit“, betont Jan Sarrazin und zeigte sich bereit, für das Projekt auf lange Sicht verantwortlich zu zeichnen. 

Das Bienenjahr geht zu Ende, die Vorräte in den Waben werden verdeckelt
Foto: Anja Hilgert

Bienenumzug und Quarantäne

Als 2016 die Internationalen Gärten e.V. im Zuge der Flächenumnutzung einem Parkhaus weichen mussten, organisierte er den Umzug auch für die Bienen ins neue Quartier des jetzigen Standorts Ecke Holbein/Permoserstraße. Dort allerdings gab es einen Vorbehalt: Die Bienen konnten vorerst nicht fest stationär aufgestellt werden, da im Laufe der Folgejahre, ungewiss wann genau, ein am Grundstück entlangführender Wegebau geplant war. Ungewissheit war kein guter Standortfaktor für rhythmisch lebende Bienen.

Jan Sarrazin wurde nicht müde, für seine Bienen zu sorgen und brachte die sechs Völker am bestehenden Stellplatz eines befreundeten Imkers unter. Auf der Homepage der Internationalen Gärten war für geraume Zeit zu lesen, die Johannstädter Bienen seien vorübergehend umquartiert und kehrten im Sommer wieder zurück in ihr angestammtes Zuhause. Doch noch hat das Warten auf die ersten Johannstädter Bienenvölker kein Ende. Bis heute stehen sie im Übergangsquartier und können nicht weg. Wegen des Ausbruchs der Amerikanischen Faulbrut bei einem der Imker steht die gesamte Stellfläche geschlossen unter Quarantäne. Die Johannstädter Bienen sind wohlauf, aber nicht reisefähig.

Die Königin gibt permanent Hormone ab und versammelt ihr Volk im unverkennbaren Eigengeruch
Foto: Anja Hilgert

Projektschmiede Bienengarten

Die Abwesenheit der Bienen beförderte unterdessen im Plenum der Internationalen Gärten Gedankenspiele und schließlich den Plan, die Bienenhaltung am Fuße der Hochhausbauten der Holbeinstraße auszubauen. Getreu dem allerersten Gedanken entstand der Ansporn, das Imkern in den Internationalen Gärten weiter mit Bildungsarbeit zu verbinden. Für Jan Sarrazins gehört es zum Selbstverständnis, mit seiner Arbeit an den Bienen einen Mehrwert zu schaffen. Also nicht allein für sich und etwa den Honigertrag zu wirtschaften, sondern noch mehr Menschen und vor allem Kindern und Jugendlichen Zugang zu verschaffen zum Wesen der Bienen. Von ihrem Wohlbefinden hängt für den Menschen viel ab, vor allem die Bestäubung von Pflanzen, sowohl des eigenen Nutzanbaus, darunter insbesondere die Obstbäume, aber auch im Allgemeinen. Das Wachsen, Erblühen, Frucht tragen, Fortpflanzen der Pflanzen, für das die Bienen Sorge tragen, ist unsere Lebensgrundlage.

Artenvielfalt und nachhaltige Nutzung der Natur inmitten der Johannstadt
Foto: Anja Hilgert

Es wurde „ein bisschen gesponnen, wie das gut umzusetzen wäre,“ um das Wesen und die Lebensweise der Bienen Interessierten und Besucher*innen näherzubringen.
Nachdem der Fußweg entlang der Längsseite des Grundstücks fertig gebaut war, konnte für den neuen bleibenden Standort Hand und Verstand angelegt werden. Der Aufstellungsort für die Bienen wurde unter Berücksichtigung aller Bedingungen vor Ort so geplant, dass die ausfliegenden Bienen nicht die Bahn passierender Fußgänger oder gärtnernder Vereinsmitglieder kreuzen würden. Jegliche Verletzungsgefahr musste ausgeschlossen werden, vor allem, wenn man daran dachte, Menschen achtsam an die Bienen heranführen zu wollen, um sie ihnen nah zu bringen. Die Angst vor dem Bienenstich ist mächtig und berechtigt, wenn man als Veranstalter die Verantwortung trägt.

Mit Bienen im Gehege

Ein regelrechtes Gehege wurde geplant mit ausreichend hohem Zaun, um den Bienenflug gleich von den Kisten weg nach oben zu steuern. Die umstehenden hohen Bäume der Umgebung gaben der Idee Sinn, denn ihre blütenreichen Kronen sind eine Haupt-Bienenweide!
Es ist längst kein Gerücht mehr, dass Stadtbienen mehr Nahrungsquellen, in reicherer Vielfalt und zu natürlicheren Bedingungen vorfinden als ihre Artgenossinnen auf dem Lande. Bienen besuchen auf Ihrem Sammelflug bevorzugt Blüten der gleichen Pflanzenart. Sie kommunizieren die Fundstelle an ihre Mitbienen im Stock weiter und teilen die ergiebige Futterquelle. Dazu braucht es Tausende gleicher Blüten. Für Jan Sarrazin Bienen zum Beispiel die von Linden. In der Stadt sind vor allem blühende Gehölze Bienenweiden: Bäume, Hecken und Sträucher werden ausgiebig angeflogen und besammelt.

Gut verträgliche Nachbarschaft mit Bienen
Foto: Anja Hilgert

Die Anschaffung aller notwendigen Baumaterialien für den neuen Bienen-Standort ermöglichte ein Projektantrag beim Stadtteilfonds Johannstadt. Jan Sarrazin fand durch Torsten Görg umfassende Beratung und die nötige konsequente Unterstützung bis zur Umsetzung seines pädagogischen Kerngedankens.
Unter Einsatz von „richtig viel ehrenamtlicher Arbeit“, entstand für die Öffentlichkeit gut sichtbar, unmittelbar am vorbeilaufenden Fußweg ein Areal, von dem Sarrazin hofft, dass es „hoffentlich jeden Tag zur Verschönerung der Johannstadt beiträgt.“ Eine Einzäunung in Wabenform gewährt den Passanten des Fußweges Schutz vor den Bienen und zugleich Einblick in die Bienenhaltung. Auch Kindergruppen, die aus den umliegenden Kitas jahreszeitliche Streifzüge durch den Garten unternehmen, kommen nicht in unmittelbaren Kontakt mit den fliegenden Bienen, die sich dennoch beobachten lassen.

Illustrierte Schautafeln am Bienengehege leisten erste kreative Vermittlungsarbeit
Foto: Anja Hilgert

Schautafeln aus dem Kinder-Bienen-Bilder-Buch 

In einem Kinder-Bienenbuch des polnischen Autors Piotr Socha fand Sarrazin schließlich die entscheidende Anregung zur Umsetzung der angedachten Schautafeln am Bienenzaun. Das Bienenbuch von Piotr Socha, auf polnisch erschienen, in 15 Sprachen übersetzt, illustriert auf einfache, kindgerecht anschauliche und klare Weise alles, was Bienenhaltung betrifft. Jan Sarrazin ist noch immer erstaunt und tief dankbar, dass der Verlag tatsächlich die Erlaubnis erteilte, 4 Bildseiten für die Zwecke von Schautafeln für die Johannstadt zu verwenden. Er scheute die Mühen nicht, die das hochformatige Scannen und hochwertige Fabrizieren der Tafeln mit sich brachte. Auf seinem vielbepackten Fahrrad schwang er durchs Viertel, um den Bienen-Standort professionell, nachhaltig und langlebig auszustatten.

Na klar, Honig von hier!

Den eigenen, Bioland zertifizierten Honig aus seinem Johannstädter „Stockwerk“ vertreibt Jan Sarrazin mittlerweile in der Verbrauchergemeinschaft Elisenstraße.

Sich damit in Ruhe und Zufriedenheit zu wiegen, kommt für Jan Sarrazin nicht in Frage. Da ist die Sache mit dem Mehrwert. Die Bienen sind gut durchs Jahr gekommen, die Völker sind stark und der Stock gut bevorratet. Das Gehege steht stabil eingerichtet und ist GPS-gesichert. In Zaungesprächen erhält Jan Sarrazin direkte Anfrage nicht nur zum Verkauf seines Honigs, sondern die Nachbarschaft ist den Bienen gegenüber freundlich und interessiert aufgeschlossen: „Na klar, der Honig kommt von hier!“

Alles durchs Flugloch hineingetragen: Im Stock geschieht die Verarbeitung zu Jan Sarrazins biozertifiziertem “Stockwerk”-Honig
Foto: Anja Hilgert

Per QR Code in acht Sprachen: Von Bienen lernen

 
Die Johannstadt ist ein kulturell sehr durchmischter Stadtteil, und insbesondere die Internationalen Gärten setzen sich für gelebte kulturelle Vielfalt und Verständigung ein. Für die Schautafeln, die in deutscher Sprache gedruckt sind, hat Sarrazin Ausgaben in acht weiteren Sprachen erworben: Chinesisch, Russisch, Englisch, Französisch, Spanisch werden gerade als Tondokument eingelesen, das dann per QR Code mit dem Handy abrufbar ist.
Das Projekt im Johannstädter Bienengarten nimmt allmählich die Form an, von der die ursprüngliche Vision handelte. Nach der Ideenwerkstatt des Stadtteilfonds konkretisierte sich das weitere Vorgehen. Jetzt ist Jan Sarrazin soweit, seine Zielgruppe von Kindern und Jugendlichen anzusteuern, um das gesammelte Wissen über die Bienen anschaulich zu verbreiten und nicht nur über, sondern vor allem von Bienen zu lernen: In einem zweiten soeben bewilligten Projektantrag geht es nun an die konkrete pädagogische Planung und Umsetzung von Workshops an Johannstädter Schulen für insgesamt 480 Schüler*innen, die darin an die Berufung des Imkerns herangeführt und mit der Lebensweise der Bienen vertraut gemacht werden.

Übers ganze Jahr bei der Arbeit: Imkern in der Johannstadt
foto: Anja Hilgert

Manche Biene fliegt taumelnd vor Gewicht in den Höschen zurück zum Flugloch. Dunkel orange ist ihr Gepäck, das sie gesammelt hat auf tagweiter Bahn. In den Blütenpollen steckt die Kraft eines ganzen Sommers.
Einzelne Tage, in denen die Kälte anzieht und kaum mehr Sonne durch dichte Wolkentiefs dringt, werden mittlerweile mancher Biene zum Verhängnis. Zu weit vom Stock entfernt an einer Blüte hängend, mit halbhohen Höschen, reicht die Kraft oft nicht mehr für den Heimweg. Für die Bienen ist der Winter bereits nah. Im Stock, den über Sommer mehrere Zehntausend Bienen bewohnten, sind bereits Vorräte angelegt, um das zusammenrückende Volk durch die kalte Jahreszeit zu bringen.
Jan Sarrazin ist zuversichtlich, dass sein Bienengarten Früchte tragen wird.

Bienengarten Johannstadt

  • Internationale Gemeinschaftsgärten Holbein-/Ecke Permoserstraße
  • den Honig “Stockwerk” gibt es in der Verbrauchergemeinschaft Elisenstraße zu kaufen

Besuch des Bildungsbürgermeisters in der “Johanna” und Dreh durch Dresden Fernsehen am 23.10.2020 

eingestellt am 22.10.2020 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Elemente neuer Nutzung des Schulhofgeländes an der Johanna-Grundschule. Foto: Anja Hilgert

Der vorgesehene Termin des prominenten Besuchs durch die Landeshauptstadt Dresden an der Johanna war zum Ende der Bauhütten-Woche am 15. Oktober 2020 aufgrund von Regenwetter und Pandemie-Hygieneschutz ausgefallen und wird jetzt Dank engagiert agierender Projektbeteiligter unmittelbar noch in den Herbstferien nachgeholt.

Am Freitag, 23. Oktober 2020, zwischen 12:45 und 14:15 Uhr, werden 5 Kinder der 102. Grundschule, die Leiterin des Horts Frau Ziegenbalg sowie die Projektleitung von „Schullebensraum“ für den Bildungsbürgermeister der Stadt Dresden eine kleine Führung zu den fertigen Bauprojekten aus der „Woche der Bauhütten“ geben und ihre Ergebnisse präsentieren.

Bildungsbürgermeister Jan Donhauser folgt gern der Einladung der Schule, um das Beteiligungsprojekt der „Woche der Bauhütten“ kennenzulernen, das Bestandteil des Zukunftsstadt-Projektes „Schullebensraum“ ist.
Dresden Fernsehen wird den Termin redaktionell begleiten und einen kleinen Beitrag im Rahmen des „Zukunftsstadt Dresden“-Projekts produzieren.

Eine Woche selbst gestaltete Schule
Foto: Anja Hilgert

In der zukunftsweisenden Schulaktion „Wir verwandeln unseren Schulhof“ hat die „Woche der Bauhütten“ an der 102. Grundschule „Johanna“ vom 12. bis zum 16. Oktober (johannstadt.de berichtete) die gesamte Schule zusammengebracht, also Lehrer*innen, Hortner*innen und vor allem die Kinder der ersten bis vierten Klassen mitsamt ihrer engagierten Eltern, um beim Umbau des Schulgeländes eigenverantwortlich Hand und viele Hände anzulegen.

Die Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren arbeiteten Klassenstufenweise und gemeinsam mit Handwerkerinnen und Handwerkern, Künstlerinnen und Künstlern sowie mit dem Projekt-Team von „Schullebensraum“ und der Lehrerschaft aktiv mit Holz, Sandstein und mehr an der Neugestaltung des Außengeländes, auch dem zukünftigen Schulhof bzw. an Objekten für ihre Schule wie z.B. zwei dritte Klassen ihre Garderoben neu gestalteten.

Bewegung und kreative Spielmöglichkeiten auf wenig Raum
Foto: Anja Hilgert

Das Projekt „Schullebensraum“ endet am 31. Dezember 2020. Eine Verstetigung ist aktuell zwar noch nicht geplant, dafür aber eine inhaltsreiche Projektauswertung in 2021, inklusive eines dazugehörigen Projekt- und Dokumentationsleitfadens für Beteiligte und ähnliche Projekte. Damit wird die Weitergabe der Methodenkompetenz professionell unterstützt und soll auch an anderen Schulen exemplarisch angewendet werden. Insofern ist die Einschätzung interessant, welche Bedeutung das Projekt für die Schulentwicklungsarbeit der Landeshauptstadt Dresden haben könnte.

Weitere Informationen:

Kontakt zur Schule:

Frau Frömmel (Schulleiterin), Frau Keßler (stellv. Schulleiterin)
Telefon: 0351 4593168
E-Mail: gs_102@dresdner-Schulen.de
Internet: cms.sachsen.schule/gs102dd

Mehr zum Projekt „Schullebensraum“

Ansprachpartner*innen: Sigrid Boettcher-Steeb, Thomas Kowalski, Projektsteuerung „Schullebensraum“
Telefon: 0170 4191994
E-Mail: schule@freiraeume-planen.de
Internet: johannstadt.de/stadtteilverein/schullebensraum/