Trödeln in der Johannstadthalle – ein Erfahrungsbericht

eingestellt am 14.10.2024 von Nadine Kadic, Headerbild: Stand auf dem Flohmarkt in der Johannstadthalle, Foto: Nadine Kadic

An einem stürmisch-regnerischen Sonntag im Oktober standen wir mit einer befüllten Sackkarre vor der Haustür. Die Nachbarn stemmten gegen den Sturm mit Brötchentüten zum Bäcker; wir hatten heute eine andere Mission: den Flohmarkt in der Johannstadthalle.

Am 13. Oktober 2024 von 10 bis 15 Uhr konnten Menschen aus der Johannstadt wieder ihren Trödel loswerden. Beim Flohmarkt in der Johannstadthalle. Die Tische wurden gestellt, die Standgebühr betrug 10 Euro, es gab dafür noch ein Freigetränk und uns gefiel das Konzept, keine Händler*innen zuzulassen. Also meldeten wir uns an. Und nun standen wir da.

Zwei Kunststoffboxen türmten auf unserer Sackkarre gefüllt mit DVDs, Blu-ray-Discs und selbstgenähten Babyhosen. Wir schoben unsere Verkaufsware einmal quer durch die Johannstadt von der Hertelstraße am Diska vorbei, über den Trinitatisfriedhof bis zum Ziel. Hier kamen gegen 9:30 Uhr bei an. Bei der Johannstadthalle, wo wir nett empfangen wurden und einen Tisch zugeteilt bekamen – direkt neben einem Pärchen, dem ich gern allerlei abgekauft hätte (Warum habe ich nicht den Getränkespender aus Glas gekauft?). Aber in erster Linie wollten wir ja selbst verkaufen.

Wie hat uns der Trödelmarkt gefallen?

Den Trödelmarkt würde ich als klein und charmant beschreiben mit einem gemischten Angebot. Vor allem Familien hatten eine reiche Auswahl an Kindersachen oder Spielzeugen, Büchern, Lego und Playmobil. Aber es gab auch Waren für Erwachsene von Kleidung über einen Kaffeevollautomaten zu Büchern und Kerzenständern, einem Cityroller, Stoffen, Schuhen usw. Und zwischendrin unsere Filme und Babyhosen, die wir an sympathische Menschen weiterverkaufen konnten.

Frau steht an einem Flohmarktstand, auf dem DVDs und Babyhosen liegen
Flohmarktstand, Foto: Adrian Kadic

So sehr mein Herz über jeden guten Film schmerzt, den wir weggegeben haben (Dogville! Pipi Langstrumpf! Amy und die Wildgänse!), so schön sind die Gespräche und Film-Beratungen mit den Käufer*innen. Ein paar Filme habe ich dann aber doch noch gerettet, die mein Mann hat verkaufen wollen (Dänische Delikatessen).

Die Stände wirkten gut sortiert und die Tische standen mit gutem Abstand voneinander entfernt. So konnte man zum einen noch die Fläche um den eigenen Tisch gut nutzen und zum anderen kamen die Besucher*innen entspannt durch die Gänge und hatten Platz, sich die Sachen in Ruhe anzuschauen. Man stand nicht im Weg. Einige Verkäufer präsentierten ihre Kleidung auf einem Wäscheständer, was das Schauen sehr komfortabel machte. Auch wirkte der Markt aufgeräumt.

Hat sich der Verkauf auf dem Flohmarkt gelohnt?

Ein gemischtes Publikum bewegte sich über den Flohmarkt auf der Suche nach Schätzen. Kinder, jüngere Menschen, ältere Menschen, Paare. Insgesamt war dieser erste Flohmarkt allerdings noch schleppend besucht. Vor allem über die Mittagszeit wehte der Sturm nur noch vereinzelt Grüppchen nach drinnen. Nachmittags kamen wieder mehr Besucherinnen und Besucher.

Flohmarkt im Innenbereich, im Vordergrund ein Kleiderständer mit Kleidung
Flohmarkt in der Johannstadthalle 2024, Foto: Nadine Kadic

Am frühen Nachmittag verkauften wir dann doch noch einen Schwung der Filme sowie die von mir genähten Babyhosen und gingen mit einem guten Plus aus dem Flohmarkt heraus.

Mein Fazit: Ein Stand in der Johannstadthalle lohnt sich. Vor allem wenn die Termine regelmäßiger stattfinden, so wie es geplant ist, hat der Flohmarkt eine gute Chance auf viele Besucher:innen aus unserem Stadtteil – insbesondere jetzt in den Herbst- und Wintermonaten. Aber auch darüber hinaus finde ich das Trödeln hier praktisch, weil die Tische gestellt werden. Das ist ideal für Familien ohne Auto oder ohne passenden Tisch. Außerdem trifft man garantiert jemanden aus der Nachbarschaft.

Waren Sie auch auf dem Flohmarkt?

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