Am Freitag, 25. April, ist Tag des Baumes. 2025 ist das die Rot-Eiche (Quercus rubra). Um 1900 hatte man die aus Nordamerika stammende Baumart an ganze Straßenzüge gepflanzt, denn sie wächst schnell zu einem ansehnlichen Baum heran. Zudem kommt sie gut mit Hitze und Trockenheit klar.
In Dresden gibt es 909 Rot-Eichen als Straßenbäume. Davon sind 20 auf der Kipsdorfer Straße erfasst: zehn als Naturdenkmale und zehn als Jungbäume. Etwa 300 ältere Exemplare stehen in Privatgärten.
Besonders gut ist, dass der Eichenprozessionsspinner die Bäume nicht auf seiner Liste hat. Die Blätter der Rot-Eiche verrotten allerdings langsam, was für Anlieger zur Herausforderung werden kann.
Das Umweltamt ist für die Betreuung von 79 Baum- und Naturdenkmälern in Dresden verantwortlich, davon sind 60 Laub- und 19 Nadelgehölze. Sie sind in der Regel über 100 Jahre alt und haben ein mächtiges Erscheinungsbild. Die Mitarbeitenden des Gehölzschutzes führen eine Datenbank wertvoller Gehölze. Diese Datenbank ist die Anwärterliste für die Ausweisung neuer Baum-Naturdenkmale. Besondere Bäume bekommen ein gelbes Schild mit der Aufschrift „Besonders wertvoller Baum!“. Langfristiges Ziel ist es, in Dresden wieder 100 Naturdenkmal-Standorte zu haben, gut verteilt auf Laub- und Nadelgehölze. Der Wert dieser Bäume bemisst sich an unterschiedlichen Faktoren, wie zum Beispiel Alter, Seltenheit, klimatischer Standort, besonderes genetisches Potenzial, wissenschaftliche und kulturhistorische Aspekte, individuelle Ausprägung, Eigenart, Schönheit und Wirkung. Viele Naturdenkmäler haben die Folgen des Flächenbombardements im Zweiten Weltkrieg, verheerende Hochwasser oder schwere Stürme gut überstanden.
Ein gutes Beispiel ist die alte Zerr-Eiche an der Trinitatiskirche (wir berichteten über die Auszeichnung als Naturdenkmal), die die Bombenangriffe im Frühjahr 1945 nur leicht beschädigt überlebt hat und aufgrund ihrer Vitalität nun seit vielen Jahren mit einer Pilzinfektion zurechtkommt. Birk Albert, Sachgebietsleiter Gehölzschutz: „Solche alten Bäume müssen wir schützen. Ihre Sicherung über Generationen hinweg in Verbindung mit dem Bewusstmachen ihres unschätzbaren Wertes für die Vielfalt der Natur und für uns Menschen ist von großer Bedeutung für die Umweltbildung künftiger Generationen.“
Die Stadt übernimmt die Verkehrssicherungspflicht sowie die Organisation und Kosten für Baumkontrollen, Baumpflege und weitere baumerhaltende Maßnahmen. Manche Bäume werden auch als Naturdenkmal ausgewiesen, weil sie Lebensstätte von im Bestand gefährdeten oder streng geschützten Vogel- und Käferarten sind.
Warum sind deutlich weniger Nadel- als Laubgehölze Naturdenkmäler?
Zwischen 2010 und 2021 durften Nadelbäume ohne Erlaubnis gefällt werden. In dieser Zeit sind in Dresden viele wertvolle alte Nadelbäume verloren gegangen, die nicht zwingend hätten gefällt werden müssen. Nadelgehölze leisten ihren Beitrag für die Lufthygiene, das Kleinklima und das Ortsbild im Wohnumfeld wie Laubgehölze, denn sie sind immergrün und betreiben zudem an milden Wintertagen Fotosynthese. Auch für den Artenschutz sind sie wichtig, so als Ansitzwarte einiger Eulen-Arten.
Amerikanische Rot-Eichen auf dem Gebiet der Johannstadt
Im Rahmen von geführten baumthematischen Rundgängen sowie eigenen “Baumstreifzügen” durch die Johannstadt wurden einige Standorte festgestellt, an denen die Rot-Eichen vorkommen. Dazu zählen unter anderem:
- der Bönischplatz.
- die Fetscherstraße, insbesondere der Bereich zwischen Fetscherplatz und Blasewitzer Straße.
- die Thomaestraße, auf dem Gelände der städtischen Kita “Sonnenbrunnen”.
- die Stübelallee, vor allem im Abschnitt zwischen Straßburger Platz und Comeniusplatz (Johannstädter Seite).
Weitere Informationen:
Naturdenkmäler im Themenstadtplan der Stadt Dresden
Quelle: Pressemitteilung der Landeshauptstadt Dresden und eigene Recherche
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