Am Mittwoch 7. Juni tagt der Stadtbezirksbeirat Altstadt ab 17:30 Uhr im Neuen Rathaus im Beratungsraum 1. Diesmal sind nur wenige Johannstädter Themen auf der Tagesordnung: Читать далее Stadtbezirksbeirat Altstadt tagt am 7. Juni im Neuen Rathaus
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SPIKE macht die Johannstadt bunt
Ein kunstvolles Graffiti schmücken seit kurzem die Fassade des neuen Funktionsgebäudes des Abenteuerspielplatzes (ASP) an der Silbermannstraße. Urheber ist der SPIKE Dresden e.V., welcher nicht nur in der Johannstadt an geeigneten Orten legale Graffiti von Urban Artists entstehen lässt.
Mobile Raumeinheiten für Geflüchtete – Stadtrat folgt teilweise Vorschlag des Stadtbezirksbeirates Altstadt
Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am 11. Mai nach langer Diskussion der Errichtung von mobilen Raumeinheiten an sechs Standorten in Dresden zugestimmt, einer davon ist der Sachsenplatz. Читать далее Mobile Raumeinheiten für Geflüchtete – Stadtrat folgt teilweise Vorschlag des Stadtbezirksbeirates Altstadt
Stadtbezirksbeirat Altstadt tagt am 9. Mai 17:30 Uhr im Neuen Rathaus
Zur heutigen Sitzung des Stadtbezirksbeirates Altstadt stehen wieder zahlreiche Johannstädter Themen auf der Tagesordnung: Читать далее Stadtbezirksbeirat Altstadt tagt am 9. Mai 17:30 Uhr im Neuen Rathaus
Stadtbezirksbeirat Altstadt stimmt für Wohncontainer für Geflüchtete am Sachsenplatz und ergänzt Auflagen
Der Stadtbezirksbeirat Altstadt hat in seiner Sitzung am 7.4. nach über zweistündiger Beratung der Errichtung von Wohncontainern für Geflüchtete am Sachsenplatz mit 12 Ja – Stimmen und 5 Nein – Stimmen, unter Auflagen, zugestimmt. Читать далее Stadtbezirksbeirat Altstadt stimmt für Wohncontainer für Geflüchtete am Sachsenplatz und ergänzt Auflagen
Stadtbezirksbeirat fördert Eröffnung der Lili-Elbe-Straße im September mit 15.000 Euro
Auch wenn die Lili-Elbe-Straße bereits Ende März/Anfang April fertiggestellt und eingeweiht wird, die richtige Eröffnung und Würdigung der Persönlichkeit Lili Elbe wird mit einem breiten Programm im September stattfinden.
Geplant sind:
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- ein Straßenfest in der Johannstadt,
- Filmvorführungen und Filmgespräche: u.a. von Tom Hoopers „Das dänische Mädchen“,
- Schülerprogramm (Gespräche/Führung an das Grab etc.),
- Wissenschaftliches Symposium zum Thema Geschlechtsumwandlung am Uniklinikum (nicht Projektbestandteil).
Anliegen ist es, mittels künstlerisch-kultureller Formate an Lili Elbe zu erinnern und dadurch zum Austausch über einen derartigen – in der Breite der Bevölkerung nach wie vor nicht unumstrittenen – Lebensweg anzuregen.
Wer war Lili Elbe?
Lili Elbe war eine frühe intersexuelle Pionierin die sich vor über 90 Jahren – d. h. 1930/31 – in der nahegelegenen Frauenklinik geschlechtsangleichenden Operationen unterzog. Damit war sie einer der ersten Menschen, der einen Wechsel des Geschlechterselbstverständnisses so konsequent verfolgte.
Die in Dänemark als Einar Wegener geborene Künstlerin verstarb in Dresden an den Folgen einer dieser operativen Eingriffe und wurde auf dem Johannstädter Trinitatisfriedhof beigesetzt.
Weltweit bekannt wurde Lili Elbe und ihr mutiges Ringen um ein selbstbestimmtes Leben in einem Körper, der ihrem wirklichen Fühlen und Denken entspricht, durch mehrere literarische Werke und vor allem durch die oscarprämierte Verfilmung von Tom Hooper („Das dänische Mädchen“; Originaltitel „The Danish Girl“).
Zu den geplanten Veranstaltungen:
Mit einem Straßenfest im öffentlichen Raum ist geplant, einerseits den niedrigschwelligen Zugang für breite Bevölkerungskreise zu sichern und andererseits Möglichkeiten zum Austausch mit dem Fokus auf Lili Elbe zu geben. Das Spektrum des Programmangebotes wird von einem Bühnenprogramm und dem spielerischen Umgang mit Geschlechteridentitäten – wie dem Rollenwechsel durch Verkleiden und Schminken für Kinder und Jugendliche – bis dahin reichen, dass Vereinen, die sich unmittelbar mit dem Thema Geschlechteridentitäten auseinandersetzen – wie Gerede e. V. und sowieso – Frauen für Frauen e. V. – eine Plattform gegeben wird.
Mit Filmvorführungen u.a. von Tom Hoopers „Das dänische Mädchen“ soll einerseits unmittelbar mit dem Leben Lili Elbes vertraut gemacht werden. Darüber hinaus ist andererseits die Ausweitung zu einer kleinen Filmreihe angestrebt, um im Anschluss an die Filmvorführungen themenbezogene Gespräche mit dem Publikum führen zu können. Als Veranstaltungsorte bieten sich Johannstädter Soziokulturzentren wie der Johannstädter Kulturtreff oder die JohannStadthalle an. Für die Filmgespräche sollen u.a. Akteure aus der o.g. Vereinsszene gewonnen werden.
Insbesondere auf Kinder und Jugendliche zielt ein Programm, in dessen Zentrum die Führung zu Lili Elbes Grab auf dem Trinitatisfriedhof steht. Als Gesprächsformat gibt es Gelegenheit sich mit dem Leben der Künstlerin und der Thematik Wechsel von Geschlechteridentitäten auseinanderzusetzen und zudem einen authentischen Ort kennenzulernen.
Da das Programm nicht durch die Verwaltung selbst organsiert werden kann, wird ein externes Projektmanagement/Akteur für die Organisation hinzugezogen. Die Initiativen des Stadtteils sollen dabei eng mit eingebunden werden.
Hintergrund der Straßenbenennung:
Der Stadtbezirksbeirat Altstadt sprach sich in seiner Sitzung am 14. April 2021 mehrheitlich dafür aus, die neue öffentliche Verkehrsfläche zwischen südlicher Pfeifferhannsstraße und Gerokstraße in Lili-Elbe-Straße zu benennen. Die Arbeitsgruppe Straßennamen hat am 10. Juni 2021 über diesen Vorschlag beraten und stimmte diesem zu. Letztlich folgte der Stadtrat am 24./25. März 2022 dem Vorschlag des Stadtbezirksbeirates Altstadt und beschloss die Benennung nach Lili Elbe.
Stadtbezirksbeirat Altstadt tagt am 7. März – in der Evangelischen Hochschule Dürerstraße
Am Dienstag, den 7. März 2023 17:30 Uhr kommt der Stadtbezirksbeirat Altstadt zu seiner 46. Sitzung zusammen. Ort wird diesmal die Evangelische Hochschule Dresden, Dürerstraße 25, Seminarraum 3.215 sein. Die Sitzung ist öffentlich, Gäste sind herzlich willkommen.
Auf der Tagesordnung stehen folgende Punkte (fett: Johannstädter Themen):
1. Nachverpflichtung eines Stadtbezirksbeirates
2. Vorlagen und Anträge zur Beschlussfassung durch den Stadtbezirksbeirat
2.1 Unterstützung von Maßnahmen gemäß Aufgabenabgrenzungsrichtlinie durch den Stadtbezirksbeirat Altstadt; hier: Durchführung von Ehrenfeiern für 80-jährige Jubilare im Stadtbezirk Altstadt
2.2 Förderung von Projekten durch den Stadtbezirksbeirat Altstadt;
hier: Makroprojekt (Alt008/23) „Kindernachtskaten in der Dresdner
Altstadt im Skatepark“
2.3 Förderung von Projekten durch den Stadtbezirksbeirat Altstadt;
hier: Makroprojekt (Nr. Alt-007/23) „300 Jahre Elbflorenz. Augusteischer
Zeitraum im Spiegel der Dresdner Straßennamen“
2.4 Förderung von Projekten durch den Stadtbezirksbeirat Altstadt;
hier: Makroprojekt (Nr. Alt-010/23) „33 Jahre riesa efau. Kultur Forum
Dresden – Wann wenn nicht jetzt“
2.5 Vorschlag für einen neu zu benennenden Platz und eine neue
Straße zwischen Ferdinandplatz, Viktoriastraße, Waisenhausstraße
und St. Petersburger Straße
2.6 Unterstützung von Maßnahmen gemäß Aufgabenabgrenzungsricht-
linie durch den Stadtbezirksbeirat Altstadt; hier: Sicherung und Erhalt
der Wandgrabstellen an der Friedhofsmauer zwischen dem Ev.-Luth.
Trinitatisfriedhof und dem Neuen Israelischen Friedhof – Link zur Vorlage hier.
2.7 Finanzierung von Maßnahmen gemäß Aufgabenabgrenzungsricht-
linie durch den Stadtbezirksbeirat Altstadt; hier: Bereitstellung von
finanziellen Mitteln für die Einweihung Lili-Elbe-Straße – Link zur Vorlage hier.
2.8 Unterstützung von Maßnahmen gemäß Aufgabenabgrenzungsricht-
linie durch den Stadtbezirksbeirat Altstadt; hier: Arbeitsmaterialien
für Ordnung- und Sauberkeitsaktionen im Stadtbezirk
3. Vorlagen und Anträge zur Beratung und Berichterstattung an die
Gremien des Stadtrates
3.1 Vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 6010, Dresden-Friedrich-
stadt, Ehemaliges Ostravorwerk, hier: 1. Abwägungsbeschluss 2. Satzungsbeschluss sowie Billigung der Begründung und der zu-
sammenfassenden Erklärung nach § 10 a Abs. 1 BauGB zum vorhaben-
bezogenen Bebauungsplan
3.2 Veränderungssperre für den Bebauungsplan Nr. 3061, Dresden-Fried-
richstadt Nr. 12, Waltherstraße/Friedrichstraße, hier: Satzungsbeschluss
zur ersten Verlängerung der Geltungsdauer der Veränderungssperre
im Bebauungsplangebiet
4. Kenntnisnahme der Niederschrift zur 44. Sitzung des Stadtbezirks-
beirates am 18.01.2023
5. Kenntnisnahme der Niederschrift zur 45. Sitzung des Stadtbezirks-
beirates am 08.02.2023
6. Informationen, Hinweise und Anfrage
Die Bibliothek Johannstadt freut sich über neuen Medienetat durch den Stadtbezirksbeirat Altstadt
Die Bibliothek Johannstadt möchte sich für die erneute Unterstützung für die Neuanschaffung bzw. den Ersatz von Medien bei den Stadtbezirksbeiräten bedanken. Ein Gastbeitrag von Janett Rusek, Leiterin der Bibliothek Johannstadt.
Die Bibliothek Johannstadt ist aktuell um viele LÜK-Spiele, Pappbilderbücher sowie Sachliteratur im Wert von 3500 Euro vielfältiger und bunter geworden. Möglich wurde dies durch die Entscheidung des Stadtbezirksbeirates, dem Antrag der Bibliothek Johannstadt nach Aufstockung des Medienetats für genannte Bestandssegmente nachzukommen. Die nun umfangreich angebotenen LÜK-Lernspiele für das Kleinkind- bis zum Grundschulalter unterstützen Kinder in ihrer kognitiven Entwicklung und wird Kindern und Eltern zu Hause bei einem Spielenachmittag im Kreise der Familie zugutekommen. Das Tolle an den LÜK-Lernspielen ist, dass sie durch die Kinder auch allein bespielt werden können. Die Anwendung ist simpel. So beginnt die Nutzung der Lernspiele, je nach Ausführung, bereits ab einem Alter von 3 Jahren. Andererseits bekommen auch Kitas und Schulen die Möglichkeit, diese aus der Bibliothek Johannstadt für Ihre tägliche Arbeit mit den Kindern auszuleihen und in den Kita- und Schulalltag einzubinden.

Foto: Janett Rusek
In Bücherkisten, welche im Abstand von 8 Wochen regulär für Kitas bestückt und geliefert werden, sind vermehrt Pappbilderbücher nachgefragt. Viele der Pappbilderbücher im Bibliotheksbestand sind während des regen Gebrauchs mittlerweile mehr oder weniger verschlissen. Hier wurde ebenfalls aufgestockt und ersetzt. Das können die Bibliotheksbesucher*innen am gut bestückten Pappbilderbuchregal auf und neben unserem Bibliothekspodest sehen und selbstverständlich sehr gern ausleihen. Zudem wurden mit Unterstützung des aufgestockten Medienetats aktuelle und attraktive Sachliteraturtitel erworben, weil diese Bestandsgruppe im Vergleich hochpreisige Medien aufweist und in dem Maße sonst nicht gekauft werden könnten. Da die Bibliothek Johannstadt vorrangig von älteren Kunden und Familien besucht wird, ist auch dies ein großer Mehrwert für die Bücherei.
Für das kommende Jahr sind wieder reguläre Vorlesestunden am Nachmittag durch Lesepat*innen in Planung, die sich über kleine und große Gäste freuen! Informationen dazu werden zeitnah in der Bibliothek kommuniziert. Ebenso freuen sich die Teilnehmer*innen des sich einmal monatlich treffenden Lesezirkels (jeder 1. Mittwoch, 18:00 – ca. 19:30 Uhr) über weitere literaturbegeisterte Mitstreiter*innen, um sich gemeinsam über Bücher und Autor*innen auszutauschen.
Das Team der Bibliothek Johannstadt wünscht den Besucher*innen und Johannstädter*innen eine stimmungsvolle Advents- und Weihnachtszeit und freut sich auf Ihren Besuch!
Mauer des Eliasfriedhofes wird gegen Graffiti geschützt
Der Eliasfriedhof ist kulturhistorisch der bedeutsamste Friedhof Dresdens und beherbergt außergewöhnliche Grabstätten. Da er jedoch nicht mehr in Benutzung ist, stellt die Finanzierung ihrer Pflege vor Herausforderungen. Der Stadtbezirksbeirat stellte jetzt Gelder zur Verfügung, um seine Außenmauer zu sichern und künstlerisch zu gestalten.
“Was? Dahinter ist ein Friedhof?” Diesen überraschten Ausruf bekommen die Mitarbeiter*innen des Eliasfriedhofes oft von “Mauergästen” zu hören. Die mit Graffiti besprühten Sandsteine lassen bei wenigen den Schluss zu, dass sich hinter ihnen eine Stätte von herausragender geschichtlicher Bedeutung befindet.
Wein und Kunst gegen unerwünschte Schriftzüge
Das Manko des Eliasfriedhofes sei, erklärt Beatrice Teichmann vom Förderverein dem Stadtbezirksbeirat Altstadt, dass er aufgrund seiner Schließung keine Einnahmen machen könne. Die Wege müssen aber für seine Begehbarkeit trotzdem verkehrssicher gehalten werden. Einzelne Renovierungen erfuhren 2016 die Güntzgruft und 2018 die Grabstätte von Lichtenegger. “Eine dauerhafte Grabpflege ist aus finanziellen Gründen leider nicht möglich”, sagte Teichmann. Da fällt es natürlich ins Gewicht, wenn die Außenmauer regelmäßig auf eigene Kosten von großen Schriftzügen befreit werden muss. “Die Graffiti stehen häufig im Bezug zum benachbarten Amtsgericht.”

Vorgeschraubte Platten
Um den Ort der Stille nach außen würdig sichtbar zu machen, strebt der Förderverein eine Zusammenarbeit mit der Hochschule für bildende Künste an. Der freie Künstler Leon Schmidt lieferte auf Anfrage einen Entwurf zur Gestaltung des mittigen Teilstücks der acht Meter langen Außenmauer in Richtung Amtsgericht. Er hat selbst Bezüge zur Graffiti-Szene und erarbeitet das Motiv gemeinsam mit Interessierten noch dieses Jahr in einem Workshop. Es soll ein Detail des Friedhofs und davor die Namen bedeutender Bestatteter darstellen.
Das Bild wird auf großformatigen Aluminium-Dibond-Platten aufgebracht, die der Mauer vorgesetzt werden. Auf diese Weise bleibt das Mauerwerk geschützt. Im Falle des Falles könne das aufgebrachte Bild auch ersetzt oder erneuert werden. “Wir erhoffen uns eine bessere Wahrnehmung und freuen uns über die Brücke zwischen Eliasfriedhof und HfbK”, so Teichmann.
Das zur Sachsenallee weisende Stück Mauer soll mit wildem Wein bepflanzt werden, der sich empor rankt, die Steine so sanft begrünt und vor unerwünschten Farbgebungen schützt. “Das Amt für Stadtgrün und Denkmalschutz hat dafür seine Einwilligung schon gegeben”, erklärte Teichmann. Der Stadtbezirksbeirat bewilligte am Mittwoch für das Vorhaben einstimmig rund 2700 Euro.
Eliasfriedhof Dresden
Wohnhof wird Modellprojekt und bekommt dafür 27.500 Euro
Ein Projekt so groß wie die Häuser, die es miteinander verbinden soll: Knapp 27.500 Euro sprach der Stadtbezirksbeirat am Mittwoch dem Wohnhof Hopfgarten-/Pfotenhauer/Elisenstraße und seiner Nachbarschaftlichkeit zu. Das Konzept entwickelten der Verein Willkommen in Johannstadt, die Vonovia und das Quartiersmanagement gemeinsam mit Bewohner*innen. Am Ende des Jahres steht ein Ziel, das Maßstäbe setzen könnte.
“Wir haben es hier mit einem äußerst ambitionierten Projekt zu tun”, führte Amtsleiter André Barth das Thema am Mittwoch vor dem Stadtbezirksbeirat ein. “Es ermöglicht uns, dorthin zu gehen, wo es weh tut, und den Zusammenhalt in den teils anonymen Wohnhöfen zu stemmen.”

“Ein Dorf ohne Dorfstruktur”
Edeltraud Haß von Willkommen in Johannstadt stellte das umfangreiche Konzept vor, dessen dritte Umsetzungsphase zwischen April und Dezember 2021 mit rund 27.500 Euro gefördert wird. Das entspricht 77 Prozent der Kosten. Die restlichen 23 Prozent trägt die Vonovia.
Es begann schon 2019, mit gemeinsamen Frust und Ärger. Eine Umfrage, durchgeführt vom Kernteam Anne Richter, Gabriele Feyler und Muawia Dafir, sammelte die Meinungen und Eindrücke von 56 Personen aus 15 Nationen.

Diese erste Phase machte klar: Die rund 2200 Bewohner*innen aus 28 Hauseingängen teilten dieselben Sorgen: Lärm, Vandalismus, Müll, Vereinsamung. In einem moderierten Workshop im Juli 2020 sprach man sich aus, entdeckte gemeinsame Ambitionen und Interessen.
Arbeitsgemeinschaften wurden gegründet: ein Müttertreff, ein Seniorenkreis, ein Team zur Begrünung des Innenhofes, die Organisation des Hopfgartenfestes. Insgesamt sieben Gruppen fanden sich zusammen. Ein Hoffest wurde – wie das Bundschuhstraßenfest – im sintflutartigen Regen an diesem Wochenende weggespült. Doch das Ziel ging nicht unter: Die Lebensqualität in dem “Dorf ohne Dorfstruktur”, wie es Edeltraud Haß bezeichnete, soll besser werden.
Die Hausversammlung als Plenum
Phase drei des Projektes sieht nun die Begleitung der einzelnen Arbeitsgruppen vor. Die Initiative der Bewohner*innen zu unterstützen ist das Bestreben, stellt Edeltraud Haß klar. Was sich regt und gedeiht im Wohnhof soll in Social Media-Kanälen und auf der Webseite der Vonovia dokumentiert und präsentiert werden.
Als erster Knoten- und Sammelpunkt von Wünschen und Interessen ist in jedem Haus eine Hausversammlung mit eine*r Sprecher*in angedacht. Diese*r ist gemeinsam mit einer*m Stellvertreter*in Anlaufstelle für Anliegen und Kummer der jeweiligen Nachbar*innen und Mittler*in zwischen Bewohnerschaft und Vonovia.
Insgesamt 28 Hausversammlungen werden mit einem Konzept auf den Weg geschickt, begleitet und moderiert. Nach einer Pilotphase von drei Versammlungen soll das Konzept nach Bedarf angepasst werden.
Fokus auf der Arbeit der Kulturmittler*innen
Ein Schwerpunkt des Konzeptes zur Nachbarschaftlichkeit im Wohnhof sind die Posten der Kulturmittler*innen. Sie sollen als Schnittstelle fungieren, denn das Leben in den Häusern zeichnet sich durch eine hohe kulturelle Diversität aus.
Vier halbtägige Workshops bereiten die Interessierten vor. Sechs bis acht Menschen unterschiedlicher Muttersprache bilden so ein Team und werden bei ihren Aufgaben vom Verein begleitet.

Ein Wohnhofbeirat entsteht
Am Ende des Jahres steht ein echtes Novum: Im Dezember soll aufbauend auf der vorangegangenen Vernetzungsarbeit ein Wohnhofbeirat aufgestellt werden. Er bildet sich aus den Haussprecher*innen der 28 Eingänge und steht für die Bedürfnisse und Anliegen der Bewohnerschaft ein. In kühlen Zahlen ausgedrückt: 15 Prozent, also etwa 330 Bewohner*innen des Wohnhofes, gilt es, bis zum Jahresende zu aktivieren.
Die neue Instanz setzt die Reihe über Stadtteilbeirat, Stadtbezirksbeirat bis hin zum Stadtrat fort und soll perspektivisch auch über eigene Gelder für Projekte im Wohnhof entscheiden.

Zur Koordination des gesamten Anliegens wird eine Steuergruppe mit Repräsentant*innen von Vonovia, Stadtbezirksbeirat, Sozial- und Jugendamt, Bürgermeister und Bewohnerschaft einberufen.
Das Projekt hat Modellcharakter. Es ist einzigartig in seiner Konzeption und soll als “Methodenkoffer” anderen Wohngebieten in Dresden als Erfahrungsschatz dienen.

Zustimmung aus dem Stadtbezirksbeirat
Deutlicher Kritik zu den Dimensionen des Projektes entgegnete Matthias Kunert vom Quartiersmanagement: “Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Wir haben die Chance, hier ein Konzept mit den Bewohner*innen zu entwickeln.” Er verwies darauf, dass das Projekt jetzt bewusst größer geplant worden sei, weil die Vorgängerprojekte gezeigt hätten, dass es in einem so großen Wohnhof anders nicht gelingen kann, in die Breite und Tiefe des Wohnhofs vorzudringen.
Martina Pansa von der Vonovia pflichtete bei: “Die Initiative muss aus den Menschen kommen.”
Etliche Beirät*innen hoben die Hand zur Wortmeldung, um ihre Bewunderung, ihren Dank oder Glückwünsche auszusprechen. Entsprechend dieser Befürwortungen gingen bei der Abstimmung 14 von 17 grünen Ja-Schilder nach oben.