Bäume der Johannstadt

eingestellt am 05.07.2025 von Bertil Kalex (Stadtteilverein), zuletzt geändert am 05.07.2025, Headerbild: Blick vom ehemaligen Plattenwerksgelände in Richtung Trinitatisfriedhof. Foto: Bertil Kalex (2020)

Naturdenkmäler, seltene und besondere Bäume sowie invasive Baumarten in Johannstadt

Die Johannstadt ist einer der jüngsten Stadtteile Dresdens (1877 per Stadtratsbeschluss begründet). Die intakte “historische Johannstadt”, mit vielen begrünten Straßenzügen und Plätzen, gab es nur kurze Zeit. Im 2. Weltkrieg, insbesondere durch die Bombenangriffe des 13./14. Februar 1945, wurde die Dresdner Johannstadt weitgehend zerstört. Auch die Baumflora war sehr von der Zerstörung betroffen. Wenn nicht durch die Bomben, dann später in der Nachkriegszeit zur Nutzung als provisorisches Baumaterial sowie vordergründig zum Heizen (und als Brennmaterial im Kohleherd zum Essen kochen). Umso erfreulicher, dass es auf dem Gebiet der Johannstadt Bäume gibt, die diese Zeiten überdauert und nun 100 Jahre und mehr zählen. Einige wenige Bäume haben sogar einen Eintrag als Naturdenkmal bekommen. Und es gibt auch seltene Bäume in der Johannstadt.

Selten, weil diese Bäume mal aus “Mode” gepflanzt wurden, man dabei die Untauglichkeit für den Stadtraum feststellte und es bei wenigen Exemplaren stadtweit beließ.

Selten, weil frühere und aktuelle Versuchspflanzungen zur Eignung als resiliente Stadtbäume vorgenommen wurden. Früher ging es um Verträglichkeit von Industrie- und Autoabgasen. Heute geht es um Resistenzen gegenüber einer zunehmenden Erwärmung einerseits und immer länger andauernden Trockenphasen andererseits.

Straßenbaum, Stadtbaum, Kulturbaum, Klimabaum, Wildobst – was ist was?

Ein Straßenbaum ist definiert als ein Baum, der entlang innerstädtischer oder außerörtlicher Straßen gepflanzt wird. Üblicherweise handelt es sich dabei um Laubbäume derselben Art, die in gleichmäßigen Abständen an einer oder beiden Straßenseiten angeordnet sind.

Straßenbäume leisten einen wichtigen Beitrag zur urbanen Infrastruktur: Sie beschatten die Fahrbahn, mindern durch ihr Blattwerk Lärm- und Schadstoffbelastungen, nehmen Kohlenstoffdioxid auf und setzen Sauerstoff frei. Zudem senken sie an heißen Tagen durch Verdunstung die Lufttemperatur im Straßenraum und verbessern mit ihrem grünen Erscheinungsbild das Stadtbild.

Als besonders geeignete Straßenbäume gelten Arten mit hoher Toleranz gegenüber Schadstoffen, tief reichendem Wurzelsystem, widerstandsfähiger Borke sowie geringer Totholzbildung. Zu den häufig verwendeten Arten zählen Linden, Rosskastanien und Ginkgo; in wärmeren Regionen werden auch Platanen eingesetzt.

Unter einem Stadtbaum versteht man einen Baum, der im städtischen Raum eine besondere Funktion erfüllt, etwa durch eine Raumbildung, Schaffung eines bestimmten Mikroklimas oder Bildung eines Biotops.

Im Interessenkonflikt zwischen der Nützlichkeit der Stadtbäume (Luftfilter, Lärmschutz, Sauerstoffproduktion, Imagefaktor etc.) und praktischen Erfordernissen (Stadtplanung, Licht, Sicht, Sicherheit etc.) sind die Bäume meist in den Stadtpark oder Stadtwald ausgewiesen und dort konzentriert worden.

Ein Kulturbaum ist ein Baum, der vom Menschen zielgerichtet als Nutz- oder Zierbaum veredelt, kultiviert, gezüchtet oder durch regelmäßige “Erziehungsschnitte” seiner Wildheit beraubt, quasi domestiziert wurde. Kulturbäume können sowohl Nadel- als auch Laubbäume sein.

Als Klimabäume bezeichnet man Bäume, die besonders gut mit den veränderten klimatischen Bedingungen umgehen können. Das können sowohl einheimische Arten wie die Silber-Linde sein oder eingeführte exotische Arten wie Ginkgo und Blauglockenbaum. Sie sind gegenüber Eichen, Buchen, Fichten etc. resistenter gegenüber Hitze, überstehen längere Trockenphasen und sind widerstandsfähiger gegenüber vermehrten Schädlingsbefall (Pilze, Läuse, Käfer, Raupen etc.).

Als Wildobst bezeichnet man Früchte von Obstarten, die vom Menschen nur wenig züchterisch bearbeitet wurden. Der Übergang zum Kulturobst ist oft fließend. Wild- und Kulturfrüchte können deshalb nicht immer genau voneinander unterschieden werden. Wildobst wird auch erwerbsmäßig angebaut, jedoch in weit geringerem Maße als beim intensiven Obstanbau (Plantagenkultur). Es gibt auch vereinzelt Sortenauslesen. Generell ist zu beachten, dass nur einzelne Arten einer Gattung essbare bzw. in der Küche verwertbare Früchte hervorbringen, wohingegen andere ungenießbar oder giftig sein können.

In der Karte sind ausgewählte Standorte von Bäumen sowie Flächen mit interessanten Flora-Fauna-Habitaten eingetragen. Die farblich unterschiedlichen Punkte haben diese Bedeutung:

  • Grüne Baumsymbole: 100+ Jahre Bäume
  • Gelbe Baumsymbole: seltene Bäume (in Johannstadt)
  • Rote Baumsymbole: Naturdenkmale
  • Violette Baumsymbole: besonders auffällige Bäume

Nachfolgend die Übersicht von weiteren Seiten mit ausführlicheren Informationen zum Thema “Bäume in der Johannstadt”: