Bringt Ideen in die Werkstatt! – Das bot die Ideenwerkstatt des Stadtteilvereins

eingestellt am 15.09.2020 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Ideen sind gefragt für die Johannstadt, die der Zukunft entgegen geht Foto: Anja Hilgert

Eine Werkstatt feierte Eröffnung am Donnerstagabend 10.09.2020 in der Johannstadt. Hobelspäne, Funkenflug, Geruch nach Schweiß und Arbeit lagen hier anders in der Luft als in traditionellen Handwerksbetrieben. Die Türen öffneten sich nämlich in eine Ideenwerkstatt: Damit lud der Stadtteilverein Johannstadt e.V. Bürger*innen in die JohannStadthalle ein, konstruktive Ideen für ein vitaleres Stadtteilleben vorzustellen, um bald darauf Taten folgen zu lassen. Zeit also für eine Inspektion! Es war eine Suchanzeige, in den Stadtteil geschaltet, um herauszufinden, wo etwas gärt oder schon reif ist, um ins Leben gerufen zu werden. Für diesen Sprung in die Umsetzung bot der Stadtteilverein Mittel und Wege zur Unterstützung an.

Die Werkstattausstattung

Es ist nicht wenig, was der Stadtteilverein Johannstadt e.V. im Rahmen der Zukunftsstadt Dresden an Ausstattung und Know How bereithält, um eigeninitiierte Vorschläge von Johannstädter Bürger*innen zu fördern. Was vielen nur unzureichend bekannt ist, wurde mit der Ausrichtung dieser Ideenwerkstatt gezielt in die Öffentlichkeit gerückt und aktiv beworben: Mit dem Werkzeug des Stadtteilfonds steht dem Stadtteilverein jetzt zum zweiten Mal ein Topf an Fördergeldern im Rahmen der Zukunftsstadt Dresden zur Verfügung, mit denen Bürger*innen ihre Ideen für ein nachhaltig lebenswertes Leben im Stadtteil selbst umsetzen können.

Auch in diesem Jahr hat der Stadtbezirksbeirat Altstadt die Arbeit des Johannstädter Stadtteilfonds wieder mit 37.618 Euro unterstützt, und ein Großteil der Gelder ist noch nicht ausgeschöpft. Es stehen also reichlich Mittel zur Verfügung und müssten bestenfalls im Oktober/November beantragt werden, um selbstbestimmten Bürger*innen-Projekten zufließen zu können.

Wer also die Glocken des Stadtteilfonds hat läuten hören, war zur Ideenwerkstatt gekommen.
30 Anmeldungen waren eingegangen und etwa 50 Menschen waren über den frühen Abend versammelt, um am Ideenaustausch teilzuhaben. Einige, aber längst nicht alle hatten eine Idee im Gepäck, die sie teilen oder gar schon konkret in die Umsetzung steuern wollten. Die meisten, die gekommen waren, zeigten sich zunächst aber zurückhaltend, zögerten, sich mit konkreter Ideenbekundung vorzustellen und äußerten erst einmal generell Interesse an den Ideen überhaupt und den Möglichkeiten, in der Werkstatt für Ideen Hilfe und Unterstützung für ein eigenes Thema zu bekommen.

Ideen-Gesuch für das gute Johannstädter Leben
Foto: Anja Hilgert

Wer eine zündende Idee hat, der melde sich

Lang gehegte Träume, plötzlicher Einfall oder nur so gemunkelt – einen diffusen Gedanken, was es mal noch geben oder was man mal noch machen oder besser machen könnte, hegt jede*r irgendwann mehr oder weniger deutlich für sein Umfeld. Meist bleibt es im Dunst und der Himmel voller Sterne. Und die Johannstadt ist zum allgemeinen Bedauern immer noch ohne den Treffpunkt einer Gastronomie, wie sie sich die Leute wünschen.

Es braucht Ermutigung, so die Erfahrung, aufzustehen für eine eigene Idee, denn schließlich ist es nicht leicht und die wenigsten sind geübt, sich ganz auf eigene Füße und mit persönlichem Anliegen vor die Gruppe zu stellen. Das eigene Café eröffnen, die eigene Werkstatt oder den Laden mit Selbstgemachtem – in jedem Traum steckt im Keim die Idee vom selbstbestimmten Handeln, vom kreativen Potential, das nach Ausdrucksmöglichkeiten sucht. 

Das genau wollte die Ideenwerkstatt bei den Einzelnen ab und in den Stadtteil hinein holen:
Den Spaß am Engagement, Begeisterung teilen, Gleichgesinnte treffen und die Lust mehren, gemeinsam etwas zu tun im Wohnumfeld.

Torsten Görg blickte als Projektleiter des Stadtteilfonds zuversichtlich auf eine eingereichte Zahl von Ideen, die dem Stadtteil aus dem Herzen sprechen: Eine gemeinschaftliche Reparatur-Werkstatt wurde angeregt, für die ein Raum zu finden wäre, Johannplasto, der aus recyceltem Plastik neue Gebrauchsgegenstände schafft, benötigt Bekanntmachung, ein Bildungsangebot mit den Johannstädter Bienen sucht Anschluss an Kitas und Schulen, Lebensmittel möchten fairteilt werden, die Einkaufshallen sollen einen eingebauten Baum erhalten mit wiederverwendbaren Tragetaschen, junge Leute möchten sich an einem Pizzaofen treffen, Jugendliche U18 wollen am Wahlgeschehen beteiligt sein – reichlich engagierte Impulse und Vorschläge standen zur Diskussion.

Mittel und Wege des Stadtteilfonds

Für Bürger*innen, die es zu Taten für das Gemeinwohl drängt, wird der Stadtteilfonds vermittelnd tätig: Torsten Görg steht beratend in der Planungsphase zur Seite, berät bei der Antragstellung der Fördergelder, motiviert die Präsentation des Projektes vor dem Stadtteilbeirat und ist begleitender Ansprechpartner bis zur Umsetzung des Projektes. Das alles geschieht unter Schirmherrschaft der Zukunftsstadt Dresden. Deren Moderatoren übernahmen in der Werkstatt das Management der vorgebrachten Ideen, die erstaunlich konkret und, wie sich später zeigte, in vielerlei Hinsicht durchaus anschlussfähig waren.

Der Mehrwert einer Idee ist letztlich das Überzeugende. Die Zukunftsstadt verlangt nach innovativen Ideen, die für eine allen gemeinsame Zukunft nachhaltig wirksam sein sollen, so das Hauptkriterium für eine Kooperation.

In der Johannstadt ist es die Vielzahl unterschiedlichster kultureller Inseln, die von Lebendigkeit und Lebensqualität zeugen. Das Engagement Einzelner, das hier Früchte trägt, kommt dem Stadtteil insgesamt stärkend zugute. Mit seinen schon umgesetzten Projekten hat der Stadtteilfonds bereits maßgeblich die Szenerie des Viertels bereichert: Ob Hofflohmarkt-Fest, Hochbeete für einen gemeinschaftlich genutzten Hinterhof, ein Holz-Bau-Workshop für Jugendliche, ein Kalender und Fotowettbewerb zum schönsten Baum der Johannstadt oder die Generationen-Riksha, die jetzt die Johanneskirchgemeinde beherbergt und viele andere Einzelprojekte – sie alle bilden Bedürfnisse und kreative Visionen der Johannstädter*innen ab. Auch das online-Stadtteilmagazin, in dem gerade aktuell dieser Artikel vorliegt, ist eine durch den Stadtteilfonds geförderte Projektidee.

Johannstädter Ideenträger*innen in der Werkstatt des Stadtteilvereins Johannstadt e.V. Foto: Torsten Görg

Über den Mehrwert einer Idee

Mit den beiden Werkzeugen, die der Stadtteilverein im Rahmen der Zukunftsstadt Dresden verwaltet, dem Stadtteilfonds einerseits und dem entscheidungstragenden Stadtteilbeirat andererseits, entsteht ein Weg für engagierte Menschen, sich direkt zu involvieren und das Leben im Stadtteil selbstbestimmt mitzugestalten. Damit kann vielfältige Beteiligung unmittelbar dort entstehen, wo die Menschen wohnen und leben. Menschen finden aus passiver Betroffenheit in verwandelnde Teilnahme und aktive Verwirklichung.

Der Slogan des Stadtteilvereins zur ersten Ideenwerkstatt 2017 hieß dementsprechend: Du bist die Johannstadt! Dort wurden vor drei Jahren die Ideen geboren zu den Strukturen, die heute das Wesen des Vereins ausmachen. Daraus resultierend sind im Stadtteil heute die Organe des Stadtteilfonds, des Stadtteilbeirats und der Stadtteilredaktion wirksam.

Deshalb bestimmen über die letztendliche Förderung von Projekten in der Johannstadt auch die Menschen, die es betrifft, selbst: In der Johannstadt gründete sich der erste Dresdner Stadtteilbeirat.

Der erste Dresdner Stadtteilbeirat in der Johannstadt

20 Bürger*innen bilden das Gremium, das über die Förderanträge abstimmt. Die Entscheidungsgewalt liegt damit in den eigenen Reihen: 10 aktive Vertreter*innen aus Einrichtungen der Stadtteilarbeit werden berufen und 10 weitere Mitglieder werden aus der Mitte der Bevölkerung gewählt: Je ein*e Vertreter*in sämtlicher Bevölkerungsgruppen im Stadtteil kommen zusammen: Jugendliche, Senior*innen, Vertreter*innen mit und ohne Migrationsbiografie, Ladenbesitzer*innen, Freiberufler*innen – Jede*r Johannstädter Bürger*in kann kandidieren und sich zur Wahl aufstellen lassen! Aktuell läuft die Amtszeit des derzeitigen Stadtteilbeirats zum Jahresende ab, in der Johannstadt werden im November Wahlen durchgeführt. Die Chance, aktiv zu werden für den Stadtteil besteht gerade jetzt: Wer sich berufen fühlt, meldet sich und kann sich aufstellen lassen!

Noch ist die Frist nicht abgelaufen: Für Mitbeteiligung gibt es kein Zu-Spät
Foto: Anja Hilgert

Expert*innen am Werk

Eine Ideen-Werkstatt hat nicht mit demselben handfesten Material zu tun was sonst im klassischen Handwerk zählt. In der gegenwärtigen Zeit verschiebt sich der Begriff der Arbeit ins Geistige.

Vielleicht lässt sich im Nachgang zu der Veranstaltung sogar besser nach-denken, was es bedeutet, Ideen in eine Werkstatt einzuladen. Die Idee hütet ein inniges Anliegen, das, oft nur in einer Ahnung liegend, entwickelt werden möchte. Aus nur eigenen Kräften ist das nur bedingt möglich.

In einer Werkstatt, so das Aushängeschild, sind Expert*innen am Werk. Und was mit Verstand und viel Geschick und Sorgfalt hergestellt wird, hat den Charakter von etwas Besonderem, Neuem, vielleicht so noch nicht Dagewesenem, denn es ist ein Werk und nicht bloß Ware. In dem Falle das Herzensanliegen eine*r kompetenten Bürger*in.

Andrea Schubert als Stadtteilvereinsvorsitzende bedankte sich in ihrer Schlussrede vor allem bei denen, die den Mut hatten, allein nach vorne zu gehen und ihre Idee vorzustellen. Letztlich ist die Unterstützung durch den Stadtteilfonds, den die Zukunftsstadt Dresden ermöglicht, eine Würdigung dieses gelebten Vertrauens in die je eigenen Fähigkeiten, etwas wirklich Neues zu vermögen. Diese Erfahrung von Selbstwirksamkeit bildet schließlich das Fundament für reife demokratische Entscheidungsprozesse und sozialen Zusammenhalt überhaupt.

Den Stadtteil im Gespür haben

In der Abschlussrunde bedankten sich die meisten für Impulse und Anstöße, die sie durch die anderen Teilnehmenden erhalten hätten. Dabei ging es nicht so sehr um die eigene Idee und diese durchzubringen, sondern mehr um auch emotionale Motive, persönlich aktiv zu werden und sich zu vernetzen, um gemeinschaftlich Lebensraum zu gestalten. 

Die eigentliche Geburtshilfe für den Schritt in die aktive Mitbeteiligung erfolgte in der Ideenwerkstatt durch den Austausch und die Öffnung der Leute füreinander und untereinander. Dieses Zusammenkommen hätte stärker gewichtet und fließender moderiert sein können, um mehr Zeit und Erleben für den Prozess des Miteinanders zu geben.

In der Johannstadt braucht es Zuhörer*innen und Offenheit für noch Ungesprochenes, damit die Bedürfnisse wirklich gefunden werden, die sich im Stadtteil unter der Last des Alltags ansonsten noch weiter zurückziehen und stauen oder andere, auch kriminelle Wege bahnen, um nach aussen zu kommen. Es wird im Stadtteil oft genug und von Kindesalter an mit Gewalt operiert und randaliert gegen das, was als bremsend oder einfach nur unverstanden empfunden wird. Kleinste Schnittmengen, in denen Verständigung sich anbahnen und eine verbindende Erfahrung sich machen lässt, sind tatsächlich wertvoll für das Zusammenleben jetzt und für zukünftige Entwicklung.

Auch nach der Ideenwerkstatt ist es keinesfalls zu spät. Wer sich angesprochen fühlt, mit seiner Idee das Stadtteilleben zu bereichern, kann unmittelbar mit dem Stadtteilverein in Kontakt treten.

Ein Beitrag von Dresden Fernsehen über die Ideenwerkstatt findet sich unter www.sachsen-fernsehen.de/ideen-gesucht-fuer-eine-nachhaltige-johannstadt-770604.

Ideenwerkstatt Johannstadt

  • Stadtteilverein Johannstadt e.V., Projekt Stadtteilfonds und Stadtteilbeirat Johannstadt, Ansprechpartner Torsten Görg, Pfotenhauerstraße 66
    01307 Dresden
  • Telefon 0351 – 41 88 16 67
  • E-Mail stadtteilfonds@johannstadt.de
  • Beratung und Hilfestellung bei Projektentwicklung und Antragstellung/Abrechnung jeden Freitag 15-17 Uhr nach telefonischer Vereinbarung

Was tun mit 30.000 Euro? Die Ideenwerkstatt am Donnerstag

eingestellt am 07.09.2020 von Philine Schlick

Die Ideenwerkstatt am Donnerstag ist eine der wichtigsten Veranstaltungen des Jahres, wenn es um die Verwirklichung von Projekt-Ideen geht. Hier erklären Stadtteilverein, Quartiersmanagement und Zukunftsstadt, wie Anträge gelingen. Die Teilnahme lohnt sich auch ohne eigene Projekt-Idee. Zur Verfügung stehen noch 30.000 Euro. 

Marthy und Lars vom Stadtteilfondsprojekt "Grüne Pfote 66" (Foto Torsten Görg)
Marthy und Lars vom Stadtteilfondsprojekt “Grüne Pfote 66” (Foto Torsten Görg)

Ein Kinderzirkus auf den Elbwiesen, ein Hochbeet im Hinterhof? Bunt gestaltete Papierkörbe, Bienenwiesen, Reparatur-Workshops…? Es sind die kleinen Ideen, die Menschen zusammenbringen und das Viertel lebenswerter machen. Sie zu haben ist eine Sache, sie umzusetzen eine andere. Wie das geht, erklären Macher*innen der Johannstadt am Donnerstag von 18 bis 21 Uhr in der JohannStadthalle an der Holbeinstraße.

Eine Zukunftsidee ist nur einen Antrag weit entfernt

Vertreter*innen der Zukunftsstadt, des Stadtteilvereins und des Quartiersmanagements geben Einblicke helfen dabei, eigene Ideen zu verwirklichen. Bereits 15 externe Teilnehmer*innen sind angemeldet, so Torsten Görg vom Projekt Zukunftsstadt.

Die Stadtteilbeiräte lauschen den Antragsteller*innen. Foto: Philine Schlick
Die Stadtteilbeiräte lauschen den Antragsteller*innen. Foto: Philine Schlick

Um eine Förderung für Ideen zu erhalten, sind ein Kostenplan und ein Projektantrag nötig. Wie diese erstellt und ausgefüllt werden, wird in der Ideenwerkstatt erklärt. In seinen nächsten Sitzungen am 8. Oktober und 12. November entscheidet dann der Stadtteilbeirat in seinen öffentlichen Sitzungen über die Förderung. Je vier Wochen vor der nächsten Sitzung müssen die Anträge eingereicht sein.

NaJo2025: Das Bönischplatzfest 2019. Foto: E.Heinke
NaJo2025: Das Bönischplatzfest 2019. Foto: E.Heinke

In der letzten Sitzung im Juli waren z.B. ein Gymnastikkurs für muslimische Frauen, Mosaik geschmückte Sitzbänke für den Bönischplatz, ein Holzbauworkshop für Jugendliche und ein Videodreh mit der Band Lasse Reinstroem zum Parking Day am 18. September beschlossen worden. Zum Parking Day verwandelt das Projekt Nachhaltige Johannstadt 2025 die Hertelstraße für einige Stunden in einen autofreien Lebensraum.

Zwei Euro pro Einwohner können frei verwaltet werden

Mit Geld aus dem Stadtteilfonds wurden seit 2019 bereits 27 Projekte zur Verbesserung der Lebensqualität in der Johannstadt gefördert. Rund 37.000 Euro wurden im Januar per Beschluss aus dem Budget des Stadtbezirks Altstadt zur Verfügung gestellt. Das entspricht einem Anteil von 2 Euro pro Einwohner, die selbst verwaltet werden können.

Darüber hinaus hat die Wohnungsgenossenschaft Johannstadt (WGJ) 12.000 Euro gespendet, die abzüglich einer Verwaltungspauschale ebenfalls in den Stadtteilfonds fließen. Zudem hält der Verfügungsfonds “Nördliche Johannstadt” weitere 3.700 Euro bereit. Aktuell stehen für das Jahr 2020 insgesamt noch reichlich 30.000 Euro zur Verfügung und warten auf mutige Macher*innen.

Ideenwerkstatt am 10. September

  • JohannStadthalle, Holbeinstraße 68, 18 bis 21 Uhr
  • Anmeldung unter stadtteilfonds@johannstadt.de, für Getränke und Snacks ist gesorgt
  • Link zum Facebook-Event
  • Alle Infos zur Veranstaltung finden Sie hier

Die 8. Stadtteilbeiratssitzung bringt Geld für sechs neue Projekte

eingestellt am 23.07.2020 von Philine Schlick

Unerwartet viel Beteiligung brachte die achte Stadtteilbeiratssitzung am vergangenen Donnerstag. Es kamen mehr Beirät*innen als angekündigt und beschieden nahezu einstimmig sechs neue Projekte für die Johannstadt. Darunter Mosaik-Sitzbänke für den Bönischplatz, Gymnastikkurse für muslimische Frauen und einen ungewöhnlichen Videodreh zu einem besonderen Anlass. Den Auftakt gab eine gute Botschaft. 

Lange währten sie, die Planungen für das Bönischplatzfest alias Bundschuhstraßenfest. Corona grätschte dazwischen, dann wurde ein neuer Organisator gesucht. Stadtteilbeirat Lutz Hoffmann übernahm das Zepter von Katja Hilbert und machte sich an die Partyplanung: Am 26. September wird das Straßenfest nun gefeiert. Zwischen 12 und 22 Uhr wird die Bundschuhstraße bespielt mit einem Programm, das sich insbesondere dem Tanz verschrieben hat.

Gastgeber der achten Stadtteilbeiratssitzung war die Kirchgemeinde Johannes-Kreuz-Lukas. Sie stellte das Gemeindezentrum an der Fiedlerstraße zur Verfügung. Foto: Philine Schlick
Gastgeber der achten Stadtteilbeiratssitzung war die Kirchgemeinde Johannes-Kreuz-Lukas. Sie stellte das Gemeindezentrum an der Fiedlerstraße zur Verfügung. Foto: Philine Schlick

Tanz, Tanz, Tanz zum Bundschuhstraßenfest

Neben Musik der Banda Internationale wird es einen Tanzauftritt der 102. Grundschule geben. Selbst getanzt werden kann bei einem Latin-Tanzkurs ab 18 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt werden die Stände bereits wieder abgebaut, um die Straße freizugeben. Im Anschluss darf frei getanzt werden. Einstimmend für den Tanz-Tag wird Aga Becker ab 12 Uhr zum Yoga anleiten. Um 22 Uhr ist Zapfenstreich.

Gymnastik für Muslimas

“In Bewegung” sollen muslimische Frauen mit einem gleichnamigen Gymnastikkurs bleiben. Die Soziale Dienste und Jugendhilfe gGmbH mit ihrem Projekt Wir sind Paten stellten den Antrag. Das Bestreben ist, acht muslimischen Teilnehmerinnen einen Schutzraum frei von Ressentiments zu bieten, um sich sportlich zu betätigen.

Antragsteller*innen für "In Bewegung - Gymnastikkurs für muslimische Frauen." Foto: Philine Schlick
Antragsteller*innen für “In Bewegung – Gymnastikkurs für muslimische Frauen.” Foto: Philine Schlick

Eine Ergotherapeutin wird den einmal pro Woche angebotenen Kurs anleiten. Die monatliche Gebühr beträgt zwei Euro. Im Anschluss an die geförderten drei Monate soll der Kurs in Eigenregie weiter laufen und sich nach Möglichkeit auch für andere weibliche Interessierte öffnen.

Mosaik-Bänke für den Bönischplatz

Die Bauarbeiten am Bönischplatz, so konnte Anke Ostermeyer vom Stadtplanungsamt bestätigen, verlaufen immer noch nach Plan und werden pünktlich zum 31.10.2020 abgeschlossen sein.

Anke Ostermeyer: "Wir haben die richtige Baufirma für den Bönischplatz gewählt." Foto: Philine Schlick
Anke Ostermeyer: “Wir haben die richtige Baufirma für den Bönischplatz gewählt.” Foto: Philine Schlick

Für das Wohlgefühl auf dem Platz sollen Sitzbänke mit Keramik-Mosaiken von Bürger*innen gestaltet werden. Der Johannstädter Kulturtreff e.V. plant hierfür einen offenen Workshop an zwei Terminen. Zum ersten Termin werden die Keramiken nach eigenem Gusto geformt. Bis zum zweiten Termin werden sie im Töpfer-Ofen gebrannt, um schließlich glasiert und an den Sitz-Bänken angebracht zu werden. Platz ist für sechs bis acht Teilnehmer*innen, willkommen sind Jung und Alt.

Blick auf den Bönischplatz. Foto: Christina Eppers

johannstadt.de berichtet weiter – gedruckt und online

Fördergelder aus dem Stadtteilfonds wurden dem Online-Stadtteilmagazin johannstadt.de für das zweite Halbjahr 2020 beschieden. Die bewilligten Gelder werden für Honorare – also Artikel wie diesen -, den Umbau der Internetseite und die Bewerbung des Portals eingesetzt. Beispielsweise sollen die Artikel auf der Startseite künftig mit Beitrags-Bildern angezeigt werden. Tipps und Hinweise für eine bessere Lesbarkeit sind stets unter redaktion@johannstadt.de willkommen.

In diesem Zusammenhang wurde bei der Sitzung die Idee einer Druck-Version des Stadtteilmagazins vorgestellt. Die Fördermittel für die kostenlose Zeitung kommen aus dem Projekt Utopolis, das sich mit künstlerischen Initiativen wie dem Plattenchor oder der Postkartenwerkstatt “Komm’ rum” für die soziokulturelle Belebung der Johannstadt einsetzt.

Anja Hilgert (Stadtteilredaktion) präsentierte gemeinsam mit Meike Weid (Utopolis) die Idee eines gedruckten Stadtteilmagazins für die Johannstadt. Foto: Philine Schlick
Anja Hilgert (Stadtteilredaktion) präsentierte gemeinsam mit Meike Weid (Utopolis) die Idee eines gedruckten Stadtteilmagazins für die Johannstadt. Foto: Philine Schlick

Das Print-Magazin soll bestehende Artikel – insbesondere Porträts von Menschen und Orten – angereichert mit vielen Bildern, Rätseln und Mitmach-Aktionen für Bürger*innen analog lesbar machen. Die erste Ausgabe soll schon im Dezember im Stadtteil ausliegen.

Holzbau für Jugendliche und ein Gottesdienst für Menschen mit Handicap

Menschen, die von einer gesellschaftlich konstruierten Norm abweichen, werden “Menschen mit Behinderung” genannt. Doch ist es nicht die Gesellschaft, die diese behindert? Der Gottestdienst zum Thema “Wer behindert mich?” der ev.-luth. Kirchgemeinde Johannes-Kreuz-Lukas soll dieser Frage nachgehen.

Blick in die Runde bei der 8. Stadtteilbeiratssitzung am 15. Juli an der Fiedlerstraße. Foto: Philine Schlick
Blick in die Runde bei der 8. Stadtteilbeiratssitzung am 15. Juli an der Fiedlerstraße. Foto: Philine Schlick

Der Gottesdienst soll dazu dienen, Berührungsängste abzubauen und Ideen für mehr Teilhabe zu sammeln. Eingeladen sind Menschen mit Handicap, ihre Angehörigen, Lobby-Vertreter*innen, Pädagog*innen, Bewohner*innen und alle sonstigen Interessierten. Sollten die dann geltenden Abstandsregeln nicht allen Besucher*innen eine Teilnahme ermöglichen, soll der Gottesdienst mit einem digitalen Streaming übertragen werden.

Pfarrer Tobias Funke stellte auch noch einen zweiten Antrag der Gemeinde vor: Er möchte einen Holzworkshop für Jugendliche anbieten, um mit den erlangten Kenntnissen den Gemeinschaftsgarten des Gemeindehauses zu verschönern. Entstehen sollen Sitzbänke, Beschattungen und schützende Zäune für spielende Kinder.

Film ab für Lasse Reinstroem zum Parking Day

Zu erleben wird im September ein weiteres Projekt der Kirchgemeinde in Aktion sein: Die Generationen-Rikscha. Christian Bähler ist Musiker der Band “Lasse Reinstroem” und möchte auf besondere Weise Werbung für Lebensqualität in der Johannstadt machen. Er beantragte Fördermittel für einen Videodreh zum neuen Song “Ferry of the common man”. Das Lied ist eine Hymne an das Fahrrad, das auch im Fokus des alljährlichen Parking Day steht. Für das Video sucht Lasse Reinstroem Johannstädter*innen mit emissionsfreien Zwei- und Dreirädern aller Art, um einen Tross von Albertbrücke bis Hertelstraße zu sammeln. Die Generationen-Rikscha soll auch dabei sein.

Esther Heinke zeigte die Ziele und Pläne des Projektes "Nachhaltige Johannstadt", das Klimaschutz und Nachhaltigkeit in allen Lebensbereichen vorantreibt. Foto: Philine Schlick
Esther Heinke präsentierte die Ziele und Pläne des Projektes “Nachhaltige Johannstadt”, das Klimaschutz und Nachhaltigkeit in allen Lebensbereichen vorantreibt. Foto: Philine Schlick

Der Parking Day wird am 18. September auf der Hertelstraße gefeiert, indem drei bis vier Parkplätze frei von Autos geräumt werden. An ihre Stelle rücken Sofas, Spiele und Picknicks. Es soll gezeigt werden, wie sich die Atmosphäre einer Straße wandelt, wenn auf ihr Platz für Freizeit und Geselligkeit ist. Der Aktionstag wird gestaltet vom Projekt NaJo2025, das sich mit zahlreichen Initiativen wie einem Tauschschrank, sicheren Fußgängerquerungen, Fahrrad-Bügeln und Fair-Teilern für Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Viertel einsetzt.

Bernd Sauer vom Copy Shop Sauer bei der Stadtteilbeiratsszung. Foto: Philine Schlick
Bernd Sauer vom Copy Shop Sauer bei der Stadtteilbeiratsszung. Foto: Philine Schlick

 

Weitere Informationen

Beschlüsse des Beirats: Geld für acht Projekte in der Johannstadt

eingestellt am 22.06.2020 von Philine Schlick, Headerbild: Zum siebten Mal tagte am vergangenen Donnerstag der Stadtteilbeiratrat. Es handelt sich um ein Modellprojekt. Foto: Philine Schlick

Am Donnerstag hat der Johannstädter Stadtteilbeirat zum siebten Mal getagt: Acht Projekten wurde finanzielle Unterstützung beschieden. Die Bürger*innen bewiesen mit ihren Anträgen Kreativität: Gesund Händewaschen mit grüner Seife, Nachbarschaftlichkeit durch Gärtnern, ziemlich beste Baumfreunde auf Kalenderblättern … Die Ideen überzeugten, wenngleich einige noch eines Feinschliffs bedürfen.

Vier intensive Stunden lang wurde auf der 7. Beiratssitzung am vergangenen Donnerstag angehört, diskutiert und entschieden. Die JohannStadthalle stellte ihre Räume zur Verfügung, um ausreichend Abstand zu gewährleisten.

Anna Baatz vom Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) beforscht das Projekt im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitforschung. Foto: Philine Schlick
Anna Baatz vom Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) beforscht das Projekt im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitforschung. Foto: Philine Schlick

Neben einem Rückblick auf erfolgreich verlaufene Projekte wie den zweiten Teil der Hochhausmelodien, galt es mit Beschlüssen über neue Anträge in die Zukunft zu blicken. Die sieht grün bis rosig aus.

Die “Eule” feiert 33. Geburtstag mit Tag der offenen Tür

Mit einem Sommerfest möchte das Jugendhaus Eule am 24. Juli 2020 an der Marschnerstraße seinen 33. Geburtstag feiern. “Es soll ein Tag der offenen Tür zum gegenseitigen Kennenlernen sein”, sagt Anne Gruner vom Jugendhaus.

Am Nachmittag wird es Musik, Sport und Spiele geben. Mit dabei sind u.a. der Jugendtreff Trini, der LeihLaden und der Kindertreff JoJo. Abends rocken Bands die “Johann-Stage” im Club. Bis zum 26. Juni muss das Team des Jugendhauses noch entscheiden, ob und wie das Fest in Einklang mit aktuellen Corona-Schutzverordnungen stattfinden kann.

Anne Gruner war bei der 7. Beiratssitzung für das Jugendhaus Eule anwesend. Foto: Philine Schlick
Anne Gruner war bei der 7. Beiratssitzung für das Jugendhaus Eule anwesend. Foto: Philine Schlick

Ein neues Domizil bekommt der Club mit der ehemaligen Schokofabrik: Er zieht nach Ende der Bauarbeiten in das Integrative Familienzentrum an der Hopfgartenstraße um.

Wohnhof Pfotenhauerstraße bekommt Kulturmittler*innen

Der Wohnhof Pfotenhauer-/Elisen-/Hopfgartenstraße ist ein interkulturelles Pflaster: Über zwölf verschiedene Sprachen werden hinter den 28 Eingängen gesprochen, die zu je 40 Wohnungen führen. Das fanden Anne Richter und Gabriele Feyler heraus, indem sie 56 Interviews durchführten. Sie fragten, was Bewohner*innen mögen und was nicht. Es stellte sich heraus, dass in vielen Problemen bereits eine Lösung liegen könnte.

Bewohner*innen bemängelten fehlenden Kontakt zwischen Nachbarn, Lärm (der fällt derzeit vermehrt durch die Rekonstruktion des Gebäudes an) oder herumliegenden Müll. Viele wohnen schon lang hier, mögen die Umgebung und sind bereit sich zu engagieren, entnahmen die Antragstellerinnen den gesammelten Daten.

Gabriele Feyler und Anne Richter stellten die Ergebnisse ihrer Umfrage im Wohnhof Pfotenhauer-/Elisen- und Hopfgartenstraße vor. Foto: Philine Schlick
Gabriele Feyler und Anne Richter stellten die Ergebnisse ihrer Umfrage im Wohnhof Pfotenhauer-/Elisen- und Hopfgartenstraße vor. Foto: Philine Schlick

Nun ist ein Workshop geplant, um die Nachbarschaft miteinander zu vernetzen. Eine Idee ist z.B. Kinder und Senior*innen in Großeltern-Patenschaften zu vermitteln. Auch könnten sich Engagierte zum Gärtnern, Hausaufgaben erledigen oder gemeinsamem Aufräumen zusammentun.

Die Fördermittel aus dem Verfügungsfonds fließen in die Begleitung von Arbeitsgruppen, die sich der Realisierung von Mini-Projekten widmen. Nachbar*innen sollen als Kulturmittler und Ansprechpartner für die einzelnen Vorhaben fungieren und so dauerhaft einen Dialog im Haus schaffen.

TSV Rotation Dresden 1990 e.V. denkt schon im Juni an Weihnachten

Ein alter (Un-)Bekannter ist das Weihnachtsturnen des TSV Rotation. Seit vielen Jahren stellt der Turnverein ein zweistündiges Weihnachtsprogramm mit Tanz, Kostümen und Beleuchtung auf die Beine. Kerstin Illner vom 90-köpfigen Verein denkt schon jetzt an Weihnachten und stellte einen Antrag zur Förderung der Veranstaltung, die zusehends aufwendiger wird.

Hände hoch für den TSV Rotation 1990 e.V. Foto: Philine Schlick
Hände hoch für den TSV Rotation Dresden 1990 e.V. Foto: Philine Schlick

Dargeboten wird das Schauturnen alljährlich in der Turnhalle  102. Grundschule “Johanna”. Aufgrund des anstehenden Neubaus steht diese vermutlich im nächsten Jahr nicht zur Verfügung. “Unser Repertoire eignet sich aber auch für jede andere Bühne”, bot Kerstin Illner an. “Wir sind offen für neue Auftrittsorte.” Neben der Förderung des Events über rund 350 Euro aus dem Verfügungsfonds ergab sich im Gespräch für den TSV Rotation die Möglichkeit, eine Tonanlage aus dem Bestand der 101. Oberschule Johannes Gutenberg zu leihen. Die vereinseigene Tonanlage war bei einem Einbruch gestohlen worden, berichtete Kerstin Illner.

Grün ja, grün … Grüne Seife und Grüne Pfote 66

Die Corona-Isolation hat Anzhelika Dementyeva gemeinsam mit ihrer Familie genutzt, um sich mit einem Thema zu beschäftigen, das während der Krise an Bedeutung gewonnen hat: flüssige Handseife.

Sie möchte aus Pflanzenölen und selbst angebauten Kräutern Seife herstellen, die freundlich zu Haut und Umwelt ist. Frei von Erdöl, künstlichen Farben und Aromen. Der Beirat sah großes Potential in der Idee, allein war die Idee noch nicht ganz ausgereift, befanden einige Beiratsmitglieder.

Die Sinnfälligkeit und das Engagement wurden jedoch gelobt, die Förderung gewährt. Anzhelika Dementyeva kann sich mit rund 1500 Euro aus dem Stadtteilfonds an die Umsetzung von Rezepturen und Workshops machen.

Anzhelica Dementyeva möchte haut- und umweltfreundliche Seife aus Pflanzenölen und selbst angebauten Kräutern herstellen. Besonders an Schulen soll sich ihr Projekt richten. Foto: Philine Schlick
Anzhelika Dementyeva möchte haut- und umweltfreundliche Seife aus Pflanzenölen und selbst angebauten Kräutern herstellen. Besonders an Schulen soll sich ihr Projekt richten. Foto: Philine Schlick

Inspirierend hat die Coronakrise trotz allen Drucks auch auf die Hausgemeinschaft der Pfotenhauerstraße 66 gewirkt. “Wir sind durch Corona näher zusammen gerückt und haben uns gegenseitig geholfen”, berichten Lars Hauptmann und Marthy Lehmann. Das sei durch kleine Handreichungen wie z.B. Paketannahmen für Nachbar*innen geschehen.

Dieses zarte Pflänzchen wollen die Antragsteller*innen weiter pflegen: Zwei Hochbeete, ein Regenwasserspeicher und Pflanzungen sollen den gemeinsamen Innenhof zu einem Ort machen, an dem man sich gern trifft und um den man sich gemeinschaftlich kümmert. Zur Verfügung stehen dafür jetzt rund 990 Euro aus dem Stadtteilfonds.

Mein Freund, der Baum – porträtiert in einem Jahreskalender

Was man kennt, schützt man: Gemäß dieser Weisheit beantragten Stadtteilbeirätin Marie Engelien und Bertil Kalex vom Stadtteilverein Unterstützung für ihre bereits angekündigte Idee von lehrreichen Spaziergängen zu Bäumen in der Johannstadt. Bürger*innen sollen ihre Lieblingsbäume vorstellen und geladene Expert*innen bereichern das persönliche Porträt mit Fachinformationen. Geplant sind drei Spaziergänge.

Bertil Kalex und Marie Engelien wollen Bürger*innen für Bäume sensibilisieren. Foto: Philine Schlick
Bertil Kalex und Marie Engelien wollen Bürger*innen für Bäume sensibilisieren. Foto: Philine Schlick

Daran geknüpft ist die Organisation eines Fotowettbewerbs. Die 13 schönsten Baummotive werden in einem Jahreskalender abgedruckt, so das Ziel. “Vielleicht entwickeln sich aus dem gemeinsamen Interesse Baumpatenschaften”, hofft Marie Engelin.

Corona bremst nicht nur “Café für alle” aus

Die Kontaktbeschränkungen und der Wegfall von zahlreichen Veranstaltungen hat das mobile “Café für alle” schwer getroffen. Um wieder an den Start gehen zu können, hat das 4-köpfige Team um Uwe Tröger die fahrbare Kaffeeküche mit Spuckschutz und Hygienespendern versehen.

Die Kosten für die erforderlichen Umbauten über rund 320 Euro bekommen die Kaffeeköche aus dem Stadtteilfonds gefördert, damit das Café wieder rollen kann.

Uwe Tröger und sein Team ringen um das mobile "Café für alle". Foto: Philine Schlick
Uwe Tröger und sein Team ringen um das mobile “Café für alle”. Foto: Philine Schlick

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie kamen nicht nur beim Café zum Tragen. Anke Ostermeyer vom Stadtplanungsamt musste mitteilen, dass die Gestaltung des Bönischgartens vor dem geplanten Stadtteilhaus aufgrund der verhängten Haushaltssperre nach 2025 verschoben werden muss.

Ebenso verschoben werden muss der Ausbau der ehemaligen Blumenstraße. “Das wird dann in aller Ruhe gemeinsam mit dem Stadtteilhaus passieren”, versuchte Anke Ostermeyer das Positive daran zu sehen.

Die Stadtteilbeirät*innen lauschen den Antragsteller*innen. Foto: Philine Schlick
Die Stadtteilbeirät*innen lauschen den Antragsteller*innen. Foto: Philine Schlick

Von der Krise unberührt blieb der Umbau des Bönischplatzes, der laut Ostermeyer voll im Zeitplan liegt und zum 31. Oktober abgeschlossen sein soll. Stadtteilbeirat Lutz Hoffmann hatte sich für die Organisation eines Straßenfestes als Ersatz für das entfallene Bundschuhstraßenfest gemeldet. Als geeigneter Ort kommt der neue Bönischplatz als auch die Bundschuhstraße infrage, ein Termin muss noch gefunden werden.

Lutz Hoffmann ist Stadtteilbeirat und wird das Bönischplatzfest organisieren. Foto: Philine Schlick
Lutz Hoffmann ist Stadtteilbeirat und wird das Bönischplatzfest organisieren. Foto: Philine Schlick

Infos zu Stadtteilbeiratssitzungen in der Johannstadt

  • Die 8. Sitzung findet öffentlich am 15. Juli zwischen 17.30 und 21 Uhr statt Gemeindezentrum Fiedlerstraße der evangelisch-lutherischen Johannes-Kreuz-Lukas-Gemeinde statt. Alle Unterlagen zu den Sitzungen können hier eingesehen werden.
  • In Stadtteil- und Verfügungsfonds stehen noch Gelder für Projekte zur Verfügung. Anträge für die Beiratssitzung am 15. Juli werden bis allerspätestens 28. Juni noch entgegengenommen.