Städtebauförderung » Schwerpunktmaßnahmen » Umnutzung ehem. Schokofabrik

eingestellt am 09.07.2019 von Matthias Kunert (QM Johannstadt), zuletzt geändert am 10.10.2023, Headerbild: Collage Innenhof der Schokofabrik. Quelle: Alexander Poetzsch Architekten

Ziel der Maßnahme ist die Sanierung und Umnutzung des östlichen Gebäudeanbaus der ehemaligen Schokofabrik zu einem Integrativen Familienzentrum durch den Kinderschutzbund OV Dresden e.V. Das neue Begegnungszentrum soll verschiedene Angebote des Trägers in einem Haus zusammenführen, darunter (1) die Geschäftsstelle, die im Hintergrund für die Finanzierung, Personalausstattung und Beratung der Einrichtungen und Projekte im gesamten Stadtgebiet sorgt, (2) das Team „Mobile Hilfen“, das Kinder, Jugendliche und deren Familien stadtweit ambulant unterstützt, (3) eine Wohngruppe für bis zu sieben junge Menschen, die für eine kürzere oder längere Zeit nicht bei ihren Familien leben können, (4) die Räume von „Jinos MoJo“, die als Anlaufstelle für Jugendliche dienen und durch das Streetworkteam verwaltet werden, (5) die Koordination der Beratungstelefone, die die ehrenamtlichen Telefonberater*innen an Kinder- und Jugend- sowie Elterntelefon schult, (6) Konferenzräume, die auch für Feste, Tagungen oder Seminare vermietet werden, und (7) das „Bibliotop“, in dem ein Treffpunkt für Anwohner*innen jeden Alters entstehen soll, an dem Bücher in verschiedenen Sprachen getauscht werden können.

Im Oktober 2018 wurde das Vergabeverfahren für die Planungsleistungen vom Deutschen Kinderschutzbund OV Dresden e.V. gestartet. Am 24.1.2019 wurde das Projekt und die anteilige Finanzierung durch den Stadtrat bestätigt. Angesichts der Kostenumfangs wurden Architektenleistungen, Tragwerksplanung und technische Ausstattung europaweit ausgeschrieben. Am 5.3.2019 wurde durch eine Jury aus fünf Bewerbern das für die Architektenleistungen das Büro “Alexander Poetzsch Architekten” ausgewählt.

Bei der Informationsveranstaltung “Soziale Stadt Nördliche Johannstadt” am 25.1.2020 stellten Kinderschutzbund und Architekturbüro die Planungen vor.

Lageplan und Umgebung des neuen Integrativen Familienzentrums “Schokofabrik” (Quelle: Alexander Poetzsch Architekten)

Die Idee, den Anbau der Schokofabrik zu einem Familienzentrum des Kinderschutzbundes zu entwickeln, geht auf die dritte Sitzung des Quartiersbeirats Nördliche Johannstadt am 20.4.2016 zurück. Damals stellte der im Beirat vertretene Architekt Christian Ecklebe aus dem benachbarten Kreativwirtschaftszentrum Schokofabrik e.V. erste Überlegungen zur Instandsetzung und möglichen Entwicklung der damals vollkommen ruinösen Halle vor. Diese stießen bei der Geschäftsführung des Kinderschutzbundes auf Resonanz, der bereits seit langem auf der Suche nach Räumlichkeiten zur Bündelung seiner Angebote im Gebiet war. Die Finanzierung der Maßnahme wird anteilig mit Mitteln des Bund-Länder-Programms „Investitionspakt – Soziale Integration im Quartier“ sowie über Eigenmittel der Landeshauptstadt Dresden und des Kinderschutzbundes sichergestellt.

Der Baubeginn war am 8.2.2021. Am 7.7.2022 war die Geschäftsführerin des Dresdner Kinderschutzbundes für eine Vorstellung des Vorhabens im Wohnhofbeirat Hopfgartenstraße zu Gast. Zum 14.7.2023 wurde das neue Integrative Familienzentrum bezogen.

Der Schokofabrik e.V. im westlichen Gebäudeteil ist von der Baumaßnahme nicht betroffen.

  • Projekttyp: Großprojekt
  • Projektträger: Der Kinderschutzbund OV Dresden e.V.
  • Gesamtkosten: 6,1 Mio. EUR inkl. Grunderwerb
  • Förderung: 4,665 Mio. EUR Städtebaufördermittel aus dem Investitionspakt “Soziale Integration im Quartier” und dem Bund-Länder-Programm “Sozialer Zusammenhalt” sowie rund 30.000 EUR Mittel der Landeshauptstadt Dresden aus der Förderung von Kultur- und Nachbarschaftszentren für das Teilprojekt “Bibliotop”
  • Beauftragtes Planungsbüro: Alexander Poetzsch Architekten
  • Fördergebietsziele: (1) Soziale und kulturelle Teilhabe, (2) Unterstützung von Hilfsbedürftigen
  • Umsetzungszeitraum: Planungsleistungen 2019/2020, Bauleistungen 2021-2023