Darum musste die WGJ Bäume an Pfotenhauer- und Florian-Geyer-Straße fällen

eingestellt am 17.11.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Baumfällungen an der Pfotenhauerstraße. Foto: Torsten Görg

Ein Anwohner bekundete Unmut über Baumfällungen in seiner Nachbarschaft. Die WGJ entfernte nicht nur an der Florian-Geyer-Straße lieb gewordene Gehölze – doch dafür gab es einen triftigen Grund. 

“Die Stadt braucht Grün”, erboste sich der Anwohner, der am Freitag die Stadtteilredaktion kontaktierte. “Dass jetzt junge, gesunde Bäume gefällt werden, ist nicht nachvollziehbar!” Sein Unmut bezog sich Gehölze im Hinterhof der Florian-Geyer-Straße, in dem sich auch der Kulturtreff befindet. Auch anderen Anwohner*innen waren die Arbeiten aufgefallen – die WGJ lieferte nun die Erklärung für das Vorgehen.

Gefällte Bäume im Innenhof der Florian-Geyer-Straße. Foto: Philine Schlick

Ursache für die Baumfällungen war der heftige Sturm, der am 21. Oktober auch durch die Johannstadt fegte. “Es wurden einige unserer Bäume leider umgeworfen oder so stark geschädigt, dass wir diese fällen mussten”, sagt der Teamleiter der Hausmeister, Tobias Röllig nicht ohne Bedauern. “Wir sind sehr bemüht, einen vitalen Baumbestand zu erhalten. Fällungen stellen eine Ausnahme dar und werden in der Regel nur dann durchgeführt, wenn die Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet ist.”

Die WGJ will für die sturmbeschädigten Bäume Ersatz pflanzen. Foto: Philine Schlick

Auch gegenüber des Aldi an der Pfotenhauerstraße fehlen jetzt eine Birke und eine alte Kiefer. “Für die gefällten Bäume erfolgen im nächsten Jahr entsprechende Ersatzflanzungen”, so Röllig.

Ignatz: Die (Un-)Ruhe nach dem Sturm

eingestellt am 22.10.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Windbruch an der Elisenstraße. Foto: Torsten Görg

Am Donnerstag fegte “Ignatz” über Deutschland hinweg. Auch in der Johannstadt barst Holz, flogen Töpfe und Untertassen, ging Glas hernieder, wirbelten Blätter-Tornados. Im Stadtgebiet kam der Straßenbahnverkehr zum Erliegen. Was der Sturm allerdings auch brachte war ein spektakulärer Abendhimmel.

Wie sieht Sturm aus? Nach verwehten Gehwegen, umgekippten Autos und Blaulicht. Mit den Böen fegten am Donnerstag auch Feuerwehrautos und Krankenwagen durch die Stadt. Äste knickten, Blumentöpfe fielen und Wäsche verabschiedete sich in die Luft.

Der Sturm tobte nur Stunden

In den Notrufzentralen klingelten die Telefone, berichtet die Polizei in ihrer Bilanz. Rund zusätzliche 200 Anrufe gingen aufgrund des Unwetters ein. Stämme und Äste blockierten Straßen und Radwege. Der Wind riss sich das Herbstgold von den Bäumen. Was er allerdings auch vollbrachte, waren eilig vorbeiziehende Wolken-Fantasmen an einem stahlblauem Himmel, feinster Sprühregen und ein Abendhorizont wie auf einem meisterlichen Gemälde.

Ruhe nach Ignatz. Foto: Philine Schlick

Licht und Schatten wechselten sich ab an diesem atemlosen Donnerstag, an dem Menschen nach möglichst baumlosen Verbindungen durch die Stadt suchten und ihre Hüte und Mützen festhalten mussten. Auch Bodenständige wurden angelupft. Der Wind überprüft den Bestand und wirbelt auf, was nicht verankert ist. Mutige ließen sich auf freier Fläche durchpusten und maßen ihre Kräfte mit dem unsichtbaren Gegner. Die gute Nachricht: Der Sturm tobte nur Stunden und niemand wurde durch ihn verletzt. Am Abend lag die Elbe glatt und still wie ein Silberspiegel, als hätte die scharfe Luft sie gestriegelt.

Derweil sammeln die Menschen Äste und Scherben ein, zählen Kratzer und Beulen. Wie kam die Blume auf den Balkon? Und warum liegen hier fremde Socken? Der Sturm ist ein Unruhestifter, den niemand fassen kann. Bei der Bewältigung hilft, gelegentlich zu schmunzeln und zu staunen.